An Blogger_innen: Lernt das Europäische Parlament und die EU kennen!

Ulrike Lunacek, Grün-Abgeordnete des Europäischen Parlaments, und ich laden vom 7. bis 10. Juni 2010 25 Bloggerinnen und Blogger nach Brüssel ein, um EU-Institutionen kennenzulernen.

„Die dort in Brüssel“, „das bürokratische Monster in Brüssel“ oder „Wozu brauchen wir ein Europäisches Parlament überhaupt?“ Kaum ein anderes politisches Konstrukt wird mit so vielen Vorurteilen konfrontiert, wie das Europäische Parlament und Einrichtungen der Europäischen Union. Dabei kennt kaum jemand die Arbeit, die vor Ort für das gemeinsame Europa gemacht wird. Wie funktioniert denn das Europäische Parlament überhaupt? Was passiert in der Kommission? Ist Brüssel tatsächlich eine bürokratische Monster-Stadt? Diese und viele weitere Fragen, können bei einer Brüssel-Reise, gestellt und beantwortet werden. Zu dieser Reise laden wir exklusiv Blogger und Bloggerinnen ein.

Wie funktioniert die Reise?

Wir wollen vom 7. bis 10. Juni 2010 Brüssel besuchen. Abflugort ist Wien. Die Grünen Wien übernehmen die Organisation für Flüge und Hotel. Ulrike Lunacek, Mitglied des Europäischen Parlaments, lädt Euch offiziell ein. Das Europäische Parlament unterstützt Gruppen, die EU-Institutionen vor Ort kennenlernen wollen, mit rund € 290,- pro Person. Die restlichen Kosten sowie weitere Verpflegungskosten vor Ort sind als Selbstbehalt zu begleichen (Derzeit laufen noch Verhandlungen, die genaue Summe wird natürlich noch bekannt gegeben).

Derzeit sind geplant (u.a.):

Besuch des Europäischen Parlaments
Besuch des Wien-Hauses in Brüssel
Besuch der Europäischen Kommission
Gesprächstermine mit Ulrike Lunacek und Eva Lichtenberger, Jan Philipp Albrecht (The Greens/ EFA, Deutschland, Grüner SWIFT Verhandler im Innenausschuss) und Christian Engström (The Greens/ EFA, Piratenpartei Schweden) zu Netzpolitik – u.a.

(Das genaue Programm wird in den nächsten Wochen erarbeitet)

ANMELDUNGEN:

Bitte meldet Euch an: karin.binder@gruene.at – die ersten 25 Anmeldungen fahren mit, weitere Anmeldungen kommen auf die Warteliste für den Fall, dass jemand ausfällt.

Voraussetzungen: Personen, die einen Blog betreiben.

Wir freuen uns auf Euch!
Ulrike Lunacek & Marco Schreuder

Warum eine FPÖ-Stimme mehr Migration bedeutet.

