Miep Gies, geborene Hermine Santrouschitz. 1909-2010

Miep Gies, die Retterin der Anne Frank-Tagebücher und geborene Wienerin, starb knapp vor ihrem 101. Geburtstag. Noch im Sommer durfte ich ihr den „Goldenen Rathausmann“ überreichen (vergleiche diesen Blogbeitrag aus April 2009 und diesen Blogbeitrag vom Juli 2009).In memoriam Miep Gies:ein englisch untertitelter Ausschnitt aus einem niederländischen Film. Darin sieht man auch einen sehr alten Filmmitschnitt: Bei Otto Franks Firma Opekta stellte sich Miep Gies als Darstellerin eines Werbefilmchens zur Verfügung und kocht Marmelade:Rust in vreden, Miep!

Ein Goldener Rathausmann für Miep Gies, geb. Hermine Santrouschitz

Als ich vor einigen Monaten über den 100. Geburtstag von Miep Gies, als Hermine Santrouschitz in Wien geboren, bloggte (hier), schaffte ich immerhin, dass die Retterin der Tagebücher von Anne Frank auch in ihrer Geburtsstadt nicht vergessen wird. Der Kurier berichtete groß über die Ex-Meidlingerin. Am Rande einer Gemeinderatssitzung im April fragte ich Bürgermeister Michael Häupl, ob er sie nicht ehren könne. Häupl unterstützte das sofort und stellte den sehr selten überreichten Goldenen Rathausmann für Miep Gies zur Verfügung. Zugleich wurde ich gebeten, die Überreichung vorzunehmen. Das geschah heute.
Ich schreibe diese Zeilen gerade in Amsterdam und verbrachte den heutigen Vormittag im Anne Frank-Haus. Die Freude über die Ehrung an Miep Gies war sehr groß und im Haus spürbar! Miep Gies selbst konnte leider nicht anwesend sein. Seit ihrem 100. Geburtstag lebt sie zurückgezogen in einer kleinen nordholländischen Stadt. Der Aufenthaltsort wird von der Anne Frank-Stiftung geheim gehalten, da sie niemanden mehr empfangen will. Aber immerhin: Sie lebt noch alleine und selbstständig, wie mir erzählt wurde. Sie liest täglich zwei Zeitungen (darunter das berühmte ehemalige Widerstandsblatt Het Parool) und macht sich derzeit vor allem über den Rechtsruck in den Niederlanden (Geert Wilders) und in Europa Sorgen. „Die Menschen müssen wieder mehr miteinander reden, man muss wieder zuhören!“ hat sie Teresien da Silva, Leiterin des Archivs und der Sammlungen der Anne Frank-Stiftung, erzählt.
Teresien da Silva war es auch, die den Goldenen Rathausmann heute entgegennahm. Sie bringt ihn morgen zu Miep Gies und meinte, dass sie sicher sehr glücklich sein wird!
Nach der Überreichung bekam ich noch eine wunderbare Führung durch das Anne Frank-Haus an der Prinsengracht. Ich war ja schon häufig dort, aber heute bekam ich erstmals Räume zu sehen, die sonst für die Öffentlichkeit nicht zugänglich sind, und mir eine ziemlich spannende Geschichte erzählten:

1. Das Büro von Otto Frank, das nie verändert wurde und noch original erhalten ist. Darin befindet sich auf dem Schreibtisch auch noch das Radio, das Anne Frank in ihrem Tagebuch erwähnt. Abends schlichen sich die im Hinterhaus Versteckten oft hierher, um BBC Radio zu hören. Über dem Büro befand sich das Versteck, das Hinterhaus. Otto Frank soll manchmal auf dem Boden gelegen sein, um Besprechungen im Zimmer darunter mitzuhören.

2. Die Küche von Otto Franks niederländischer Niederlassung der deutschen Firma Opekta. Opekta war ein Geliermittel fürs Kochen von Marmelade. Otto Frank drehte auch kleine Werbefilmchen für Opekta. In einem der Filme sieht man die junge Miep Gies als „Darstellerin“.
Die Geschichte, die mir aber in beiden Räumen so eindrucksvoll erzählt wurde: Direkt darüber war das Versteck. Und heute noch kann man die Museumsbesucher_innen darüber ganz deutlich hören. Jeder kleinste Schritt ist darunter ganz deutlich und sehr laut zu hören. Deshalb durften die Versteckten auch tagsüber nicht gehen. So sinnlich und echt wie heute, habe ich das noch nie erfahren. Bislang habe ich das nur gewusst.
Es war auf jeden Fall sehr beeindruckend, und ich hoffe, dass auch in Wiener Schulen die Geschichte der Anne Frank, ihrer Familien, den anderen Untergetauchten, den Helfer_innen und der Zeitgeschichte viel und häufig erzählt wird. Österreich-Bezug gibt es nicht nur mit Miep Gies: Ein anderer Helfer, Victor Kugler, wird im Anne Frank-Haus noch immer Österreicher genannt und wurde in Hohenelbe (heute Vrchlabi, Tschechische Republik) geboren, der Wiener Karl Silberbauer verhaftete die Familie Frank und holte sie aus ihrem Versteck, Arthur Seyß-Inquart war Reichskommissar der Niederlande und ebenfalls Österreicher.
Der heutige Tag war in meinem noch jungen politischen Leben schon etwas Besonderes. Vieles habe ich schon gemacht. Diese Aufgabe war aber eine große Ehre. Ich möchte mich daher noch einmal bei Bürgermeister Michael Häupl bedanken, der meine Initiative sofort unterstützte und mir die Gelegenheit gab, dies alles zu tun. Als niederländischer Wiener war mir das eine große Ehre!

Foto oben: Überreichung des Goldenen Rathausmannes an Teresien da Silva, die ihn morgen an Miep Gies geben wird.

Kulturausschuss vom 05.05.2009

Post Nr. 1
AZ PGL – 01291-2009/0001 – KFP/GAT; FPÖ – 01291-2009/0001-KFP/GAT 1) Antrag der Gemeinderäte Mag. Gerald Ebinger und Mag. Johann Gudenus, M.A.I.S. betreffend abgelehnte Subventionsansuchen 2) Bericht zum gegenständigen Antrag

Gleich bei der ersten Postnummer des heutigen Ausschusses ergab sich ein höchst spannende Diskussion, von der ich hoffe, dass wir das mal breit und öffentlich diskutieren. Die FP stellte den Antrag, auch abgelehnte Kulturprojekte sollen veröffentlicht werden. Mailath-Pokorny lehnt dies in seinem Bericht aus formal-rechtlichen Gründen ab. Dabei verdient dieses Thema mehr Debatte. Sollen Initiativen und Projekte, die eingereicht haben, aber abgelehnt wurden, mit Begründung der Ablehnung veröffentlicht werden? Ich bin hier tatsächlich der Meinung der FP-Kollegen. Wer sich um öffentliches Steuergeld bemüht, muss auch Öffentlichkeit aushalten. Zudem gäbe es endlich Begründungen, die dann nachvollziehbar sein müssen. Daher (wenig verwunderlich): Antrag der FPÖ: ÖVP, Grüne und FPÖ dafür, SPÖ dagegen. Bericht des Stadtrats: SPÖ dafür, ÖVP, Grüne und FPÖ dagegen. 

