Eine Entgegnung zu einer nicht stattgefundenen Intervention beim ORF.

In Herrn B’s Blog (hier) von Rafael Buchegger (auch Betreiber des Club 2 Blogs) werde ich ziemlich heftig kritisiert. Der Grund: Als vor einigen Wochen ein Club 2 zum Thema Rechtsruck unter Jugendlichen stattfand, wurde ein gewisser Ramses eingeladen. Dieser ist wiederum Rapper der Combo Absolut HIV. Allein der Name dieser Band gibt ja schon eine gewisse Richtung vor. In einem ihrer ersten Songs rappten diese Jungs, dass Schwule am besten alle gleich an Aids krepieren sollen. Sehr nett, sowas. Nur ein toter Schwule ist in den Augen dieser Band ein guter Schwuler.
Als ich mitbekam, dass dieser Gast eingeladen war, rief ich beim ORF an. Als jemand, der ja auch gewählt wird, um Diskriminierungen und Hetze gegen Lesben und Schwule zu bekämpfen, wollte ich schon wissen, was die Motivation dafür war, jemanden wie Ramses einzuladen. Zudem war ich nicht der einzige, der schockiert war (siehe hier). Daraufhin wurde ich übrigens sogar von ORF-Mitarbeiter_innen angerufen, die über die Einladungspolitik ziemlich entsetzt waren und mich sogar baten, mal den Lorenz Gallmetzer, zuständig für den Club 2, anzurufen, was ich dann auch tat. Namen darf ich keine nennen, und tu ich somit auch nicht.
So etwas als „Intervention“ darzustellen, ist vollkommener Humbug. Denn:
1. Politiker_innen telefonieren täglich mit Redakteur_innen aller Art. Umgekehrt oft noch mehr, da die einen ohne die anderen keine Verbreitung von politischen Forderungen hätten, die anderen ohne uns keine News.
2. Nachdem die Suizidrate bei Jugendlichen im Coming-out leider immer noch 7 mal so hoch liegt, als bei heterosexuellen, wie eine Salzburger Studie einmal herausfand (und in zahlreichen internationalen Studien ähnlich hoch beschrieben wird), stellt sich schon die Frage, ob derart krasse Homophobie im öffentlich-rechtlichen TV, für den auch Lesben und Schwule ihre Gebühren entrichten, eine Bühne erhalten soll. Darüber darf sich ein Schwuler ja wohl mit Gallmetzer unterhalten. Immerhin kann mit so einem Auftritt ein Dammbruch passieren: Nämlich, dass es wieder vollkommen okay ist, Lesben und Schwule scheiße zu finden, und ihnen den Tod zu wünschen. Das macht jahrelange Aufklärungsarbeit und Jugendarbeit in ganz kurzer Zeit zunichte.
3. Das Telefonat mit Gallmetzer war befruchtend und interessant. Er nahm sich fast eine halbe Stunde Zeit und wir unterhielten uns über die Problematik, ohne dass wir direkt Forderungen aneinander stellten. Ich meinte natürlich, dass ich es ziemlich inakzeptabel finde, dass Gäste für ihre Musik und Platten Werbung machen können, die gegen Schwule hetzen. Herr B glaubt das Telefonat werten zu können, ohne dabei gewesen zu sein.
4. Die Moderatorin, Renata Schmidtkunz, mit der ich auch telefonierte, versprach mir, die Homophobie anzusprechen, was ein Ergebnis des Telefonats war. Also waren die Gespräche am Ende ja sinnvoll, da genau die Homophobie des Ramses erst dadurch Thema wurde!
5. Man stelle sich nur mal vor, Ramses würde solche Songs singen, nur anstelle von „Schwule“ würden es „Juden“ sein. Zu Recht würde der ORF kritisiert werden und es Proteste und Rücktrittsaufforderungen hageln. Warum es bei Lesben und Schwule, weniger schlimm ist zu hetzen, muss mir Herr B erst erklären.
Am Ende muss ich traurigerweise sagen, dass mein einziger Fehler (?) wohl war, zu twittern, dass ich das Telefonat führte, obwohl ich nichts anderes getan habe, als jede_r Gebührenzahler_innen tun kann. Dabei würde ich gerade solche Offenheit und Transparenz von Gesprächen ja besser finden. Wie mir Herr B beweist, muss ich wohl in Zukunft vorgehen, wie alle anderen Politiker_innen und sowas gar nicht erzählen, was ich so aber nicht will und was ich extrem traurig finde. Jemanden anzugreifen, der offen erzählt, ist halt einfacher als all diejenigen anzugreifen, die sowas nicht erzählen oder twittern – also im Grunde fast alle anderen Politiker_innen.
Der Vorwurf, dass jemand wie ich mit Typen wie Ramses nicht diskutieren will, ist übrigens genau so hanebüchen, sitze ich doch oft in Schulen und in Jugendzentren, um genau diese Thematik anzusprechen, haben wir mit homohetero.at genau für diese Zielgruppe ein Service eingerichtet und ist mir Jugendarbeit, auch und vor allem bei Migrant_innen, ein Riesenanliegen. Aber das hat Herr B leider nicht recherchiert. Und Diskussion mit Homophobie ist auch im öffentlich-rechtlichen TV gut, aber jemanden einzuladen, der Schwule hasst und gleichzeitig kein Schwuler oder keine Lesbe eingeladen ist, die darauf etwas entgegnen kann: Das ist das Problem!
Aber im Blog werde ich ja auch typisch österreichisch und katholisch genannt, obwohl ich ersteres erst (offiziell) seit 2005 bin, letzteres war ich zum Glück noch nie. So viel nur zum Thema Recherche. Herr B sprach auch davor nie mit mir über diese Thematik oder hat sich erkundigt, was damals geschah. Er schrieb drauf los, ohne mich zu kontaktieren, obwohl wir im Web 2.0 bestens vernetzt wären. Schade.

