Meine drei Lieblingsliebeslieder

Man mag Valentinstag hassen, ignorieren oder feiern: Die Liebe ist ja an sich was Schönes und beschäftigt uns seit es Menschen gibt. Wir schreiben darüber Romane und Gedichte, malten Gemälde und in der Musik spielt die Liebe immer noch die Hauptrolle aller Themen, die je besungen wurden.
Meine drei Lieblingsliebeslieder sind eine subjektive Momentaufnahme, aber ich habe länger darüber nachgedacht:
Platz 3
Jane Birkin & Serge Gainsbourg – Je t’aime… moi n’on plus

Dieses Lied ist so alt wie ich. Als das Lied 1969 erschien war es ein Skandal, was die Verkaufszahlen nur noch mehr steigern ließ. Was ich an diesem Lied so mag: Einerseits war es ein Tabubruch in Zeiten der sexuellen Befreiung. Kaum ein anderer Song zeigt so eindringlich, dass es in der Liebe nicht nur um romantische Gefühle, Blumensträuße und Händchenhalten, sondern eben auch um Sex geht. Andererseits bricht das Lied die Kombination Sex und Liebe ironisch. Schon der Titel lautet ja „Ich liebe dich… ich dich auch nicht“. Manchmal handelt es sich vielleicht doch mehr um Geilheit und weniger um Liebe, aber allzu schnell rutscht einem ein „Ich liebe dich“ raus. Maintenant, viens!

Platz 2
The Smiths – There Is A Light That Never Goes Out
The Smiths waren und sind meine größten Heroen. Das war in meiner Jugend so und stimmt auch jetzt noch. Die Kombination Johnny Marr und Morrissey sind für mich unerreicht, sowohl was die Lied-Kompositionen angeht, als auch die Gitarren-Stimmen-Kombination. Dieses Lied aus dem Jahr 1986 definiert Liebe als etwas so starkes, dass man sogar an jemandes Seite sterben möchte.

Platz 1
Toon Hermans – Lente me
Bitte hört euch das an, auch wenn ihr kein Niederländisch könnt. Gebt dem Lied eine Chance. Vieles dürfte auch für Deutschsprachige zu verstehen sein. Es ist schwer zu erklären, wer Toon Hermans (1916-2000) ist und was er alles kann, wenn man ihn nicht kennt. Conférencier, Kabarettist, Sänger, Komponist, und so vieles mehr. Trotzdem trifft keines dieser Begriffe sein Können nur annähernd. Man lacht sich über seine Komik kaputt, und trotzdem bleiben die Geschichten zeitlos und poetisch. Er schrieb auch Lieder, und Lente me ist eines seiner bekanntesten.
Übersetzbar ist Lente me schon recht schwer. Frühling wird als Verb benützt, also heißt es ungefähr „Ich frühlinge dich“. Und so geht das Lied weiter: „Ich sing dich, ich refrain dich“ heißt es zu Anfang an und die Liebe durchdringt das ganze Leben (Lente me, zomer me, september me), jedes Kunstwerk, das man betrachtet (Ik Rembrandt en ik Breughel je) und was man so alles zu sich nimmt (Ik koffie je en ik thee je).
Nachdem Toon Hermans Frau starb, konnte er dieses Lied nicht mehr singen, weil er sonst in Tränen ausbrechen würde. Vermutlich sagt das alles…
Entschuldigt die kurze Werbung vorab, sollte sie bei euch auftauchen. Das Lied ist nicht mehr auf YouTube zu finden.
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