Post Nr. 2
AZ 01551-2009/0001-GKU; GKU Neunter Bericht des amtsführenden Stadtrates für Kultur und Wissenschaft über die gemäß dem Gemeinderatsbeschluss vom 29. April 1999 erfolgte Übereignung von Kunst- und Kulturgegenständen aus den Sammlungen der Museen der Stadt Wien sowie der Wienbibliothek im Rathaus.

Es hat leider Tradition, dass ich der einzige Gemeinderat zu sein scheine, der die Restitutionsberichte der Stadt Wien liest und dazu Fragen hat. Eine Frage betraf Bücher dier Wienbibliothek, die zwar offensichtlich aus der Bibliothek der Kultusgemeinde stammten, bei denen aber nicht mehr festgestellt werden konnte, ob sie enteignet oder geraubt wurden. Hier wurde im Bericht festgehalten, dass es sich um eine freiwillige politische Entscheidung handle. Diese wurde – auf meine Anfrage – bereits gefällt: Die Bücher wurden zurück gegeben.
Eine misverständliche Formulierung betraf eine Bibliothek die schon „davor“ an die Sowjetunion verkauft wurde. Hier war mir nicht ganz klar, wovor was? Vor 1938 oder vor diesen Bericht? Denn, wenn die Wienbibliothek etwa nach dem Krieg in der NS-Zeit von Juden geraubte Bücher an die Sowjetunion verkauft hat, wäre dann nicht der Verkaufserlös zu restituieren? Die Frage wird noch nachgereicht, wahrscheinlicher scheint aber, dass die Bibliothek vom ursprünglichen Besitzer bereits vor 1938 an die Sowjets verkauft wurde. Die rein theoretische Frage, wurde aber auch beantwortet: Der Verkaufserlös würde nicht restituiert werden, sondern nur Naturalien. Was ich spannend finde, denn gerecht ist das nicht… In Zukunft wird auch eine Publikation (abseits der vielen Websites wie etwa www.kunstrestitution.at) geplant. Ich schlug auch eine Wanderausstellung vor (das tat ich bereits vor zwei Jahren). Wäre es nicht eine offensive Willenserklärung eine Wanderausstellung m,it dem Titel „Erben gesucht“ etwa nach New York, Los Angeles, London und Tel Aviv zu schicken? Ich würde mich freuen, wenn der Vorschlag aufgenommen werden würde. Einstimmig angemommen.

Post Nr. 3
AZ 01536-2009/0001-GKU; MA 07 – 229/09 Die Subvention an den Verein Wien Modern im Jahr 2009 für das Festival zeitgenössischer Musik in der Höhe von 654 000 EUR wird genehmigt. Die Bedeckung ist auf Haushaltsstelle 1/3220/757 gegeben.

Einstimmig. 
 

Post Nr. 4
AZ 01669-2009/0001-GKU; MA 07 – 4794/08 Die Verkehrsfläche (SCD 06679) in 1210 Wien, im Gebiet Gaswerk Leopoldau, wird nach Franz Menzel (18. Februar 1867 bis 1964; Direktor der Gaswerke, Leiter der Städtischen E-Werke, Generaldirektor) in „Menzelstraße“ benannt.

Einstimmig.
Post Nr. 5
AZ 01670-2009/0001-GKU; MA 07 – 4791/08 Die Verkehrsfläche (SCD 09486) in 1210 Wien, im Bereich Großjedlersdorf, nördlich und südlich der Gerasdorfer Straße, wird nach Erich Habitzl (9. Oktober 1923 bis 26. September 2007; Fußballer) in „Habitzlgasse“ benannt.

Einstimmig.
Post Nr. 6
AZ 01683-2009/0001-GKU; MA 07 – 4802/08 Die Verkehrsfläche in 1210 Wien, Umkehrplatz am südlichen Ende der Edi-Finger-Straße, wird in „Cordobaplatz“ benannt.

Nunja. Einstimmig. 
 

Post Nr. 7
AZ 01666-2009/0001-GKU; MA 07 – 6497/08 Die Verkehrsfläche (SCD 06388) in 1220 Wien, zwischen Breitenleer Straße und Villaweg, wird nach Walter Zeman (1. Mai 1927 bis 8. August 1991; Fußballer, Gaskassier) in „Walter-Zeman-Gasse“ benannt.

Einstimmig.
Post Nr. 8
AZ 01671-2009/0001-GKU; MA 07 – 6494/08 Die Verkehrsfläche (SCD 00319) in 1220 Wien, begrenzt von der Azaleengasse, wird als Verlängerung der Azaleengasse in „Azaleengasse“ benannt.

Einstimmig.
Post Nr. 9
AZ 01672-2009/0001-GKU; MA 07 – 6492/08 Die Verkehrsfläche (SCD 12634) in 1220 Wien, begrenzt von der Rosalia-Chladek-Gasse und dem Grosserweg, wird nach Henriette von Nassau (30. Oktober 1797 bis 29. Dezember 1829; Erzherzogin) in „Henriette-von-Nassau-Weg“ benannt.

Ich kenne einige Oranjes, die sich da freuen werden… Einstimmig. 
 

Post Nr. 10
AZ 01673-2009/0001-GKU; MA 07 – 6500/08 Die Verkehrsfläche (SCD 04002) in 1220 Wien, Rolandgasse, wird als Verlängerung der Rolandgasse in „Rolandgasse“ benannt.

Einstimmig.
Post Nr. 11
AZ 01674-2009/0001-GKU; MA 07 – 6495/08 Die Verkehrsfläche (SCD 09298) in 1220 Wien, zwischen der Pehamgasse und dem Spindlerweg, wird nach Leopold Stastny (23. Mai 1911 bis 14. Mai 1996; Fußballer, Fußballtrainer) in „Stastnyweg“ benannt.

Einstimmig. 
 
Post Nr. 12
AZ 01675-2009/0001-GKU; MA 07 – 6501/08 Die Verkehrsfläche (SCD 12241) in 1220 Wien, im Bereich der Wohlgemuthgasse, wird nach Josef Weidinger (25. April 1923 bis 26. Juni 2002; Boxer) in „Weidingergasse“ benannt.

Einstimmig.
Post Nr. 13
AZ 01676-2009/0001-GKU; MA 07 – 4787/08 Die Verkehrsfläche (SCD 06457) in 1220 Wien, von der Wiethestraße zur Raphael-Donner-Allee verlaufend, wird nach Josef Gala (6. Februar 1906 bis 30. November 1983; Fürsorgerat, Bezirksvorsteher-Stellvertreter) in „Josef-Gala-Gasse“ benannt.