 

68 Gedanken zu „Eine Entgegnung zu einer nicht stattgefundenen Intervention beim ORF.“

  1. ich finde das super, marco, dass du beim orf angerufen hast. was soll dieser homophobe mann dort machen? er hat eh gleich zum anfang werbung für seine musik gemacht und gleich mal den link genannt, wo man diese sch..e runterladen kann. danke orf! finde den juden-vergleich sehr gut. leider ist es auch 2009 immer noch salonfähiger gegen schwuchteln vorzugehen. und bloggende linke meinen dann, dass das eh okay ist. ich fürchte, die zeiten werden härter, wenn sogar diese herren b's schwulenhetze okay finden. entsetzliches beispiel für linke homophobie.

  2. ich finde das super, marco, dass du beim orf angerufen hast. was soll dieser homophobe mann dort machen? er hat eh gleich zum anfang werbung für seine musik gemacht und gleich mal den link genannt, wo man diese sch..e runterladen kann. danke orf! finde den juden-vergleich sehr gut. leider ist es auch 2009 immer noch salonfähiger gegen schwuchteln vorzugehen. und bloggende linke meinen dann, dass das eh okay ist. ich fürchte, die zeiten werden härter, wenn sogar diese herren b's schwulenhetze okay finden. entsetzliches beispiel für linke homophobie.

  3. Auf der einen Seite kann ich Rafael Bucheggers Eintrag verstehen, aber schwulenfeindliche Sprüche zu tolerieren, ist genau das Gegenteil: Intolerant. So schwierig die Gradwanderung zwischen offener, demokratischer Debatte sowie Meinungsfreiheit auf der einen, Hetze, Diskriminierung und Faschismen auf der anderen Seite ist: Es braucht eine Trennlinie. Jemanden eine Bühne zu geben, der alle Schwule tot wünscht, darf in einem öffentlich-rechtlichen Sender aber nicht passieren.

  4. Auf der einen Seite kann ich Rafael Bucheggers Eintrag verstehen, aber schwulenfeindliche Sprüche zu tolerieren, ist genau das Gegenteil: Intolerant. So schwierig die Gradwanderung zwischen offener, demokratischer Debatte sowie Meinungsfreiheit auf der einen, Hetze, Diskriminierung und Faschismen auf der anderen Seite ist: Es braucht eine Trennlinie. Jemanden eine Bühne zu geben, der alle Schwule tot wünscht, darf in einem öffentlich-rechtlichen Sender aber nicht passieren.

  5. Lieber Marco,
    ich verstehe deine Argumentationslinie gut. Homophobe Hetzerei braucht im öffentlich rechtlichen Fernsehen wirklich niemand (auch anderswo natürlich nicht…).

    Andererseits habe ich selbst einen kurzen Blick in den damaligen Club 2 geworfen und war zufällig grade dabei, wie dem jungen Rapper das Wort erteilt wurde. Ich habe über ein Jahr bei einem österr. Musiksender gearbeitet und mir ist der Name Ramses kein einziges Mal untergekommen. Ein relativer Nobody – meine einzige Kritik in diesem Falle, warum bietet man ihm im Club 2 eine Plattform? Natürlich weil man einen Aufreger braucht, der die mittlerweile zum Einschlafen langweilige Sendung möglicherweise attraktiver macht. Mir persönlich hat der junge Herr eigentlich leid getan, denn soweit ich mitverfolgen konnte, war's ihm selber peinlich, dass er als homophober Hetzer hingestellt wurde und er konnte sich auch nicht wirklich gut artikulieren. In diesem Sinne hat er vielleicht sogar was gelernt. Man textet leicht irgendwelche rassistischen Inhalte, weil man dadurch Presse kriegt und so eventuell seine Verkaufszahlen im Musikbusiness steigert. Es ist aber was anderes, wenn man sich plötzlich dafür rechtfertigen muss. Vielleicht hat bei Ramses ja ein Nachdenkprozess eingesetzt. Ich habe übrigens auch nach dem betreffenden Club 2 nichts mehr von Ramses gehört. Aber vielleicht kann sich der Club 2 ja mal separat mit dem Thema homophobe Hetze auseinander setzen, das wäre ein Beweis für dessen Lernfähigkeit.

