Grüne vorgewählt.

Es hat sich ja bereits herumgesprochen. Das Lauffeuer namens Web 2.0 und Der Standard sorgten bereits für eine weite Verbreitung. Die Website www.gruenevorwahlen.at samt zusätzlicher Initiativen auf facebook oder twitter haben bereits viele Unterstützer_innen und wurde von den drei Blogger_innen Helge Fahrnberger, Jana Herwig (Hoi Jana, ik hoop het gaat goed!) und Martin Schimak ins Leben gerufen. Kurz vor dem Start der Initiative hatte ich davon erfahren.
Die Unterstützer_innen der Grünen Vorwahlen wollen genau das machen, was die noch immer einzige basisdemokratische Partei dieses Landes und dieser Stadt ermöglicht: Unterstützer_in zu werden und auf der Landesversammlung der Grünen Wien die Liste für die Wiener Wahl mitzubestimmen. Übrigens: Auch einfach Mitglied werden ist möglich, den jährlichen Betrag kann frei gewählt werden und einem Grünen Projekt zweckgewidmet werden, sei es etwa einer Bezirksgruppe, den Grünen MigrantInnen oder den Grünen Andersrum… Dann tut mensch noch was guteres. 🙂
Aber wieder zur Aktion Grüne Vorwahlen: Ich finde die Initiative enorm spannend, und halte ein Bottom-Up-Engagement prinzipiell für eine riesige Chance und für die Grünen für einen enorm wichtigen Impuls. Denn wo kann sowas schon passieren, außer bei den Grünen? Ich kenne ja nun sowohl viele Menschen, die sich in dieser Plattform vernetzen, ich kenne aber auch meine eigene Partei ganz gut. Und hier sehe ich die größte Arbeit auf uns zukommen, damit diese Initiative wirklich von Erfolg gekrönt wird:

In letzter Zeit wurde ein etwas überzeichnetes Bild dargestellt, als wäre das inhaltliche Verhältnis Grüne Wähler_innen versus Grüne Funktionär_innen derzeit ein Widerspruch, unvereinbar, gegensätzlich. Das ist, mit Verlaub, Quatsch.
Wer oder was sind denn diese so genannten Funktionär_innen? Bezirksrät_innen etwa stecken ungeheuer viel Freizeit in das Grüne Projekt und erhalten dafür höchstens ein Taschengeld. Zahlreiche Aktivist_innen sind in den letzten Jahren zu den Grünen gestoßen – sei es in Bezirksgruppen, Teilorganisationen, bei der AUGE, in der Grünen Wirtschaft usw. – und arbeiten am Grünen Projekt mit. Manche davon sind tatsächlich in die eine oder andere Funktion gewählt worden, sitzen in Gremien, und erhalten dafür meist keinen Cent. Das macht aus sie bei weitem keine monströsen Funktionär_innen.
Wenn die Initiative Grüne Vorwahlen und die derzeit im Grünen Projekt partizipierenden und arbeitenden Menschen offen, neugierig und mit einer gemeinsamen Vision einer anderen grüneren Politik aufeinander zugehen, dann wird das ein Riesenerfolg. Davon bin ich überzeugt.
Und wenn der eine oder die andere aus der Bewegung der Grünen Vorwahlen doch auf den Geschmack kommen soll: Die Grünen können kluge Köpfe brauchen, nicht nur bei den Vorwahlen, sondern auch in den Bezirken und in der inhaltlichen Arbeit. Denn irgendwer muss die Politik dann ja auch machen und umsetzen…
Wer aber jetzt einfach mal mitbestimmen möchte, die Grünen gerne unterstützt, der_die kann ja mal einen Blick auf www.gruenevorwahlen.at riskieren.