Wir lehnen Benennungen nach parteipolitisch motivierten Straßenbenennungen ab. Daher: SPÖ. ÖVP und FPÖ dafür, Grüne dagegen. 
 

Post Nr. 14
AZ 01677-2009/0001-GKU; MA 07 – 6502/08 Die Verkehrsfläche (SCD 09813) in 1220 Wien, von der Steigenteschgasse in Richtung Hirschstettner Straße verlaufend, wird nach Trude Krakauer (30. Mai 1902 bis 25. Dezember 1995; Übersetzerin, Schriftstellerin) in „Trude-Krakauer-Weg“ benannt.

Einstimmig.
Post Nr. 15
AZ 01678-2009/0001-GKU; MA 07 – 6493/08 Die Verkehrsfläche (SCD 09811) in 1220 Wien, im Bereich der Pogrelzstraße Richtung Westen verlaufender Weg, wird nach Elisabeth Freundlich (21. Juli 1906 bis 25. Jänner 2001; Publizistin) in „Elisabeth-Freundlich-Weg“ benannt.

Einstimmig. 
 

Post Nr. 16
AZ 01679-2009/0001-GKU; MA 07 – 6496/08 Die Verkehrsfläche (SCD 09423) in 1220 Wien, begrenzt von Große-Bucht-Straße und Kleine-Bucht-Straße, wird nach Dr.tech. Bernard Rudofsky (13. April 1905 bis 12. März 1988; Architekt, Architekturkritiker) in „Rudofskyweg“ benannt.

Einstimmig.
Post Nr. 17
AZ 01535-2009/0001-GKU; MA 07 – 1152/09 Die Subvention an das Erste Wiener Lesetheater und Zweite Stegreiftheater im Jahr 2009 für die Durchführung der Leseaufführungen 2009 in der Höhe von 12 000 EUR wird genehmigt. Die Bedeckung ist auf Haushaltsstelle 1/3300/757, gegeben.

Einstimmig.
Post Nr. 18
AZ 01537-2009/0001-GKU; MA 07 – 827/09 Die Subvention an die Grazer Autorinnen Autorenversammlung im Jahr 2009 für die Durchführung von Veranstaltungen in der Höhe von 19 000 EUR wird genehmigt. Die Bedeckung ist auf Haushaltsstelle 1/3813/757, gegeben.

SPÖ, ÖVP und Grüne dafür, FPÖ dagegen (siehe Anmerkung Post 27). 
 

Post Nr. 19
AZ 01560-2009/0001-GKU; MA 07 – 1143/09 Die Subvention an die Forschungs- und Dokumentationsstelle für neuere österreichische Literatur im Jahr 2009 für das Erich Fried-Symposium in der Höhe von 73 400 EUR wird genehmigt. Die Bedeckung ist auf Haushaltsstelle 1/3300/757, gegeben.

SPÖ, ÖVP und Grüne dafür, FPÖ dagegen (siehe Anmerkung Post 27). 
 

Post Nr. 20
AZ 01615-2009/0001-GKU; MA 07 – 1527/09 Die Subvention an die Thomas Bernhard Privatstiftung im Jahr 2009 für die Miet- und Betriebskosten in der Höhe von 30 000 EUR wird genehmigt. Die Bedeckung ist auf Haushaltsstelle 1/3813/757, gegeben.   Post Nr. 21
AZ 01694-2009/0001-GKU; MA 07 – 2475/09 Die Subvention an die Gesellschaft für Masse und Macht-Forschung im Jahr 2009 für die Durchführung des 22. Canetti-Symposions in der Höhe von 26 000 EUR wird genehmigt. Die Bedeckung ist auf Haushaltsstelle 1/3300/757, gegeben.

Einstimmig.
Post Nr. 22
AZ 01695-2009/0001-GKU; MA 07 – 1865/09 Die Subvention an die Sommerhochschule Innovationszentrum Universität Wien GmbH für die Vergabe von Stipendien an bedürftige TeilnehmerInnen des Internationalen Sommerprogramms 2009 in Strobl am Wolfgangsee in der Höhe von 5 000 EUR wird genehmigt. Die Bedeckung ist auf 1/2891/755, gegeben.

Einstimmig.
Post Nr. 23
AZ 01534-2009/0001-GKU; MA 07 – 1672/09 Die Subvention an die Orchester Wiener Akademie GmbH im Jahr 2009 für die Konzerte im Musikverein in der Höhe von 51 000 EUR wird genehmigt. Die Bedeckung ist auf Haushaltsstelle 1/3220/757 gegeben.

Einstimmig.
Post Nr. 24
AZ 01616-2009/0001-GKU; MA 07 – 4310/08 Die Subvention an den Verein VIA MUSICA Vienna International Association for Music and Culture Exchange für das „Summe Cum Laude International Youth Music Festival Vienna“ im Jahr 2009 in der Höhe von 5 000 EUR (Preisgeld) wird genehmigt. Die Bedeckung ist auf Haushaltsstelle 1/3220/757 gegeben.

Einstimmig.
Post Nr. 25
AZ 01561-2009/0001-GKU; MA 07 – 2157/09 Die Subvention an die Vienna Film Commission GmbH im Jahr 2009 für die Jahrestätigkeit in der Höhe von 100 000 EUR wird genehmigt. Die Bedeckung ist auf Haushaltsstelle 1/3813/757, gegeben.

Hier schlug die ÖVP vor, die neue Geschäftsführerin Marijana Stoisits mal in den Kulturausschuss einzuladen. Gute Idee fanden wir alle, allerdings soll sie vielleicht noch ein bisschen  mehr Zeit bekommen. Einstimmig. 

Post Nr. 26
AZ 01558-2009/0001-GKU; MA 07 – 3470/08 Die Magistratsabteilung 7 – Kultur wird zum Abschluss einer 4-Jahresvereinbarung mit dem Verein Superamas zur Förderung von Kunstprojekten ermächtigt. Bei Nichtzustandekommen der 4-Jahres-Vereinbarung soll dem Verein Superamas zur Förderung von Kunstprojekten nur eine einjährige Förderung gewährt werden. Demzufolge werden dem Verein Superamas zur Förderung von Kunstprojekten für den Zeitraum September 2009 bis Dezember 2013 nachstehende Subventionen bis zu den genannten Beträgen gewährt:
September 2009 bis Dezember 2009  36 000 EUR
2010 110 000 EUR
2011 110 000 EUR
2012 110 000 EUR
2013 110 000 EUR
Die Bedeckung des auf das Verwaltungsjahr 2009 (September bis Dezember) entfallenden Betrages in der Höhe von 36 000 EUR ist auf Haushaltsstelle 1/3240/757 gegeben. Für die Bedeckung der Beträge für die Jahre 2010 bis 2013 in der Höhe von je 110 000 EUR ist in den Voranschlägen der Folgejahre Vorsorge zu treffen.