  6. Lieber Marco,
    ich verstehe deine Argumentationslinie gut. Homophobe Hetzerei braucht im öffentlich rechtlichen Fernsehen wirklich niemand (auch anderswo natürlich nicht…).

    Andererseits habe ich selbst einen kurzen Blick in den damaligen Club 2 geworfen und war zufällig grade dabei, wie dem jungen Rapper das Wort erteilt wurde. Ich habe über ein Jahr bei einem österr. Musiksender gearbeitet und mir ist der Name Ramses kein einziges Mal untergekommen. Ein relativer Nobody – meine einzige Kritik in diesem Falle, warum bietet man ihm im Club 2 eine Plattform? Natürlich weil man einen Aufreger braucht, der die mittlerweile zum Einschlafen langweilige Sendung möglicherweise attraktiver macht. Mir persönlich hat der junge Herr eigentlich leid getan, denn soweit ich mitverfolgen konnte, war's ihm selber peinlich, dass er als homophober Hetzer hingestellt wurde und er konnte sich auch nicht wirklich gut artikulieren. In diesem Sinne hat er vielleicht sogar was gelernt. Man textet leicht irgendwelche rassistischen Inhalte, weil man dadurch Presse kriegt und so eventuell seine Verkaufszahlen im Musikbusiness steigert. Es ist aber was anderes, wenn man sich plötzlich dafür rechtfertigen muss. Vielleicht hat bei Ramses ja ein Nachdenkprozess eingesetzt. Ich habe übrigens auch nach dem betreffenden Club 2 nichts mehr von Ramses gehört. Aber vielleicht kann sich der Club 2 ja mal separat mit dem Thema homophobe Hetze auseinander setzen, das wäre ein Beweis für dessen Lernfähigkeit.

  7. @Sylvia:

    Die Gratwanderung wäre gar nicht so schwer,w enn man einen Gegenpart zu Wort kommen lässt.
    Meinungsfreiheit bedeutet, sagen zu dürfen, was man denkt. Kommst du aber mit der Faschismuskeule, wird er sich trotzdem oder sogar noch stärker das gleiche denken.Lasse ich einen Menschen aber reden, was er sich denkt und komme ihm mit Gegenargumenten, verändere ich möglicherweise seine "Denke".

    Logischerweise muss daher die Meinungsfreiheit über Verboten stehen 😉

  8. @Sylvia:

    Die Gratwanderung wäre gar nicht so schwer,w enn man einen Gegenpart zu Wort kommen lässt.
    Meinungsfreiheit bedeutet, sagen zu dürfen, was man denkt. Kommst du aber mit der Faschismuskeule, wird er sich trotzdem oder sogar noch stärker das gleiche denken.Lasse ich einen Menschen aber reden, was er sich denkt und komme ihm mit Gegenargumenten, verändere ich möglicherweise seine "Denke".

    Logischerweise muss daher die Meinungsfreiheit über Verboten stehen 😉

  9. @Andy: Heißt das, du findest es zB in Ordnung, wenn im Club 2 jemand sagen kann, alle Juden sollen sterben? Ich fass es nicht.

  10. @Andy: Heißt das, du findest es zB in Ordnung, wenn im Club 2 jemand sagen kann, alle Juden sollen sterben? Ich fass es nicht.

  11. @andy

    stimme dir prinzipiell zu, das problem bei diesem club 2 war aber, dass niemand genau wusste, mit wem er hier am tisch sitzt (ausser 2 teilnehmern, die sich dann auch dementsprechend äusserten)!! so konnte ramses sich beliebig positionieren ohne wirklich widerspruch auszulösen und konnte dementieren (zb er habe nie gegen behinderte getextet)ohne widerlegt zu werden!

  12. @andy

    stimme dir prinzipiell zu, das problem bei diesem club 2 war aber, dass niemand genau wusste, mit wem er hier am tisch sitzt (ausser 2 teilnehmern, die sich dann auch dementsprechend äusserten)!! so konnte ramses sich beliebig positionieren ohne wirklich widerspruch auszulösen und konnte dementieren (zb er habe nie gegen behinderte getextet)ohne widerlegt zu werden!