Viele FP-Wähler_innen wählen die Strache-Partei aufgrund eines Themas: Ausländer_innen. Warum dies geschieht ist tagtäglich in Wien zu erleben: Lebensrealitäten verschiedener Kulturen und sozialer Strukturen stoßen aufeinander. Das Konzept des respektierenden und akzeptierenden Miteinanders weicht immer mehr einem stumpfen Gegeneinander, das die FPÖ ganz bewusst durch hetzerische Parolen schürt. Sie braucht dieses Gegeneinander, denn sonst könnte sie keine Stimmen lukrieren. Das ist ganz einfach.
Was den wenigsten Menschen dabei auffällt: Je mehr Isolation es unter Migrant_innen gibt, je mehr Ghettos sich bilden, je mehr sich Migrant_innen radikalen Strömungen zuwenden und je weniger sie die Sprache des Gastlandes beherrschen, desto erfolgreicher die FPÖ.
Manche Angstmotive, die Wähler_innen zur FPÖ treiben, sind allerdings einen zweiten Blick wert. Islamismus – und damit meine ich nicht den Islam an sich, sondern radikale, fundamentalistische Strömungen, die in der Minderheit sind, aber die es eben gibt und die auch sehr laut sind – machen durchaus Sorgen. Mancher Konflikt, der auf den ersten Blick als interkultureller Konflikt betrachtet werden könnte, ist in Wahrheit ein viel tiefer gehender Konflikt, der unser eigenes europäisches Staatsverständnis berührt: Wollen wir einen aufgeklären freien Staat oder einen Staat, in der radikale Strömungen sich’s richten können.
Auch uns Grüne – und hier will und muss ich auch Grüne Selbstkritik äußern – ist es nicht gelungen, eine Grenze zu ziehen, was eine interkulturelle Bereicherung ist, und was eine Gefahr für unser friedliches Zusammenleben darstellt und nicht akzeptabel ist. Das ist natürlich auch schwierig in so einer aufgeheizten Stimmung, wo auf der einen Seite die medial und auf der Straße mächtige FPÖ hetzt, auf der anderen Seite eine in Agonie verharrende SPÖ immer erzählt, wie toll die Lebensqualität in Wien sei, und all ihre Versäumnisse unter einem roten Teppich kehrt, und so tut, als sei alles in bester Ordnung. Die SPÖ ist ja ach so fleißig und toll, wie sie in den Millionen von der Stadt Wien produzierten Heftchen immer wieder betont… Wir Grüne, die durchaus die eine oder andere differenzierte Position haben oder haben könnten und ohnehin schon lange nicht mehr „Lasst sie alle rein“ fordern, dringen da (noch) nicht durch. Wer dazu übrigens Ideen hat, wie das breitenwirksam kommuniziert werden könnte: Herzlich Willkommen!
Trotzdem bleibt ein Aspekt der aktuellen FP- und Migrationsdebatte völlig unberührt: Was bewirkt ein Wähler und eine Wählerin mit einer FPÖ-Stimme eigentlich. Ein genauerer Blick lohnt sich, denn daraus ergeben sich einige Punkte. Zwei möchte ich besonders hervorheben:

Die FPÖ hat bislang nahezu alle Integrationsmaßnahmen im Wiener Gemeinderat abgelehnt, insbesondere auch die Sprachoffensiven. Das ist insofern relevant, da diese FPÖ einmal „Deutsch statt nix verstehen“ plakatierte. Warum tut sie das also? Weil, wenn weniger Migrant_innen Deutsch sprechen, die FPÖ Stimmen gewinnt. So einfach ist das. Die FPÖ will also gar nicht, dass Migrant_innen Deutsch sprechen. Je weniger integriert Bevölkerungsgruppen sind, je mehr sie sich an den Rand gedrängt fühlen, umso weniger möchte sie sich noch integrieren. Umso mehr besteht die Gefahr auf eine Hinwendung zu Radikalismen, etwa der radikale Islamismus, der ja bekanntlich auch in Europa Fuß fassen konnte.

Die FPÖ will ein isolierteres, nationalstaatliches Österreich und wenig internationale Kooperation, denn die EU ist ohnehin böse. Internationales sowieso. Dabei sind es doch die Motive für Migration, die am meisten beschäftigen sollen! Wieso wandern Menschen aus? Die verlassen ihre Heimat – egal jetzt, aus welchen Gründen – nicht aus Jux und Tollerei. Und hier kommt die Frage der globalen Verteilung von Ressourcen ins Spiel. Diese globale Frage ist aber nur global zu lösen. Wenn sich die USA des Barack Obama und die Europäische Union sich mit wichtigen Staaten einigen könnten, kann diese Welt nachhaltig verändert werden, wozu die Wirtschaftskrise sogar als Chance beitragen könnte. Eine andere Lösung, eine andere Machtverteilung gibt es bis dato nicht auf dieser Welt, das ist Fakt. Also müssen sich diese Staaten auch mit den anderen aufstrebenden und armen Ländern zusammen setzen. Es wird ein teilweise schmerzhafter Prozess, aber ein gerechter, der die Welt nachhaltig ändern würde. Isolationismus jedoch, wird das Gegenteil bewirken: Noch mehr Ungleichheit, noch mehr Ausbeutung armer Staaten, noch mehr Migration. Eine FPÖ-Stimme wird also das Gegenteil bewirken von dem, was die Wähler_innen erhoffen. Zusätzlich sei hier erwähnt, dass das für die anderen zwei großen globalen Herausforderungen – Energie und Klimawandel sowie Wirtschaftskrise – in gleichem Maße zutrifft. Diese drei Themenkreise (Klima, Migration und globale Wirtschaft) haben im übrigen alle auch miteinander zu tun und sind miteinander verwoben. Es ist ein Irrtum zu glauben, dass eine hoher Zaun rund um Österreich und strenge Gesetze hier was ändern würden. Dann könnte man Zuwanderung vielleicht eine kurze Zeit bremsen, aber die Gefahr auf kriegerische Auseinandersetzungen um Ressourcen würde sich radikal steigern.