Einstimmig. 
Post Nr. 27

AZ 01559-2009/0001-GKU; MA 07 – 3658/08 Die Magistratsabteilung 7 – Kultur wird zum Abschluss einer 4-Jahresvereinbarung mit dem Verein theatergruppe daskunst ermächtigt. Bei Nichtzustandekommen der 4-Jahres-Vereinbarung soll dem Verein theatergruppe daskunst nur eine einjährige Förderung gewährt werden. Demzufolge werden dem Verein theatergruppe daskunst für den Zeitraum September 2009 bis Dezember 2013 nachstehende Subventionen bis zu den genannten Beträgen gewährt:
September 2009 bis Dezember 2009 18 000 EUR
2010 55 000 EUR
2011 55 000 EUR
2012 55 000 EUR
2013 55 000 EUR
Die Bedeckung des auf das Verwaltungsjahr 2009 (September bis Dezember) entfallenden Betrages in der Höhe von 18 000 EUR ist auf Haushaltsstelle 1/3240/757 gegeben. Für die Bedeckung der Beträge für die Jahre 2010 bis 2013 in der Höhe von je 55 000 EUR ist in den Voranschlägen der Folgejahre Vorsorge zu treffen.

SPÖ. ÖVP und Grüne dafür, FPÖ dagegen. Hier kam eine polemische, aber sehr gelungene Polemik Stadtrat Mailath-Pokornys ins Spiel: Bezogen auf Post 1 fragte er sich, warum die FPÖ ihre Ablehnungen eigentlich nicht begründet? Da hatte er recht. 
 

Post Nr. 28
AZ 01668-2009/0001-GKU; MA 07 – 5015/08 Die Verkehrsfläche (SCD 12644) in 1020 Wien, zwischen Stella-Klein-Löw-Weg und Trabrennstraße, wird als Verlängerung des Stella-Klein-Löw-Weges in „Stella-Klein-Löw-Weg“ benannt.

Einstimmig.
Post Nr. 29
AZ 01681-2009/0001-GKU; MA 07 – 5466/08 Die Verkehrsfläche (SCD 06347) in 1020 Wien, am ehem. Nordbahnhofgelände, wird nach Jakov Lind (10. Februar 1927 bis 17. Februar 2007; Schriftsteller, Maler) in „Jakov-Lind-Straße“ benannt.

Einstimmig.
Post Nr. 30
AZ 01682-2009/0001-GKU; MA 07 – 5463/09 Die Verkehrsfläche (SCD 06619) in 1020 Wien, am ehem. Nordbahnhofgelände, wird nach Bruno Marek (23. Jänner 1900 bis 29. Jänner 1991; ehem. Bürgermeister von Wien) in „Bruno-Marek-Allee“ benannt.

Einstimmig.
Post Nr. 31
AZ 01667-2009/0001-GKU; MA 07 – 1238/09 Die Verkehrsfläche (SCD 06891) in 1070 Wien, Platz zwischen Mondscheingasse, Siebensterngasse und Kirchengasse, wird in „Siebensternplatz“ benannt.

„Der hieß noch gar nicht so?“, dachte ich mir. Erstaunlich, dass wir dem Volksmund hinterherlaufen. Einstimmig.
Post Nr. 32
AZ 01690-2009/0001-GKU; MA 07 – 5155/08 Die Verkehrsfläche (SCD 06889) in 1130 Wien, im Kreuzungsbereich Schloßberggasse / Auhofstraße / Aichbühelgasse, wird nach Therese von Wüllenweber (19. Februar 1833 bis 25. Dezember 1907; Ordensfrau, Ordensname: Maria von den Aposteln) und Johann Baptist Jordan (16. Juni 1848 bis 8. September 1918; Priester, Ordengründer, Ordensname: Franziskus Maria vom Kreuz) in „Wüllenweber-und-Jordan-Platz“ benannt.

Einstimmig.
Post Nr. 33
AZ 01664-2009/0001-GKU; MA 07 – 1442/09 Die Verkehrsfläche (SCD 09771) in 1140 Wien, wird als Verlängerung der Jan-Kiepura-Gasse in „Jan-Kiepura-Gasse“ benannt.

Einstimmig.
Post Nr. 34
AZ 01680-2009/0001-GKU; MA 07 – 5468/08 Die Verkehrsfläche in 1140 Wien, Kreuzungsbereich Erdenweg / Mondweg, wird in „Musikzugplatz“ benannt.

Einstimmig.
Post Nr. 35
AZ 01665-2009/0001-GKU; MA 07 – 5124/08 Die Verkehrsfläche (SCD 12224) in 1190 Wien, begrenzt von der Krottenbachstraße und Felix-Dahn-Straße, wird nach Prof. Franz Antel (PS: Francois Legrand; 28. Juni 1913 bis 12. August 2007; Regisseur, Filmproduzent) in „Antelweg“ benannt.

Na gut. Einstimmig. 

Post Nr. 36 Allfälliges

Nur ich hatte da was nachzufragen:
1. Kino unter Sternen: Hier wollte ich wissen, ob die Fördersumme gleich bleibt, da das Festival ja vom Augarten auf den Karlsplatz übersiedelt, und ob die Stadt Wien das unterstützt? Mailath-Pokorny meinte zwar, dass das eine gute Idee wäre, bevorzugte aber den Augarten. Er sehe sich zudem außerstande, das Budget stark zu erhöhen. Zudem seien noch einige Genehmigungen notwendig. Seine Begeisterung sei enden wollend.
2. Anne-Frank-Park: Ich schlug vor, dass dies geschieht (und zur Begründung diesen Blogbeitrag bitte nachlesen).
3. Donauinselfest: ich fragte, warum etwa die Weltmusikbühne und die Wienerliedbühne sang- und klanglos verschwinden, und ob es noch zu rechtfertigen sei, dass das Donauinselfest aus dem Kulturbudget hoch (! 1,9 Mio Euro für den Verein) subventioniert wird, und nur – Achtung Polemik! – Christina Stürmer übrigbleibt. Der Kulturstadtrat fand es lächerlich, daraus eine kultur- und gesellschaftliche Debatte abzuleiten und meinte, es seien nur Re-Arrangements von Bühnen. Das sehe ich aber ganz anders. Hier stehen sich die Positionen des Kulturstadtrats und von mir leider diametral gegenüber. Vergleiche dazu auch einen Beitrag im Blog von Franz Joseph.
Post Nr. 37
AZ 01743-2009/0001-GKU; MA 07 – 3437/08 Die Magistratsabteilung 7 – Kultur wird zum Abschluss einer 4-Jahresvereinbarung mit dem Verein Wiener Taschenoper ermächtigt. Bei Nichtzustandekommen der 4-Jahres-Vereinbarung soll dem Verein Wiener Taschenoper nur eine einjährige Förderung gewährt werden. Demzufolge werden dem Verein Wiener Taschenoper für den Zeitraum September 2009 bis Dezember 2013 nachstehende Subventionen bis zu den genannten Beträgen gewährt:
September 2009 bis Dezember 2009   90 000 EUR
2010 275 000 EUR
2011 275 000 EUR
2012 275 000 EUR
2013 275 000 EUR
Die Bedeckung des auf das Verwaltungsjahr 2009 (September bis Dezember) entfallenden Betrages in der Höhe von 90 000 EUR ist auf Haushaltsstelle 1/3240/757 gegeben. Für die Bedeckung der Beträge für die Jahre 2010 bis 2013 in der Höhe von je 275 000 EUR ist in den Voranschlägen der Folgejahre Vorsorge zu treffen.