  13. Mein Kommentar auf R's blog:

    Das ganze ist für die Redakteure meiner Meinung nach eine schwierige Gratwanderung.

    Einerseits ist es für die Diskussion praktisch und im Sinne einer journalistischen Unabhängigkeit argumentierbar, dass jemand aus diesem Umfeld teilnehmen und sich verteidigen kann. Es macht die Diskussion ein bisschen kontroversenreicher.

    Es gibt aber auch einige Argumente, die dagegen sprechen:
    Fernsehauftritte und Berichte in anderen Medien bringen Popularität. Dabei ist es egal, ob der Grundkonsens und die im Bericht transportierte Meinung positiv oder negativ ist, es verhilft den Angesprochenen immer zu mehr Bekanntheit. Somit können sie auch ihre Anliegen einer größeren Öffentlichkeit bekannt machen. Wenn der ORF einen Bericht über homophobe Rapper bringt, hilft er ihnen indirekt.
    Indem man ein Mitglied einer bestimmten Szene zu einer Diskussionssendung einlädt, schafft man ein Role-Model für die Angehörigen dieser Szene. Außerdem signalisiert man: "ihr gehört zur Gesellschaft dazu", "eure Meinung wird akzeptiert".
    Dass das von vielen nicht gerne gesehen wird, kann ich einsehen.

    Zu den Grünen: ich denke die herkömmliche eindimensionale Klassifizierung der Parteien in Links und Rechts funktioniert heute mehr schlecht als recht.

  14. Mein Kommentar auf R's blog:

    Das ganze ist für die Redakteure meiner Meinung nach eine schwierige Gratwanderung.

    Einerseits ist es für die Diskussion praktisch und im Sinne einer journalistischen Unabhängigkeit argumentierbar, dass jemand aus diesem Umfeld teilnehmen und sich verteidigen kann. Es macht die Diskussion ein bisschen kontroversenreicher.

    Es gibt aber auch einige Argumente, die dagegen sprechen:
    Fernsehauftritte und Berichte in anderen Medien bringen Popularität. Dabei ist es egal, ob der Grundkonsens und die im Bericht transportierte Meinung positiv oder negativ ist, es verhilft den Angesprochenen immer zu mehr Bekanntheit. Somit können sie auch ihre Anliegen einer größeren Öffentlichkeit bekannt machen. Wenn der ORF einen Bericht über homophobe Rapper bringt, hilft er ihnen indirekt.
    Indem man ein Mitglied einer bestimmten Szene zu einer Diskussionssendung einlädt, schafft man ein Role-Model für die Angehörigen dieser Szene. Außerdem signalisiert man: "ihr gehört zur Gesellschaft dazu", "eure Meinung wird akzeptiert".
    Dass das von vielen nicht gerne gesehen wird, kann ich einsehen.

    Zu den Grünen: ich denke die herkömmliche eindimensionale Klassifizierung der Parteien in Links und Rechts funktioniert heute mehr schlecht als recht.

  15. Was mich am meisten erschreckst, ist die Tatsache, dass das jetzt alles wieder geht. Sogar Grün-Wähler schreien nach dem starken Mann und lehnen Frauen ab! Rassismen, Antisemitismen und der Wunsch, Schwule tot zu sehen: Das geht alles wieder. Ich fürchte, wir gehen schlimmen Zeiten entgegen, wie auch Andys Kommentar beweist. Als Schwuler fürchte ich mich davor. es wird ungemütlich.

  16. Was mich am meisten erschreckst, ist die Tatsache, dass das jetzt alles wieder geht. Sogar Grün-Wähler schreien nach dem starken Mann und lehnen Frauen ab! Rassismen, Antisemitismen und der Wunsch, Schwule tot zu sehen: Das geht alles wieder. Ich fürchte, wir gehen schlimmen Zeiten entgegen, wie auch Andys Kommentar beweist. Als Schwuler fürchte ich mich davor. es wird ungemütlich.

  17. Dazu passt ein bekanntes Zitat von Karl Popper, welches ich hier in verkürzter Form aus dem Gedächtnis wiedergebe, da das Original den größeren Teil eines längeren Absatzes beansprucht:
    "Die offene Gesellschaft muss sich das Recht herausnehmen, die Intoleranz nicht zu tolerieren." (Die offene Gesellschaft und ihre Feinde)

  18. Dazu passt ein bekanntes Zitat von Karl Popper, welches ich hier in verkürzter Form aus dem Gedächtnis wiedergebe, da das Original den größeren Teil eines längeren Absatzes beansprucht:
    "Die offene Gesellschaft muss sich das Recht herausnehmen, die Intoleranz nicht zu tolerieren." (Die offene Gesellschaft und ihre Feinde)

  19. "In einem ihrer ersten Songs rappten diese Jungs, dass Schwule am besten alle gleich an Aids krepieren sollen. Sehr nett, sowas. Nur ein toter Schwule ist in den Augen dieser Band ein guter Schwuler."