Es wird Zeit, dass wir allen deutlich machen: Die FPÖ will keine Probleme lösen, sondern sie braucht die Probleme als Rechtfertigung ihres Daseins. Somit kann sie kein Interesse haben, Probleme zu lösen, denn dann wäre der Hauptwahlgrund um die FPÖ zu wählen weg. Und nur darum geht es Strache und Co. Um Prozente, nicht um Lösungen der Probleme dieser Stadt, dieses Landes, dieses Kontinents und dieser Welt.

10 Gründe am 7.6. Grün zu wählen.

Ja, ich weiß: Die Grünen haben in den letzten Monaten nicht immer eine optimale Performance geliefert. Sehe ich auch so. Ja, es gab personelle Wahlen, die nicht jedem (und eingeschränkt auch nicht jeder) gefiel. Nebenbei wurde Grün-Bashing zum allseits beliebten Spiel, ohne auf Inhalte zu achten. Trotzdem soll am 7. Juni gewählt werden. Hinzu kommt: In den heimischen Medien wird die EP-Wahl thematisch reduziert: Glühbirnen, Grenzen, Sicherheit, Türkei.
Dabei erleben wir zwei Riesenkrisen: Klimawandel und Wirtschaftskrise. Beides wäre gemeinsam lösbar, das eine hat mit dem anderen zu tun, ja sogar Migration kann hier thematisch noch hinzugefügt werden! Und hier gilt es europäische Maßstäbe zu setzen, gesamtheitlich zu handeln.
Ich kandidiere ebenfalls auf der Grünen Liste. Zwar „nur“ solidarisch auf Platz 32. Aber trotzdem würde ich, wenn ich ein enttäuschter Grüner wäre, voller Leidenschaft Grün wählen. Warum?
1. Weil wir nachhaltiges Wirtschaften brauchen.
Die derzeitige Wirtschaftskrise wurde in den letzten Monaten überall abgehandelt, daher gehe ich auf Details nicht mehr ein. Was aber noch offen ist: Welche Lehren ziehen wir daraus? Die Grünen sind die einzigen die Wirtschaften mit Lebensqualität und Gerechtigkeit verknüpfen, und dabei auch die ökologischen Komponente mitdenkt. Investitionen und Konjunkturmaßnahmen können auch weiter wirken:
2. Investitionen in eine andere Energiepolitik sind wirtschaftlich und ökologisch.
Die Technologie ist da. Man muss sie nur nützen. Die Grünen sind die einzigen, die das begriffen haben. In der Architektur, in der Autobranche, im öffentlichen Verkehr, in  der Energiegewinnung: Überall wissen Wissenschafter_innen, wie es geht. Was fehlt sind die Investitionen, ist der Durchbruch. Eine Grüne Stimme ist auch ein Tritt in den Allerwertesten der anderen Politiker_innen: Tut was! Es würde neue Branchen stärken und enorm viele Arbeitsplätze schaffen.
3. Eine Stimme für Grün ist eine europäische Stimme.
Die Grünen treten nicht als österreichische Grüne an. Das mag am Stimmzettel so aussehen, denn die gesetzlichen Rahmenbedingungen sind, wie sie sind. Aber die European Greens haben ein gemeinsamen Projekt entwickelt, eine gemeinsame Partei, ein gemeinsames Wollen und ein gemeinsames Programm. Wer Ulrike Lunacek, Eva Lichtenberger, Monika Vana oder andere Grüne Kandidat_innen wählt, wählt Grün vom Nordkap bis Malta, mit all seinen Ecken und Kanten (Cohn-Bendit um nur einen zu nennen!).
4. Grün wählen ist sozial wählen.
„Ich war mein Lebtag ein Roter, deshalb wähle ich grün“, sagte Otto Tausig im letzten Nationalratswahlkampf. Für die EP-Wahl gilt das umso mehr. Denn die Union auch mit sozialen Standards auszustatten, bedeutet nicht nur eine Stärkung des Sozialen innerhalb Europas, sondern hätte globale Strahlkraft und Einfluss auf die Weltpolitik.
5. Menschenrechte stärken geht nur mit Grün. Auch gegen Martin Graf und co.
