Ist die Finanzkrise typisch männlich?

Seit vielen Tagen sehen wir immer wieder die gleichen Bilder auf unseren Fernsehschirmen. Panische Banker, Broker mit gehobenen Händen, heftig diskutierende Finanzexperten. Überall Männer, die viel Geld verspielt haben und nun neues Spielgeld und neue Spielregel brauchen. Jetzt haben sie das bekommen und schon gibt es wieder „Kursfeuerwerk“, wie das dann heißt. Von Frauen ist weit und breit nichts zu sehen.
Ist die Finanzkrise also typisch männlich?
Vieles deutet darauf hin. Der „Spieltrieb“ des Mannes ist sprichwörtlich und es stimmt wohl, dass Männer gerne spielen. Dieser Spieltrieb hat ja oft auch etwas gutes hervorgebracht – sei es in Forschung, Entwicklung oder in der Kunst. Stellt Euch etwa mal einen Leonardo da Vinci ohne Spieltrieb vor… Aber ist das Bankenwesen, sind die privaten Pensionsfonds, ist die Börse nur noch Spielplatz? Ein Art Monopoly ohne Spielregel? Vieles deutet darauf hin.
In einer Erwachsenenwelt der Männer würde man vermuten, dass die Mitspieler weise genug sind, sich selbst zu kontrollieren. In diesem Fall ist das aber offensichtlich kläglich gescheitert. Schneller als die Anderen, reicher als die Anderen und gewiefter als die Anderen zu sein war irgendwie wichtiger – auch wenn das Geld, das man da verzockt gar nicht das eigene war. Hauptsache Sieg. Als erstes durchs Ziel. Die meisten Punkte oder Dollar.
Wahrscheinlich braucht es in der Finanzwelt nicht nur neue Spielregel. Es braucht vor allem Frauen! Dann kann man/frau auch wieder spielen, denn Spiel an sich ist nichts schlechtes.

14 Gedanken zu „Ist die Finanzkrise typisch männlich?“

  1. Was ist mit Leanne Spencer, die maßgeblich beteiligt war im Skandal um Fannie Mae? Was mit Marsha Johnson Evans, Vorstandsmitglied von Lehman Brothers? Sind das Mannsweiber, angesteckt vom männlichen Virus von Gier und Ehrgeiz?

    Das Frauen in den Gremien unterrepräsentiert sind, möchte ich nicht verneinen, das ist wohl auch noch immer ein Spiegel der Gesellschaft. Männer dadurch aber als Hauptübel des Problems darzustellen, nur weil das Gegenteil zu beweisen sehr schwer ist, entbehrt jeder Grundlage. Oder haben Sie eine Studie oder ein Experiment, das belegt, dass sich Frauen am Finanzmarkt anders verhalten?

    Genau solche Positionen machen es mir schwer, die Grünen zu wählen. Anstatt zu versuchen, die Gründe für die Krise zu verstehen, wird sie in ein ideologisch passendes Korsett gezwängt. Das ist keine Art, verantwortungsvolle Politik zu machen. In meinen Augen sind genau solche Aussagen sogar kontraproduktiv für Frauenpolitik.

    http://oh-du-mein-oesterreich.blogspot.com/

  2. Was ist mit Leanne Spencer, die maßgeblich beteiligt war im Skandal um Fannie Mae? Was mit Marsha Johnson Evans, Vorstandsmitglied von Lehman Brothers? Sind das Mannsweiber, angesteckt vom männlichen Virus von Gier und Ehrgeiz?

    Das Frauen in den Gremien unterrepräsentiert sind, möchte ich nicht verneinen, das ist wohl auch noch immer ein Spiegel der Gesellschaft. Männer dadurch aber als Hauptübel des Problems darzustellen, nur weil das Gegenteil zu beweisen sehr schwer ist, entbehrt jeder Grundlage. Oder haben Sie eine Studie oder ein Experiment, das belegt, dass sich Frauen am Finanzmarkt anders verhalten?

    Genau solche Positionen machen es mir schwer, die Grünen zu wählen. Anstatt zu versuchen, die Gründe für die Krise zu verstehen, wird sie in ein ideologisch passendes Korsett gezwängt. Das ist keine Art, verantwortungsvolle Politik zu machen. In meinen Augen sind genau solche Aussagen sogar kontraproduktiv für Frauenpolitik.

    http://oh-du-mein-oesterreich.blogspot.com/

  3. In dem Artikel wird kein einziges Mal behauptet, das allein wäre Grund für die Krise. Es ist aber ein bezeichnender Detailaspekt. Ich war mal an der Wall Street (als Touristin) und dort sind wirklich NUR Männer. Ich finds gut, dass dieser Aspekt mal beleuchtet wird. Noch dazu von einem Mann. Das lässt hoffen.