    Wo kann man das hören ich kann mir das absolut nicht Vorstellen das dieser Typ das Rappt und der ORF den einladet bitte um einen LINK.

  20. "In einem ihrer ersten Songs rappten diese Jungs, dass Schwule am besten alle gleich an Aids krepieren sollen. Sehr nett, sowas. Nur ein toter Schwule ist in den Augen dieser Band ein guter Schwuler."

    Wo kann man das hören ich kann mir das absolut nicht Vorstellen das dieser Typ das Rappt und der ORF den einladet bitte um einen LINK.

  21. Lieber Marco,

    danke für Deine Replik! Ich möchte meinem Kommentar hier voranstellen, dass ich selbst ja auch Betroffener bin – schwul, nicht Rapper 😉 – mein Blogpost hatte also nichts mit einer Geringschätzung Deiner Anliegen zu tun. Im Gegenteil.

    1. Ich wollte in meinem Blogpost u.a. für Vertrauen in den offenen Diskurs werben. Aus der Medienwirkungsforschung weiß man, dass Formate, die eine offene Auseinandersetzung pflegen, den größten Läuterungseffekt bei den Zusehern haben. Des weiteren ist bekannt, dass der Öffentlichkeit vorenthaltene Inhalte nicht nur interessanter, sondern auch als richtiger eingeschätzt werden – und das ist ja wohl keineswegs, was für für Ramses' Texte erreichen wollen, oder?

    2. Ich dachte, ich hätte in meinem Urvertrauen in das freie Wort bei den Grünen Verbündete. Umso enttäuschter war ich halt, als ich damals Deinen Tweet las. Es tut mir einfach im Herzen weh, wenn ich diesen kroneartigen Kommentaren á la "Gegen die FPÖ dürfen´s im ORF hetzen, aber die Linken darf keiner was sagen" in gewisser Weise Recht geben muss.

    4. Natürlich wirkt das recht unsympathisch, dass ich ausgerechnet Dich in DIESEM Fall kritisiert habe (was einfach daran liegt, dass ich mir von anderen politischen Strömungen ja gar nichts mehr erwarte). Doch stell Dir mal vor, es wäre bei der Sendung nicht um rechte Jugendliche, sondern um die Pharmaindustrie gegangen, bei der ein scharfer Pharmakritiker kommen hätte sollen. Sollen da die Pharmavertreter auch mal ein bisschen ihr Glück versuchen dürfen, um kritische Gäste auszuladen?

    Ich finde: NEIN. Deswegen sähe ich es als Aufgabe der Politik, öffentlich-rechtlichen Redakteuren größtmögliche Unabhängigkeit zu gewähren, auch wenns im Zweifelsfall weh tun mag. Die Spielregeln müssen aber eben für alle gelten.*

    5. Ja, ich bin nich perfekt. Ich habe in meinem Blogpost Fehler gemacht, manches nicht recherchiert, vielleicht schlecht ausgedrückt und illegitime Verallgemeinerungen getroffen. Und ja, ich bin stolz drauf, das einfach so zugeben zu können.

    Aber meinst Du nicht, dass einem Diskurs wie diesen viel eher fruchtbare Gedanken erwachsen können, als wenn wir uns vorher still und heimlich unter Ausschluss der Öffentlichkeit verhabern? Ist es denn nicht auch wichtig für der Auseinandersetzung mit dem politischen Gegner, dass man die Gründe und Herleitungen seiner Einstellungen so gut wie nur möglich kennt?

    Herzlichst,
    B!

    ___
    *Ich glaub schon, dass das gute Gespräche mit den Club-2-Leuten waren – gleichzeitig erachte ich dies aber nicht als relevant. Auch Selbstzensur sollte nicht gefördert werden, zumindest nicht in einer Sendung von hoher journalistischer Qualität.

  22. Lieber Marco,

    danke für Deine Replik! Ich möchte meinem Kommentar hier voranstellen, dass ich selbst ja auch Betroffener bin – schwul, nicht Rapper 😉 – mein Blogpost hatte also nichts mit einer Geringschätzung Deiner Anliegen zu tun. Im Gegenteil.