Keine andere Partei setzt sich so für die Menschenrechte ein, wie es die Grünen tun. Und hier meine ich Menschenrechte im weitesten Sinne: Frauenpolitik, Lesben- und Schwulenpolitik, Umgang mit ethnischen und anderen Minderheiten… Grün wählen ist daher die stärkste und beste Antwort gegen Rechts, Hetze, Menschenverachtung. Es ist eine Stimme für die Menschenwürde, gepaart mit historischer Verantwortung.
6. Aufklärung wählen. Demokratie stärken.
Die europäische Aufklärung ist noch nicht beendet. Ganz im Gegenteil. Rechte und fundamentalistische Kräfte – egal ob nationalistisch, islamistisch, fundamentalkatholisch u.ä. – greifen Errungenschaften der Aufklärung an. Die Demokratie ist ein Work In Progress. Gerade Europa fehlt es an allen Enden und Ecken an Demokratie und Transparenz. Die Grünen sind es, die diese Demokratie stärken wollen und unermüdlich daran arbeiten wollen – mit dem Wissen, dass es nie beendet sein wird.
7. Ja zu Europa!
Grün wählen ist ein ein deutliches Ja zu Europa. Es ist sicher auch ein kritisches Ja, denn die Europäische Union braucht frischen Wind, Wandel und eine Identität. Die Grünen sind diejenigen, die Europa hinterfragen, diskutieren und dazu einladen, mitzumachen. Es sind auch die Grünen, die globale Entwicklungen mitdenken, demokratische und menschenrechtspolitische Reformen in der Türkei mit ermöglichen, weil verhandelt wird. Geben wir Europa diese Chance.
8. Globale Gerechtigkeit wählen!
Europa ist stärker, als Europa glaubt. Europäische Maßnahmen werden außerhalb des Kontinents oft mehr wahrgenommen, als in unserer eigenen Wahrnehmung. Die Grünen haben eine globale Sichtweise zu Ökonomie und Ökologie. Den Grünen ist bewusst, dass nur durch mehr Gerechtigkeit und Fairness ein globaler Bruch mit unermesslichen Folgen verhinderbar ist. Globale Gerechtigkeit und Zugang zu Ressourcen ist die beste Antwort auf Migration – Hetze und Ausgrenzung schürt die Konflikte.
9. Queer und feministisch wählen!
Jahrhunderte wurde Europa von Männern regiert. Vorwiegend von heterosexuellen, weißen Männern. Das sollen sie ruhig auch weiter tun, aber nicht mehr alleine. Die Machtfrage und die Frage der ökonomischen Verhältnisse ist keine Kleinigkeit. Hier geht es nicht um lästige „Frauen, die Männer aushebeln“ wollen, auch nicht um die Entmachtung von Männern. Es geht um Gerechtigkeit. Es geht darum, dass es mehr Geschlechter gibt, die mitbestimmen können und wollen. Es geht darum, dass es mehr Lebenskonzepte gibt, als nur eine religiös und kulturell vorgegebene. Es geht um diese Botschaft: Alle sind wertvoll. Jede_r hat eine Stimme, niemand hat eine stärkere.
10. Bildung, Forschung und Zukunft wählen.
Denken wir zuletzt nicht an uns, unsere Bedürfnisse, unsere Notwendigkeiten, unserem momentanen Gemütszustand, sondern an die nächste und übernächste Generation. In welcher Welt wollen wir sie leben sehen? Eben. Um die Rahmenbedingungen dafür zu schaffen braucht es Bildung, Forschung und Entwicklung. Die Grünen waren uns sind immer noch die Bildungspartei Nummer Eins. Europa könnte die Nummer Eins in der Welt sein. Dieses bescheidene Ziel haben die Grünen.
Am 7.6. Grün wählen ist klug. Dass der eine oder die andere dabei Bauchweh hat, verstehe ich. Helft uns trotzdem, damit wir helfen können…
Übrigens: Financial Times (hier) und The Guardian (hier) empfehlen ebenso: Wählt Grün.