Einstimmig.
Post Nr. 38
AZ 01744-2009/0001-GKU; MA 07 – 3619/08 Die Magistratsabteilung 7 – Kultur wird zum Abschluss einer 4-Jahresvereinbarung mit dem Verein Die Showinisten – Theater für satirische Revue – Neues Volkstheater ermächtigt. Bei Nichtzustandekommen der 4-Jahres-Vereinbarung soll dem Verein Die Showinisten – Theater für satirische Revue – Neues Volkstheater nur eine einjährige Förderung gewährt werden. Demzufolge werden dem Verein Die Showinisten – Theater für satirische Revue – Neues Volkstheater für den Zeitraum Juli 2009 bis Dezember 2013 nachstehende Subventionen bis zu den genannten Beträgen gewährt:
Juli 2009 bis Dezember 2009 100 000 EUR
2010 150 000 EUR
2011 150 000 EUR
2012 150 000 EUR
2013 150 000 EUR
Die Bedeckung des auf das Verwaltungsjahr 2009 (Juli bis Dezember) entfallenden Betrages in der Höhe von 100 000 EUR ist auf Haushaltsstelle 1/3240/757 gegeben. Für die Bedeckung der Beträge für die Jahre 2010 bis 2013 in der Höhe von je 150 000 EUR ist in den Voranschlägen der Folgejahre Vorsorge zu treffen.

SPÖ, ÖVP und Grüne dafür, FPÖ dagegen. 
 

Post Nr. 39
AZ 01827-2009/0001-GKU; MA 07 – 412/09 Die Subvention an die Israelitische Kultusgemeinde für die Durchführung der Jüdischen Kulturwochen im Jahr 2009 in der Höhe von 33 000 EUR wird genehmigt. Die Bedeckung ist auf der Haushaltsstelle 1/3813/757 gegeben.

Einstimmig.
Post Nr. 40
AZ 01792-2009/0001-GKU; MA 07 – 3555/08 Die Magistratsabteilung 7 – Kultur wird zum Abschluss einer 4-Jahresvereinbarung mit dem Verein szene bunte wähne; Kunst und Kultur für Kinder und Jugendliche ermächtigt. Bei Nichtzustandekommen der 4-Jahres-Vereinbarung soll dem Verein szene bunte wähne; Kunst und Kultur für Kinder und Jugendliche nur eine einjährige Förderung gewährt werden. Demzufolge werden dem Verein szene bunte wähne; Kunst und Kultur für Kinder und Jugendliche für den Zeitraum Jänner 2010 bis Dezember 2013 nachstehende Subventionen bis zu den genannten Beträgen gewährt:
2010 125 000 EUR
2011 125 000 EUR
2012 125 000 EUR
2013 125 000 EUR
Für die Bedeckung der Beträge für die Jahre 2010 bis 2013 in der Höhe von je 125 000 EUR ist in den Voranschlägen der Folgejahre Vorsorge zu treffen.

Einstimmig.
Post Nr. 41
AZ 01793-2009/0001-GKU; MA 07 – 6153/08 Die Subvention an den Verein Arbos – Gesellschaft für Musik und Theater im Jahr 2009 für die Durchführung des 10. Europäischen und Internationalen Gehörlosentheaterfestivals 2009 mit Gehörlosentheaterkonferenz in Wien in der Höhe von 44 000 EUR wird genehmigt. Die Bedeckung ist auf 1/3240/757 gegeben.

Einstimmig.
Post Nr. 42
AZ 01791-2009/0001-GKU; MA 07 – 5520/08 Die weitere Betriebssubvention an die „Ensemble-Theater“, Theaterbetriebsgesellschaft m.b.H. im Jahr 2009 für den Betrieb des Ensembletheaters am Petersplatz im Zeitraum Jänner 2009 bis August 2009 in der Höhe von 235 000 EUR wird genehmigt. Die Subvention für den Zeitraum Jänner bis August 2009 beträgt somit insgesamt 635 000 EUR. Die Bedeckung des Betrages in der Höhe von 235 000 EUR ist auf Haushaltsstelle 1/3240/757 gegeben.

Hier wollte die ÖVP wissen, wer im Mietvertrag steht. Uns wurde mitgeteilt, dass es die GesmbH sei, aber der Theaterverein mit reinkomme, damit der Ort auch bei Intendantenwechsel gesichert sei. Eine radikale Änderung hätte die Gefahr einer stark steigeneden Miete zur Folge. Einstimmig. 
Post Nr. 43

AZ 01877-2009/0001-GKU; MA 07 – 3544/08 Die Magistratsabteilung 7 – Kultur wird zum Abschluss einer 4-Jahresvereinbarung mit der „Ensemble-Theater“, Theaterbetriebsgesellschaft m.b.H. ermächtigt. Bei Nichtzustandekommen der 4-Jahres-Vereinbarung soll der „Ensemble-Theater“, Theaterbetriebsgesellschaft m.b.H. nur eine einjährige Förderung gewährt werden. Demzufolge werden der „Ensemble-Theater“, Theaterbetriebsgesellschaft m.b.H. für den Zeitraum September 2009 bis Dezember 2013 nachstehende Subventionen bis zu den genannten Beträgen gewährt:
September 2009 bis Dezember 2009 240 000 EUR
2010 720 000 EUR
2011 720 000 EUR
2012 720 000 EUR
2013 720 000 EUR
Die Bedeckung des auf das Verwaltungsjahr 2009 (September bis Dezember) entfallenden Betrages in der Höhe von 240 000 EUR ist auf Haushaltsstelle 1/3240/757 gegeben. Für die Bedeckung der Beträge für die Jahre 2010 bis 2013 in der Höhe von je 720 000 EUR ist in den Voranschlägen der Folgejahre Vorsorge zu treffen.

Einstimmig. 
 

Post Nr. 44
AZ 01878-2009/0001-GKU; MA 07 – 6103/08 Die Subvention an den Kulturverein Alsergrund für das Summer Stage Independant Festival 2009 in der Höhe von 21 800 EUR wird genehmigt. Die Bedeckung ist auf der Haushaltsstelle 1/3813/757 gegeben.