    1. Ich wollte in meinem Blogpost u.a. für Vertrauen in den offenen Diskurs werben. Aus der Medienwirkungsforschung weiß man, dass Formate, die eine offene Auseinandersetzung pflegen, den größten Läuterungseffekt bei den Zusehern haben. Des weiteren ist bekannt, dass der Öffentlichkeit vorenthaltene Inhalte nicht nur interessanter, sondern auch als richtiger eingeschätzt werden – und das ist ja wohl keineswegs, was für für Ramses' Texte erreichen wollen, oder?

    2. Ich dachte, ich hätte in meinem Urvertrauen in das freie Wort bei den Grünen Verbündete. Umso enttäuschter war ich halt, als ich damals Deinen Tweet las. Es tut mir einfach im Herzen weh, wenn ich diesen kroneartigen Kommentaren á la "Gegen die FPÖ dürfen´s im ORF hetzen, aber die Linken darf keiner was sagen" in gewisser Weise Recht geben muss.

    4. Natürlich wirkt das recht unsympathisch, dass ich ausgerechnet Dich in DIESEM Fall kritisiert habe (was einfach daran liegt, dass ich mir von anderen politischen Strömungen ja gar nichts mehr erwarte). Doch stell Dir mal vor, es wäre bei der Sendung nicht um rechte Jugendliche, sondern um die Pharmaindustrie gegangen, bei der ein scharfer Pharmakritiker kommen hätte sollen. Sollen da die Pharmavertreter auch mal ein bisschen ihr Glück versuchen dürfen, um kritische Gäste auszuladen?

    Ich finde: NEIN. Deswegen sähe ich es als Aufgabe der Politik, öffentlich-rechtlichen Redakteuren größtmögliche Unabhängigkeit zu gewähren, auch wenns im Zweifelsfall weh tun mag. Die Spielregeln müssen aber eben für alle gelten.*

    5. Ja, ich bin nich perfekt. Ich habe in meinem Blogpost Fehler gemacht, manches nicht recherchiert, vielleicht schlecht ausgedrückt und illegitime Verallgemeinerungen getroffen. Und ja, ich bin stolz drauf, das einfach so zugeben zu können.

    Aber meinst Du nicht, dass einem Diskurs wie diesen viel eher fruchtbare Gedanken erwachsen können, als wenn wir uns vorher still und heimlich unter Ausschluss der Öffentlichkeit verhabern? Ist es denn nicht auch wichtig für der Auseinandersetzung mit dem politischen Gegner, dass man die Gründe und Herleitungen seiner Einstellungen so gut wie nur möglich kennt?

    Herzlichst,
    B!

    ___
    *Ich glaub schon, dass das gute Gespräche mit den Club-2-Leuten waren – gleichzeitig erachte ich dies aber nicht als relevant. Auch Selbstzensur sollte nicht gefördert werden, zumindest nicht in einer Sendung von hoher journalistischer Qualität.

  23. Herr B: Eine unbeantwortete Frage bleibt.

    Sollte jemand im Club 2 sitzen dürfen, der meint, alle Juden sollen besser sterben? Einer, der Songs mit diesem Inhalt gesungen hat? Und dann ist kein Jude eingeladen? Und wenn nicht (wovon ich eigentlich ausgehe), warum geht das bei Lesben und Schwulen deiner Meinung dann schon? Total unlogisches Statement, sorry!

  24. Herr B: Eine unbeantwortete Frage bleibt.

    Sollte jemand im Club 2 sitzen dürfen, der meint, alle Juden sollen besser sterben? Einer, der Songs mit diesem Inhalt gesungen hat? Und dann ist kein Jude eingeladen? Und wenn nicht (wovon ich eigentlich ausgehe), warum geht das bei Lesben und Schwulen deiner Meinung dann schon? Total unlogisches Statement, sorry!

  25. Marco, ich finde es gut und berechtigt, dass du bei Gallmetzer interveniert hast. Intervention ist nur dann zu verurteilen, wenn sie von einer Person ausgeführt wird, die in irgendeiner Form auf einem längeren Ast sitzt. Bei dir als Wiener Oppositionspolitiker klar nicht der Fall.

    Ich finde es übrigens auch berechtigt, wenn auch nicht gut, dass Gallmetzer bei seiner Entscheidung bleibt.

    Und drittens finde ich es besonders gut und berechtigt, wenn aufmerksame Leute wie Herr B auf solche Gratwanderungen hinweisen. Da dies ja in einem Medium wie diesem passiert, gibt es einen Rückkanal und du kannst dich rechtfertigen.

    Was du getan hast. Was ich – viertens – ebenfalls großartig finde.

  26. Marco, ich finde es gut und berechtigt, dass du bei Gallmetzer interveniert hast. Intervention ist nur dann zu verurteilen, wenn sie von einer Person ausgeführt wird, die in irgendeiner Form auf einem längeren Ast sitzt. Bei dir als Wiener Oppositionspolitiker klar nicht der Fall.