Demokratisiert die EU! Vorschläge für mehr Europa.

Je näher die Wahl zum Europäischen Parlament rückt, umso mehr Gedanken mache ich mir zur Verfasstheit der Europäischen Union im Allgemeinen und deren Probleme aber auch Chancen im Besonderen. geht wahrscheinlich vielen so.
Ein Satz wollte in den letzten Wochen aber nicht aus meinem Kopf: Ernst Strasser, Spitzenkandidat der ÖVP für die kommende Wahl, kündigte als Wahlkampfschwerpunkt an, er wolle vor allem österreichische Interessen in Brüssel vertreten. Da stoßen also zwei völlig unterschiedliche Denkbilder Europas aufeinander: Strassers und meines zum Beispiel.
Ich will keine Politiker_innen, die auf europäischer Ebene Politik machen, um nationalstaatliche Interessen zu vertreten – und nur diese. Wer das tut, lässt das größte Friedensprojekt, das dieser Kontinent in seiner Geschichte je gesehen hat, scheitern. Ich will europäische Politiker_innen. Ich will eine Politik für und von Europa.
Warum EU nicht so?
1. Es treten gesamteuropäische Parteien an.
Die Grünen sind bislang die einzige Partei, die sich selbst auch als europäische Partei gegründet hat. Warum sollen wir auf EU-Ebene z.B. eine ÖVP oder SPÖ wählen? Warum nicht eine Europäische Konservative und eine Europäische Sozialdemokratie? Ich halte das für wichtig, denn es ist doch interessant zu erfahren, was welche Partei für Überlegungen hat, Europa zu ändern, welche Reformen sie anstrebt, welche Scherpunkte sie setzen will, um eine wirkliche Wahl zu haben. Außerdem würde das verhindern, dass nationalstaatlich abgerechnet und gewählt wird. Europäische Themen sind gefragt!
2. Ich will europäische Spitzenkandidat_innen.
Mir ist es eigentlich völlig egal, aus welchem Land ein_e Spitzenkandidat_in kommt. Es wäre doch sehr spannend, wenn Spitzenkandidat_innen verschiedener europäsicher Parteien aus verschiedene Länder Europas kommen, und trotzdem (auch) bei uns wahlkämpfen? Ich stell mir eine Diskussion zwischen einer Niederländerin, einem Deutschen, einer Französin, einem Litauer und einem Rumänen vor – und das mit direkten politischen Auswirkungen auf Österreich – weil ja: Das ist Europa! Damit vor Ort trotzdem gewahlkämpft werden kann, schlage ich vor:
3. Europa-Wahlliste und Staaten als Regionalwahlkreise.
Die Demokratie braucht ja nicht neu erfunden zu werden. Bei Nationalratswahlen etwa gibt es eine Bundesliste und Wahlkreise. In diesen Wahlkreisen sind Direkt-Mandate möglich. Der Rest wird auf überregionale Wahllisten aufgeteilt. Das müsste doch in Europa auch möglich sein? Dann könnten verschiedene Menschen aus ganz Europa hier genau so wahlkämpfen und Medienarbeit machen, als „nur die eigenen Leute“, die auf der („Regional“-)Wahlliste des Mitgliedsstaates stehen. Außerdem könnten Parteien, die über keine europäischen Strukturen verfügen, zumindest für Direktmandate kämpfen. Aber Europa-Strukturen aufbauen, sollten die Parteien schon mal machen! Wäre längst an der Zeit…
4. Regierung aus dem Parlament, statt Kompromisse von 27 Regierungschefs.
Die EU hat immer wieder ihre berüchtigten Basare, genannt Gipfel. Regierungchefs aller Ideologien sitzen beieinander und machen einen Kompromiss. Was soll daraus Visionäres und Neues oder gar Mutiges entstehen? Ich bin der Meinung, die Mehrheitsverhältnisse des Europäischen Parlaments sollen entscheiden, wie eine Regierung zusammengestellt wird – samt Euro-Premiers und Euro-Minister_innen einer Allein-, Minderheits- oder Koalitionsregierung. Wenn dann – nach 4 oder 5 Jahren – jemand genau diese Regierung abwählen will: Voilà! Wieder ein guter Grund zu EP-Wahlen zu gehen…
Dazu ließe sich sicher noch viel ergänzen. Aber so müsste sich meiner Meinung nach Europa entwickeln.

