Heute demonstrierten zwischen 500 (lächerliche Zahl der Polizei) und 2000 (wahrscheinlicher!) Menschen gegen die Vorratsdatenspeicherung, die am 1. April in Kraft tritt. Dieser Blogbeitrag handelt aber jetzt nicht inhaltlich von dieser Demo. Nur so viel dazu: Bitte, klagt mit: www.verfassungsklage.at.
Ich will aber eine andere Geschichte erzählen.
Kurz nachdem ich die wunderbaren Reden von u.a. Albert Steinhauser und der großartigen isländischen Parlamentarierein Birgitta Jónsdóttir lauschte und mit letzterer noch kurz sprach, ging ich ein bisschen durch das Demo-Publikum.
Plötzlich sprach mich ein junger Mann mit Guy Fawkes-Maske an. Man konnte nur seine wirklich schönen blauen Augen sehen.Er sagte zu mir nur: „Danke!“.
Darauf fragte ich: „Wofür?“
Er antwortete: „Für deine Arbeit!“.
Ich erwiderte: „Das ist schön, dass du mir das sagst. Sowas motiviert wirklich. Danke!“ und ging weiter. Warm ums Herz.
Ich weiß gar nicht, wer dieser junge Mann war. Sollte er das hier lesen, sei nochmals herzlich ‚Dankeschön‘ gesagt. Warum erzähle ich das jetzt hier? Weil es so selten vorkommt. Man kritisiert gerne und laut. Das ist ja auch gut so. Aber einfach einmal zu jemanden gehen, der oder die seinen oder ihren Job – ganz egal ob Eisverkäuferin, Friseur, KfZ-Mechaniker, Rezeptionistin, Politiker oder Journalistin, whatever – gut macht, einfach mal loben. Und ‚Danke‘ sagen. Das tut so gut. In der Politik ja besonders selten.
Ich werde jedenfalls wieder öfter feedbacken und jemandem, der/die was Gutes tut, einfach mal ein „Danke“ zuwerfen. Auch meinen Politik-Kolleg_innen gegenüber. Wir tun das alle viel zuwenig. Die Bashing-Kultur hat uns das Loben und Bedanken anscheinend irgendwie ausgetrieben. Dabei wird Kritik doch viel eher entgegengenommen, wenn man auch mal lobt…