Einstimmig. 
 

Post Nr. 45
AZ 01871-2009/0001-GKU; MA 07 – 2487/09 Für den Ankauf von Regalen, zusätzlichen Fächern und einer neuen Beleuchtung in den Räumlichkeiten der Druckschriftensammlung, Depot und Tiefspeicher wird im Voranschlag 2009 auf Ansatz 0264, Sammelansatz Geschäftsgruppe 4, Post 042, Amtsausstattung, eine erste Überschreitung in der Höhe von 33 000 EUR genehmigt, die in Minderausgaben auf Ansatz 2840, Stadt- und Landesbibliothek, Post 457, Druckwerke, mit 33 000 EUR, zu bedecken ist.

Einstimmig. 
 

Post Nr. 46
AZ 01875-2009/0001-GKU; MA 07 – 3621/08 1) Die Subvention an das Orchester Wiener Akademie GesmbH im Jahr 2009 für das Festkonzert „Die Schöpfung“ in der Höhe von 100 000 EUR wird genehmigt. Die Bedeckung ist – vorbehaltlich der Genehmigung des Punktes 2 – auf Ansatz 3813, Kulturförderungsbeitrag, Post 757, laufende Transferzahlungen an private Organisationen ohne Erwerbszweck, im Voranschlag 2009 gegeben. 2) Für die Subvention an das Orchester Wiener Akademie GesmbH  im Jahr 2009 für das Festkonzert „Die Schöpfung“ in der Höhe von 100 000 EUR wird im Voranschlag 2009 auf Ansatz 3813, Kulturförderungsbeitrag, Post 757, laufende Transferzahlungen an private Organisationen ohne Erwerbszweck, eine dritte Überschreitung in Höhe von 100 000 EUR genehmigt, die in Mehreinnahmen auf Ansatz 3813, Kulturförderungsbeitrag, Post 298, Rücklagen, zu bedecken ist.

Einstimmig.
Post Nr. 47
AZ 01874-2009/0001-GKU; MA 07 – 1766/09 1) Dem Verein Stadtforum Wien wird für die Jahrestätigkeit im Jahr 2009 eine Subvention in der Höhe von 266 000 EUR genehmigt. Die Bedeckung ist – vorbehaltlich der Genehmigung des Punktes 2 – auf Ansatz 3819, Sonstige kulturelle Maßnahmen, Post 757, laufende Transferzahlungen an private Organisationen ohne Erwerbszweck, im Voranschlag 2009 gegeben. 2) Für die Subvention an den Verein Stadtforum Wien wird im Voranschlag 2009 auf Ansatz 3819, Sonstige kulturelle Maßnahmen, Post 757, laufende Transferzahlungen an private Organisationen ohne Erwerbszweck, eine 4. Überschreitung in der Höhe von 266 000 EUR genehmigt, die in Verstärkungsmitteln mit 266 000 EUR, zu bedecken ist.

Wir lehnen Parteivereine ab. So auch diesen ÖVP-Verein. Dementsprechend großkoalitionär das Abstimmungsverhalten: SPÖ und ÖVP dafür, Grüne und FPÖ dagegen. 

Post Nr. 48
AZ 01876-2009/0001-GKU; MA 07 – 3541/08 Die Magistratsabteilung 7 – Kultur wird zum Abschluss einer 4-Jahresvereinbarung mit dem „Theater Lilarum“ – Kossatz & Mitges. OEG ermächtigt. Bei Nichtzustandekommen der 4-Jahres-Vereinbarung soll dem „Theater Lilarum“ – Kossatz & Mitges. OEG nur eine einjährige Förderung gewährt werden. Demzufolge werden dem „Theater Lilarum“ – Kossatz & Mitges. OEG für den Zeitraum Juli 2009 bis Dezember 2013 nachstehende Subventionen bis zu den genannten Beträgen gewährt:
Juli 2009 bis Dezember 2009 110 000 EUR
2010 220 000 EUR
2011 220 000 EUR
2012 220 000 EUR
2013 220 000 EUR
Die Bedeckung des auf das Verwaltungsjahr 2009 (Juli bis Dezember) entfallenden Betrages in der Höhe von 110 000 EUR ist auf Haushaltsstelle 1/3240/757 gegeben. Für die Bedeckung der Beträge für die Jahre 2010 bis 2013 in der Höhe von je 220 000 EUR ist in den Voranschlägen der Folgejahre Vorsorge zu treffen.

Einstimmig.
Post Nr. A 1 GKU PGL-01352-2009/0001-KVP/LAT Zwischenbericht zum Antrag der Abgeordneten Karin Praniess-Kastner und Ingrid Korosec betreffend Erstellung von Easy-To-Read-Ausgaben bei Gesetzen und Verordnungen.

A1 bedeutet übrigens nichts anderes, als das hier der Landtag zuständig ist, und nicht der Gemeinderat. Bei dieser Postnummer waren wieder also Ausschuss des Landtags. Einstimmig.

Der 100. Geburtstag von Miep Gies, Retterin der Anne Frank-Tagebücher und gebürtige Wienerin, wurde überall gefeiert. Nur nicht in Wien.

Miep Gies, am 15.2.1909 als Hermine Santrouschitz (auch Santruschitz geschrieben) in Wien geboren, feierte vor kurzem ihren 100. Geburtstag. Sie half der Familie von Anne Frank in ihrem Versteck in Amsterdam und rettete die berühmten Tagebücher des jüdischen Mädchens. Ob in den Niederlanden, in Israel oder in den USA: Überall wird sie als Heldin gefeiert. In Wien fehlt allerdings eine offizielle Würdigung. Das will ich ändern.

Als gebürtiger Niederländer ist mir dir Geschichte von Miep Gies seit meiner Kindheit vertraut. Umso überraschter bin ich immer wieder, dass in Wien kaum jemand weiß, dass sie eine gebürtige Wienerin ist. Miep Gies ist ein Musterbeispiel von Zivilcourage und Menschlichkeit. Daher beantragte ich vor einigen Tagen sowohl bei Bürgermeister Michael Häupl als auch bei Bundespräsident Heinz Fischer, Miep Gies offiziell zu würdigen und zu ehren. Immerhin ist sie der letzte noch lebende Mensch, der Anne Frank noch persönlich kannte.

Diesen Vorschlag hat auch der KURIER in seiner morgigen Ausgabe (3.4.2009) aufgenommen und berichtet darüber (leider nicht online), worüber ich mich sehr freue, da der Artikel sicher eine Hilfe dabei ist. Der Bundespräsident hat mir übrigens schon mitteilen lassen, dass eine Ehrung auf dem Weg ist. Was sehr erfreulich ist!