Ulrike Lunacek, Daniel Cohn-Bendit und Bartek Lech im Gespräch

Ulrike Lunacek und Daniel Cohn-Bendit im Gespräch beim Kongress der European Greens:Ein zweites Video: Ulrike Lunacek im Gespräch mit Bartek Lech, schwuler Kandidat in Belgien für Ecolo und polnische Herkunft. Ich habe ihn schon mehrmals persönlich kennengelernt und gemeinsam Aktionen in Warschau gemacht. Ich drücke ihn jedenfalls alle Daumen!

Übersicht zur Wirschaftskrise in der EU.

Als gebürtiger Niederländer lese ich oft den NRC Handelsblad, eine niederländische Tageszeitung der Spitzenqualität (von der man in Österreich nur träumen kann).
Die gute Nachricht für Nicht-Niederländer_innen: Es gibt auch englischsprachige Nachrichten. Eine ausgezeichnete Übersicht findet sich zur Zeit hier:

Durch ein Klick auf ein europäisches Land erhält man übersichtlich Informationen wie Schuldenstand, Wirtschaftswachstum, Rating (ja, dieses umstrittene Triple-A Ding), Arbeitslosigkeit und Budgetdefizit und kann sich die Entwicklung mittels Balkendiagramm ansehen – sei es im Jahresvergleich oder im Quartalsvergleich.
Sehr empfehlenswert!

Ich wünsche allen Menschen einen schönen Internationalen Frauentag! 

Blog vom 30. Bundeskongress. Weiter geht's.

Die Resolution zu einer neuen Energiepolitik, der so genannte Klagenfurter Appell, ist mit 97,6 {6f8c26ad3fabc3ab9e5403d0d68a89bc5a2f8a366172fd8ffa8095b282dbc8a7} angenommen worden. Anschließend wird über die EU-Politik der Grünen diskutiert – und zwar Anhand einer eingebrachten Resolution zur EU-Politik, die vor allem mehr Sozialrechte einfordert sowie eine Stärkung des Europäischen Parlaments. Kritisiert wird von vielen Mitdiskutant_innen vor allem, dass die Adressat_innen der Resolution nicht präzise genug formuliert wurden. So wird die Resolution in die Strategiegruppe zur Europapolitik einfließen.
Jetzt noch die Zulassungsabstimmungen für die Liste für die Wahl zum Europäischen Parlament. Eva Lichtenberger und Johannes Vogenhuber. das Ergebnis bekommen wir aber erst am Abend per SMS. Schaut in die twitter-Leiste rechts unten. Sobald ich was weiß, werde ich es twittern.

Foto: Damien Agbogbe vom 10. Bundesland – natürlich zweisprachig. Wir sind ja in Kärtnen/Koroška