  4. In dem Artikel wird kein einziges Mal behauptet, das allein wäre Grund für die Krise. Es ist aber ein bezeichnender Detailaspekt. Ich war mal an der Wall Street (als Touristin) und dort sind wirklich NUR Männer. Ich finds gut, dass dieser Aspekt mal beleuchtet wird. Noch dazu von einem Mann. Das lässt hoffen.

  5. Hallo Norrin!
    Wie Sylvia richtig schreibt ist das nur ein Aspekt – aber ein durchaus interessanter, wie ich meine. Es ist ja tatsächlich so, dass – Ausnahmen bestätigen wieder mal – die Finanzwelt männlich ist. Damit wollte ich nicht sagen, dass das alleine Ursache der Finanzkrise ist, aber ein interessantes Phänomen in diesem Zusammenhang.

    Mit lieben Grüßen,
    Marco Schreuder

  6. Hallo Norrin!
    Wie Sylvia richtig schreibt ist das nur ein Aspekt – aber ein durchaus interessanter, wie ich meine. Es ist ja tatsächlich so, dass – Ausnahmen bestätigen wieder mal – die Finanzwelt männlich ist. Damit wollte ich nicht sagen, dass das alleine Ursache der Finanzkrise ist, aber ein interessantes Phänomen in diesem Zusammenhang.

    Mit lieben Grüßen,
    Marco Schreuder

  7. Hallo Sylvia, Marco,

    Ich bestreite auf keinen Fall, dass die Finanzwelt männlich dominiert ist, und ich würde es befürworten, dass mehr Frauen in diese Branche drängen – falls das in meinem ersten Post nicht so rübergekommen ist. Ich bestreite auch nicht, dass die Krise hauptsächlich von Männern verursacht wurde.

    Nur ist der Umkehrschluss, dass mit mehr Frauen so etwas nicht passiert wäre (wie beispielsweise der letzte Absatz im Blog impliziert), falsch. Zumindest, wenn er nur auf Bauchgefühl basiert. Mit der gleichen Logik könnte ich z.B. behaupten, dass Frauen nicht in die Technik gehören, weil alle großen Errungenschaften von Männern stammen.

    lg

  8. Hallo Sylvia, Marco,

    Ich bestreite auf keinen Fall, dass die Finanzwelt männlich dominiert ist, und ich würde es befürworten, dass mehr Frauen in diese Branche drängen – falls das in meinem ersten Post nicht so rübergekommen ist. Ich bestreite auch nicht, dass die Krise hauptsächlich von Männern verursacht wurde.

    Nur ist der Umkehrschluss, dass mit mehr Frauen so etwas nicht passiert wäre (wie beispielsweise der letzte Absatz im Blog impliziert), falsch. Zumindest, wenn er nur auf Bauchgefühl basiert. Mit der gleichen Logik könnte ich z.B. behaupten, dass Frauen nicht in die Technik gehören, weil alle großen Errungenschaften von Männern stammen.

    lg

  9. dein artikel ist in der argumentation seicht und voll von klischeehaften zuschreibungen über männlich und weiblich, ohne das problem zu erfassen.
    das die finanzwelt männlich ist, stimmt zwar, aber das hat wohl wenig mit dem spieltrieb des mannes zu tun, als mit patriarchalen und kapitalistischen strukturen und machtverhältnissen. dass du jene scheinbar nicht in betracht ziehst, spiegelt sich auch in deiner rede von den männlichen künstlerInnen und wissenschafterInnen wider, die einfach ihrem spieltrieb nachgingen, um großes zu schaffen.
    die spielregeln entstammen in beiden fällen einem männlich dominierten system, insofern werden ein paar frauen an der wallstreet auch nicht viel ändern (woher kommen die dann, frisch aus der elite-uni??)
    haben frauen keinen spieltrieb, nur weil der begriff des wissenschafters/künstlers männlich definiert ist und sie im malestream nicht sichtbar sind?
    ist der sinn der finanzwelt nicht profitmaximierung? ist es da nicht naiv, genau das dafür erforderliche verhalten zu kritisieren, aber nicht die sache an sich, die jenes hervorbringt?