Der Wien-Bezug Anne Franks ist übrigens vielschichtiger, als den meisten Wiener_innen bekannt sein durfte. Auch der Mann, der 1944 die Familie Frank und die anderen untergetauchten Juden verhaftete, war ein Wiener: SS Oberscharführer Karl Silberbauer. Der war übrigens bei der Verhaftung völlig verdutzt, als Miep Gies sagte. „Sie sind ein Wiener! Ich auch.“ Das rettete Miep Gies im übrigen vor einer Verhaftung. Dabei ließ es die tapfere Frau aber auch nicht. Denn danach versuchte sie Silberbauer zu bestechen, damit er die Familie Frank freilässt.

Meine Kolleg_innen bei den Meidlinger Grünen, insbesondere Klubobmann Andreas Stöhr, und ich werden jedenfalls mit einigen Wünschen an die Stadt und an den Bezirk herangehen:

Benennung des Steinhage-Parks in Anne Frank-Park: Der Park zwischen Korbergasse (in Haus Nummer 12 lebte Miep Gies vor ihrer Reise in die Niederlande) und Steinhagegasse wird demnächst neu gestaltet. Zu diesem Anlass beantragen die Meidlinger Grünen die Umbenennung in Anne Frank-Park. Bislang ist keine Gasse oder Straße in Wien nach Anne Frank benannt.
Hinweisschild am ehemaligen Wohnhaus: Wir werden Gespräche führen, damit am ehemaligen Wohnhaus von Miep Gies in der Korbergasse 12 ein Schild angebracht wird. Diesbezügliche Gespräche mit einigen EigentümerInnen, sowie dem Niederländischem Verein in Wien (De Nederlandse Vereniging Wenen) sind am Laufen.
Offizielle Ehrungen: Der Bürgermeister der Stadt Wien, Michael Häupl, sowie Bundespräsident Heinz Fischer wurden von mir bereits angeschrieben. Darin werden sie ersucht, Miep Gies mit offiziellen Verdienstzeichen zu ehren. Von Michael Häupl hat mit übrigens mündlich zugesichert, dass eine Ehrung schnell ermöglicht werden soll. Der Bundespräsident will es, wie oben beschrieben, auch tun.
Schulprojekte: In Schulprojekten sollte die Geschichte der gebürtigen Wienerin Miep Gies Anlass zu historischer Auseinandersetzung mit den Tagebüchern der Anne Frank, sowie der Geschichte des Nationalsozialismus sein. Wir haben auch die Anne Frank-Stiftung kontaktiert, um herauszubekommen, an welcher Schule Miep Gies war. Denn gerade dort wäre ein Anne Frank-Projekt sehr, sehr schön! Wer Hinweise geben kann, den oder die bitte ich um eine Mail!