    Ich finde es übrigens auch berechtigt, wenn auch nicht gut, dass Gallmetzer bei seiner Entscheidung bleibt.

    Und drittens finde ich es besonders gut und berechtigt, wenn aufmerksame Leute wie Herr B auf solche Gratwanderungen hinweisen. Da dies ja in einem Medium wie diesem passiert, gibt es einen Rückkanal und du kannst dich rechtfertigen.

    Was du getan hast. Was ich – viertens – ebenfalls großartig finde.

  27. scheiß auf dich man

    RAMSES ist King du Wixxer

    er sagt seine Meinung und???

    ist das verboten oder soo

    wir Leben in einen freien Land also halts Maul

    er erzählt was so abläuft und davon hast du keine ahnung

    Opfer haha

  28. scheiß auf dich man

    RAMSES ist King du Wixxer

    er sagt seine Meinung und???

    ist das verboten oder soo

    wir Leben in einen freien Land also halts Maul

    er erzählt was so abläuft und davon hast du keine ahnung

    Opfer haha

  29. @Anonym: Das Video, dass Absolut HIV vor dem Aids Hilfe Haus drehte, und wo sie genau das sangen, ist derzeit nicht mehr auf YouTube. Es war aber da. ich hab's gesehen und fand's unglaublich.

  30. @Anonym: Das Video, dass Absolut HIV vor dem Aids Hilfe Haus drehte, und wo sie genau das sangen, ist derzeit nicht mehr auf YouTube. Es war aber da. ich hab's gesehen und fand's unglaublich.

  31. Na gut, jetzt haben wir ja einen Kommentar hier, der leibhaftig die Geisteshaltung zum Ausdruck bringt. Im Grunde muss man sich ja fast bedanken, wenn ich nicht gerade kotzen müsste.

  32. Na gut, jetzt haben wir ja einen Kommentar hier, der leibhaftig die Geisteshaltung zum Ausdruck bringt. Im Grunde muss man sich ja fast bedanken, wenn ich nicht gerade kotzen müsste.

  33. Danke für die vielen Rückmeldungen. Was Helge sagt, war auch die Intention: Öffentliche Diskussion dort und hier. 🙂

    Dass allerdings ein Ramses-Fan die menschenverachtende Meinung von Absolut HIV mit Meinungsfreiheit verteidigt, um mir dann zu sagen "Halts Maul" entbehrt nicht ein gewisser Ironie…

  34. Danke für die vielen Rückmeldungen. Was Helge sagt, war auch die Intention: Öffentliche Diskussion dort und hier. 🙂

    Dass allerdings ein Ramses-Fan die menschenverachtende Meinung von Absolut HIV mit Meinungsfreiheit verteidigt, um mir dann zu sagen "Halts Maul" entbehrt nicht ein gewisser Ironie…

  35. Also das stimmt glaube ich nicht ich habe das video grade gesehen (nicht auf youtube) und da ist keine rede von toten schwulen oder das sie an Aids sterben sollen doch die eigendlichen Zeilen sind auch ziemlich Schwulenfeindlich. Nur damit man weiß um was geht hab ich mal mitgeschrieben

    "Ihr fragt mich warum ich schwule nicht cool find. Weil ich schule irgendwie Schwul find. Ich find sie ja cool solang sie nicht schwul sind. doch solang du schwul bist bist du ein******"

    Anderer Text um den es im Club 2 ging:
    "Ich bin kein Toleranter mensch ich scheiß auf euren Tuntenmist. jeder siht das du eine Live Ball Schwltel bist. du bist noch schwuler als die **** von jetzt anders"

  36. Also das stimmt glaube ich nicht ich habe das video grade gesehen (nicht auf youtube) und da ist keine rede von toten schwulen oder das sie an Aids sterben sollen doch die eigendlichen Zeilen sind auch ziemlich Schwulenfeindlich. Nur damit man weiß um was geht hab ich mal mitgeschrieben

    "Ihr fragt mich warum ich schwule nicht cool find. Weil ich schule irgendwie Schwul find. Ich find sie ja cool solang sie nicht schwul sind. doch solang du schwul bist bist du ein******"

    Anderer Text um den es im Club 2 ging:
    "Ich bin kein Toleranter mensch ich scheiß auf euren Tuntenmist. jeder siht das du eine Live Ball Schwltel bist. du bist noch schwuler als die **** von jetzt anders"

  37. @Georg: Das musst du verwechseln. Das Video mit den "Ihr fragt mich…" ist runter genommen worden und das " Ich bin kein …" auch aber von Aids sterben hab ich noch nie was gehört da hast du vielleicht was anderes gehört.