  10. dein artikel ist in der argumentation seicht und voll von klischeehaften zuschreibungen über männlich und weiblich, ohne das problem zu erfassen.
    das die finanzwelt männlich ist, stimmt zwar, aber das hat wohl wenig mit dem spieltrieb des mannes zu tun, als mit patriarchalen und kapitalistischen strukturen und machtverhältnissen. dass du jene scheinbar nicht in betracht ziehst, spiegelt sich auch in deiner rede von den männlichen künstlerInnen und wissenschafterInnen wider, die einfach ihrem spieltrieb nachgingen, um großes zu schaffen.
    die spielregeln entstammen in beiden fällen einem männlich dominierten system, insofern werden ein paar frauen an der wallstreet auch nicht viel ändern (woher kommen die dann, frisch aus der elite-uni??)
    haben frauen keinen spieltrieb, nur weil der begriff des wissenschafters/künstlers männlich definiert ist und sie im malestream nicht sichtbar sind?
    ist der sinn der finanzwelt nicht profitmaximierung? ist es da nicht naiv, genau das dafür erforderliche verhalten zu kritisieren, aber nicht die sache an sich, die jenes hervorbringt?

  11. Jaja, die Männer sind mal wieder schuld…
    Nicht etwa die vielen hunderttausenden US-amerikanischen Frauen die ihre Männer angebettelt haben dürften doch bitte, bitte endlich ein Haus und einen SUV zu kaufen, auf Kredit natürlich, und so die Finanzkrise erst möglich machten.

    Mehr Frauen im Finanzwesen? Bitteschön, niemand hindert sie daran. Bis vor kurzem gab es sogar ein weibliches Vorstandmitglied (die einzige Frau in einem DAX-Vorstand), bei einer deutschen Großbank. Sie heißt Hypo Real Estate und wird gerade staatlich abgewickelt. Wo war da weibliche Intuition? Und was ist mit Frau Schaeffler die gerade um Milliarden vom Staat bettelt, weil sie sich bei ihrer Gier verzockt hat?
    Es braucht nicht mehr Frauen im Finanzwesen, sondern schlicht mehr Kompetenz und mehr Verantwortungsgefühl, egal um welches Geschlecht es sich handelt.

  12. Jaja, die Männer sind mal wieder schuld…
    Nicht etwa die vielen hunderttausenden US-amerikanischen Frauen die ihre Männer angebettelt haben dürften doch bitte, bitte endlich ein Haus und einen SUV zu kaufen, auf Kredit natürlich, und so die Finanzkrise erst möglich machten.

    Mehr Frauen im Finanzwesen? Bitteschön, niemand hindert sie daran. Bis vor kurzem gab es sogar ein weibliches Vorstandmitglied (die einzige Frau in einem DAX-Vorstand), bei einer deutschen Großbank. Sie heißt Hypo Real Estate und wird gerade staatlich abgewickelt. Wo war da weibliche Intuition? Und was ist mit Frau Schaeffler die gerade um Milliarden vom Staat bettelt, weil sie sich bei ihrer Gier verzockt hat?
    Es braucht nicht mehr Frauen im Finanzwesen, sondern schlicht mehr Kompetenz und mehr Verantwortungsgefühl, egal um welches Geschlecht es sich handelt.

  13. Und an der Politik, die als Einzige die Spielregeln hätte festlegen können, waren wohl auch keine Frauen beteiligt?

    Als ob nicht jeder Aufsichtsrat oder Vorstand, der die Renditeerwartungen nicht erfüllt, sofort gefeuert würde – Spätestens der Aktienkurs würde DAS regeln.

    Iss halt wie in der Kirche: Bei schwer zu begreifenden Katastrophen werden Frauenfiguren – vorzugsweise mit Heiligenschein und Baby auf dem Arm – angebetet..

  14. Und an der Politik, die als Einzige die Spielregeln hätte festlegen können, waren wohl auch keine Frauen beteiligt?

    Als ob nicht jeder Aufsichtsrat oder Vorstand, der die Renditeerwartungen nicht erfüllt, sofort gefeuert würde – Spätestens der Aktienkurs würde DAS regeln.

    Iss halt wie in der Kirche: Bei schwer zu begreifenden Katastrophen werden Frauenfiguren – vorzugsweise mit Heiligenschein und Baby auf dem Arm – angebetet..

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