Biografie Miep Gies, geb. Hermine Santrouschitz
Kindheit in Wien, Leiden und Amsterdam
Miep Gies wurde am 15. Februar 1909 in Wien geboren. Sie erlebte den Ersten Weltkrieg als Kind einer Arbeiterfamilie. Nach dem Krieg gab es Hunger und Not in Wien. Als 1919 in der Familie ein zweites Kind geboren wurde, ergab sich 1920 eine gute Gelegenheit für die oft kranke Hermine. Die Niederländische Arbeiterberwegung (Nederlandse arbeidersvereniging) ermöglichte österreichischen Kindern aus in Not geratenen ArbeiterInnen-Familien die Möglichkeit, einige Monate in den Niederlanden zu verbringen. Im Dezember 1920 begab sich Hermine nach Holland.
Sie kam in Leiden an, wo sie Aufnahme in der Familie Nieuwenburg fand. Sie fühlte sich wohl, wurde liebevoll umsorgt, hatte wieder zu essen und wurde mittleweile „Miep“ genannt. Bereits 1921 sprach sie so gut Niederländisch, dass sie Klassenbeste wurde. 13-jährig übersiedelte Miep Santrouschitz mit ihrer Pflegefamilie ins Stadtteil Rivierenbuurt in Amsterdam.
1925 besuchte sie mit ihrer Pflegefamilie ihre Eltern und Schwester in Wien. Sowohl sie, als auch ihre Eltern, merkten bald, dass sie sich sehr an die Niederlande gewöhnt hatte und durfte mit der Familie Nieuwenburg nach Amsterdam zurückkehren. Dort schrieb sie – genau wie Anne Frank – intime Gedanken und Notizen, die sie allerdings später aus Scham vernichtete. Mit 18 Jahren verließ Miep die Schule und wurde Sekretärin in einem Textilbetrieb. 1933, mitten in der Weltwirtschaftskrise, wurde sie gekündigt. Sie war einige Monate arbeitslos, als ein Nachbar auf eine Firma hinwies, bei der sie womöglich arbeiten könnte. Die Firma hieß N.V. Nederlandsche Opekta Mij. und war auf das Produkt Opekta spezialisiert, einem Geliermittel, das beim Herstellen von Marmelade benützt wurde. Sie traf den Direktor des Betriebs und bekam den Job. Der Direktor hieß Otto Frank, Vater von Anne Frank.
Arbeit für Otto Frank
Mit Otto Frank – der noch alleine in Amsterdam lebte und auf seine Familie, die sich noch in Aachen aufhielt, wartete – verstand sich Miep sehr gut. Er entschuldigte sich für sein holpriges Niederländisch, worauf sie beide sich schnell in ihrer beider Muttersprache unterhielten: Deutsch. In einem Werbefilm für Opekta sah man Miep, wie sie Marmelade einkochte. Sie sprachen viel über Politik und beide waren gegen Hitler, der soeben Reichskanzler wurde und weswegen Frank nach Amsterdam übersiedelte. Die Familie Frank kam bis 1934 nach und lebte fortan in der niederländischen Hauptstadt. 1940 übersiedelte die Firma in ein größeres Haus an der Prinsengracht 263, heute das berühmte Anne Frank-Haus und -Museum.
Jan Gies
Noch in ihrer Zeit in der Textilfabrik lernte Miep Jan Gies kennen, mit dem sie auch ihr liebstes Hobby pflegte: Tanzen und ins Kino gehen. Die Wohnungssuche zu dieser Zeit war enorm schwierig, aber Voraussetzung für eine Hochzeit. Viele Flüchtlinge aus Deutschland und später aus Österreich und Polen kamen nach Amsterdam. 1938 wurde Österreich von den Nazis besetzt. Miep schrieb daraufhin einen Brief an Königin Wilhelmina und bat um die Niederländische Staatsbürgerschaft.
Die NS-Besatzung der Niederlande
1940 wurde die Niederlande von den Deutschen besetzt, Rotterdam zerstört. Otto Frank half damals und fand für Jan und Miep eine Wohnung. Es fehlte nur noch die Hochzeit, für die sie noch zuwenig Geld hatten. Sie waren mittlerweile auch privat mit der Familie Frank befreundet. Anfangs ging das normale Leben in Amsterdam weiter, doch nach und nach wurden Maßnahmen gegen die Juden in Amsterdam gesetzt. Miep machte sich nicht nur um die Familie Frank zunehmend Sorgen, sondern auch um sich selbst: Denn eines Tages wurde sie zum Deutschen Konsulat gerufen. Dort fragte man Miep, die noch immer die Österreichische Staatsbürgerschaft hatte, ob es stimme, dass sie sich geweigert habe in einer NS-Organisation beizutreten. Sie meinte, dass das stimme. Daraufhin wurde ihr mitgeteilt, dass sie in den nächsten drei Monaten nach Wien zurückzukehren habe. Zudem würde in dieser Zeit ohnehin ihr Reisepass ablaufen. Der einzige Ausweg war einen Niederländer zu heiraten, wofür sie jedoch den Auszug aus dem Wiener Geburtsregister benötigte – und darauf wartete man meist bis zu einem Jahr.
Ein Onkel in Wien half, ging aufs Magistrat und traf dort eine Wiener Beamtin, die schon einmal in den Niederlanden war und schöne Erinnerungen behielt. Deshalb beschleunigte sie den Vorgang und Miep hielt sehr bald das benötigte Dokument in Händen. Am 16. Juli 1941 heirateten Miep und Jan Gies. Miep war nun Niederländerin.
Das Versteck an der Prinsengracht
Einige Monate später musste sie erneut „Ja“ sagen. Otto Frank erzählte ihr von seinen Plänen, sich mit anderen befreundeten Personen vor den Nationalsozialisten im Hinterhaus seines Hauses an der Prinsengracht verstecken zu wollen. Miep und Jan versprachen zu helfen und den untergetauchten Personen mit Lebensmittel und Zeitungen zu versorgen. Nicht nur das: Jan und Miep versteckten ab 1943 wiederum auch in ihrem Haus einen untergetauchten niederländischen Studenten, der sich weigerte eine Deutsche Loyalitätserklärung zu unterschrieben.
1942 versteckten sich die Famile Frank (Otto, seine Frau Edith sowie die Töchter Margot und Annelies Marie – kurz Anne) mit der Familie Pels (in Anne Franks Tagebuch Familie van Daan genannt) und Fritz Pfeffer (im Tagebuch Albert Dussel genannt) im Hinterhaus an der Prinsengracht 263.
Jan und Miep Gies (im Tagebuch Anne Franks Henk und Anne van Santen genannt) werden zwei der fünf HelferInnen der untergetauchten Menschen. Der Gewürzzweig der Firma wurde mittlerweile in Gies & Co. umbenannt und offiziell wurde Jan Gies Geschäftsführer. Allerdings regelte Otto Frank die Firmengeschicke nach wie vor aus seinem Versteck. Miep Gies betrat jeden Tag als erste das Büro und besuchte die Untergetauchten mit Lebensmitteln und Büchern aus der Bibliothek und holte die Einkaufsliste für den nächsten Tag ab. Jan Gies, der für die Gemeinde Amsterdam arbeitete und Verbindungen zur Widerstandsbewegung hatte, organisierte Wertmarken für die Untergetauchten. Im Laufe des Krieges wurde das Organisieren von Lebensmittel immer schwieriger. Miep Gies musste (mit dem in ihrem Haus versteckten Studenten) für elf Menschen einkaufen.
Am 4. August 1944 saß Miep Gies mit ihren (ebenfalls Familie Frank helfenden) KollegInnen Bep und Johannes Kleiman im Büro an der Prinsengracht, als plötzlich ein bewaffneter Mann in der Tür stand, und seine Pistole auf sie richtete. Jemand hatte die versteckten Menschen im Hinterhaus verraten. Miep Gies sollte ebenfalls verhaftet werden, hatte aber Glück. Der Leiter der Operation war SS Oberscharführer Karl Silberbauer, wie Miep Gies ein gebürtiger Wiener. „Aus persönlicher Symphatie“ entgeht Miep einer Verhaftung.
Die Familie Frank wird in verschiedenen Konzentrationslagern verschleppt. Nur Otto Frank sollte zurückkehren.
Befreiung und nach dem Krieg
Nach der Befreiung der Niederlande und dem Ende des NS-Regimes kehrte nur Otto Frank zurück. Nach seiner Rückkehr lebte er bei Jan und Miep Gies. Er vertraute sie am meisten und ging mit Miep täglich in seine Firma. Als Otto Frank vom Tod seiner Töchter hörte, griff Miep Gies in ihre Schublade und überreichte Otto Frank die von ihr geretteten Tagebücher von Anne Frank mit den Worten „Das ist das Erbe ihrer Tochter Anne“. Sie hatte niemals eine Zeile darin gelesen. Otto Frank übersetzte Teile des Tagebuchs selbst ins Deutsche. Sonntags traf er sich gerne mit jüdischen Freunden aus Amsterdam, die ebenfalls viele Angehörige verloren hatten.
1947 überredete ihn ein Freund, ihm einige Zeilen von Annes Tagebuch zu lesen zu geben. Auch ein Journalist der Zeitung Het Parool, Jan Romein, kannte Fragmente und schrieb darüber einen Beitrag. Otto Frank wurde schließlich überredet, die von Miep Gies geretteten Tagebücher zu veröffentlichen. Das geschah 1947. Miep Gies wollte das Tagebuch „Het Achterhuis“ lange nicht lesen, aber als die zweite Ausgabe erschien las sie das Buch in einem durch. Otto Frank verbrachte mittlerweile seine Arbeit nur noch mit dem Erbe seiner Tochter. Miep Gies kündigte 1947. 1948 wurde nicht nur Juliana neue Königin der Niederlande, sondern Jan Gies gewann eine Summe im Lotto. Mit diesem Geld reisten sie in die Schweiz und besuchten mit Otto Frank auch seine Mutter in Basel. 1949 wurde Miep Gies Mutter und gebar Paul Gies.
Nachdem er sieben Jahre bei Jan und Miep Gies wohnte, ging Otto Frank 1953 nach Basel, wo seine Mutter lebte. Er blieb bis zu seinem Tod 1980 in Kontakt mit der Familie Gies.
1993 starb Jan Gies. Bald darauf übersiedelte Miep Gies in eine kleine Stadt, wo sie bis heute – 100-jährig – bei guter Gesundheit lebt. Sie erhielt mehrere Auszeichnungen in den Niederlanden, in Deutschland und in Israel die Yad Vashem-Auszeichnung. Aus ihrer Geburtsstadt Wien erhielt sie jedoch noch keine Auszeichnungen. Seit dem Tod ihres Mannes tritt Miep Gies nicht mehr öffentlich auf, verbreitet die Geschichte von Anne Frank aber nach wie vor auf der von ihr autorisierten Website www.miepgies.nl.
Foto: Miep Gies im Alter von 99 Jahren, Oktober 2008, Copyright: Anne Frank-Stiftung
Biografie wurde von mir aus den Materialien auf der Website von Miep Gies und aus ihrem Buch „Mein Leben mit Anne Frank“ erstellt.