  38. @Georg: Das musst du verwechseln. Das Video mit den "Ihr fragt mich…" ist runter genommen worden und das " Ich bin kein …" auch aber von Aids sterben hab ich noch nie was gehört da hast du vielleicht was anderes gehört.

  39. Und was macht ihr wenn ramses so weitermacht

    ihr seit behindert null ahnung von Rapmusik

    wenn ihr alles so ernst nimmt kann er doch nichts dafür

    das was er sagt über schwule machen fast alle rapper wollt ihr dennen auch vorwerfen das sie schwulenfeindlich sind ?

  40. Und was macht ihr wenn ramses so weitermacht

    ihr seit behindert null ahnung von Rapmusik

    wenn ihr alles so ernst nimmt kann er doch nichts dafür

    das was er sagt über schwule machen fast alle rapper wollt ihr dennen auch vorwerfen das sie schwulenfeindlich sind ?

  41. Ja, lieber anonym, wir müssen manchen Rappern sogar vorwerfen, dass sie schwulenfeindlich sind, wenn sie schwulenfeindliche Texte haben.

    Wenn sie nicht schwulenfeindlich wären, würden sie keine schwulenfeindliche Texte haben.

    Ist eigentlich logisch, oder? Warum sollten sie sonst schwulenfeindliche Texte haben, wenn sie nicht schwulenfeindlich sind? Weil ihnen fad ist? Weil die Welt eh schon zu gut ist und er deswegen irgend etwas Negatives sagen muss?
    Wär das nicht ein Armutszeugnis für die credibility eines Rappers, wenn er etwas textet, hinter dem er eigentlich nicht steht?

  42. Ja, lieber anonym, wir müssen manchen Rappern sogar vorwerfen, dass sie schwulenfeindlich sind, wenn sie schwulenfeindliche Texte haben.

    Wenn sie nicht schwulenfeindlich wären, würden sie keine schwulenfeindliche Texte haben.

    Ist eigentlich logisch, oder? Warum sollten sie sonst schwulenfeindliche Texte haben, wenn sie nicht schwulenfeindlich sind? Weil ihnen fad ist? Weil die Welt eh schon zu gut ist und er deswegen irgend etwas Negatives sagen muss?
    Wär das nicht ein Armutszeugnis für die credibility eines Rappers, wenn er etwas textet, hinter dem er eigentlich nicht steht?

  43. Ich finde es schon bezeichnend, dass ein Mitläufer und Fan von Ramses ihn "verteidigen" muss.
    Ich bin sicher, Ramses kenn die Blogs und liest sowieso mit, um sich an seiner Publicity zu begeilen.
    Aber selber den Mund aufmachen und hier mitschreiben, so dass man weiß wer er ist, das geht schon nicht mehr.
    Zu feig?

  44. Ich finde es schon bezeichnend, dass ein Mitläufer und Fan von Ramses ihn "verteidigen" muss.
    Ich bin sicher, Ramses kenn die Blogs und liest sowieso mit, um sich an seiner Publicity zu begeilen.
    Aber selber den Mund aufmachen und hier mitschreiben, so dass man weiß wer er ist, das geht schon nicht mehr.
    Zu feig?

  45. An den Ramses Fan: Weißt du was mich am meisten anstinkt bei der ganzen Sache? Dass Leute wie Ramses, die jedes Recht hätten, sich zu beklagen (schlechte Bildungschancen, österreichischer Alltagsrassismus…), anstatt sich bei den richtigen Stellen zu beschweren, einfach jemanden noch Schwächeren suchen, um drauf zu hauen. Aidskranke, Behinderte und Schwule. Echt stark!? Ich bin schwul aber ganz bestimmt kein Opfer.

    Revoltiert doch gegen die ausländerfeindlichen Islam-basher von der FPÖ. Beschwert euch doch über eure Väter, die euch schlagen und über die Nazis. Macht doch irgendwas, was Sinn macht.

    Grundsätzlich finde ich es aber gut, wenn du hier schreibst.

  46. An den Ramses Fan: Weißt du was mich am meisten anstinkt bei der ganzen Sache? Dass Leute wie Ramses, die jedes Recht hätten, sich zu beklagen (schlechte Bildungschancen, österreichischer Alltagsrassismus…), anstatt sich bei den richtigen Stellen zu beschweren, einfach jemanden noch Schwächeren suchen, um drauf zu hauen. Aidskranke, Behinderte und Schwule. Echt stark!? Ich bin schwul aber ganz bestimmt kein Opfer.

    Revoltiert doch gegen die ausländerfeindlichen Islam-basher von der FPÖ. Beschwert euch doch über eure Väter, die euch schlagen und über die Nazis. Macht doch irgendwas, was Sinn macht.

    Grundsätzlich finde ich es aber gut, wenn du hier schreibst.

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