War die Finanzkrise vorhersagbar? Ein Artikel aus DIE ZEIT von 2004 beweist: Ja!

War die Finanzkrise des Herbstes 2008 und die Wirtschaftskrise des Jahres 2009 vorhersehbar? Klar, nachher ist man immer gescheiter. Aber als ich heute auf diesen ZEIT-Artikel des Jahres 2004 gestoßen bin, wurde mir kurz übel. Es war längst vorhersehbar. Bei der Lektüre wird ein Krisenszenario beschrieben, den wir mittlerweile längst kennen.
Expert_innen war 2004 nämlich schon klar, dass etwas faul ist im Reiche Fannie Mae und Freddie Mac. Sogar vom Finanzkollaps und von der Notwendigkeit, Steuermittel zur Stützung des Finanzsystems pumpen zu müssen, ist die Rede.
Link zum Artikel in DIE ZEIT
Robert Misiks aktueller Beitrag zur Finanzkrise

Gemeinderat am 19.12.

Ich habe einen Feurlöscher bekommen! Das haben die anderen 100 Kolleg_innen auch. Landtagspräsident Kopietz schenkte uns den zu Weihnachten und stellte ihn auf jeden Platz. Im Begleitbrief hofft er, dass wir ihn nie brauchen werden. Das hoffe ich auch.
Die Sitzung wird jedenfalls lange dauern, gibt es doch unzählige Tagesordnungspunkte. „Knapp vor Jahresende noch schnell durchwinken“ ist die Devise. Interessant ist jedes Jahr die Förderungen an Partei-Jugendorganisationen. Wir sind ja der Meinung, dass das über die Parteienförderung geregelt sein sollte und nicht durch zusätzliche Subventionen im Gemeinderat. Und die anderen Parteien schauen immer ganz komisch, wenn wir auch die Subvention für die Grünalternative Jugend ablehnen.
Nach der Fragestunde ist jetzt – mehrere Stunden – von der Wirtschaftskrise die Rede. Die SPÖ beteuert, alles zu unternehmen. Und zwar dann, wenns notwendig wird. Die ÖVP ist wieder mal originell und hält Panzerknacker-Tafel hoch. Was aber alle machen – und nur wir Grüne weisen darauf hin: Das Kernproblem wird nicht angesprochen. Nämlich: Wie steht es um das
Verursacherprinzip der Krise und wie steht es um die gerechte Verteilung?
Der Rechnungshofspräsident war da um die Berichte zu besprechen, die im Einflussbereich der Stadt Wien stehen. Die FPÖ hat eine Dringliche Anfrage an den Bürgermeister gestellt, in der es um die Umgestaltung des Karlsplatzes ging.
In der Kultur habe ich zwei Anträge gestellt, die bedauerlicherweise von der SPÖ abgelehnt wurden, obwohl sie eh nur auf Zuweisung in den Ausschuss gestellt waren: Ein Antrag forderte, dass Förderungen aus dem Rahmenbetrag für Musik auch an popmusikalische Projekte fließen sollen, der zweite beantrage die Renovierung des Gartenbaukinos (dessen Subvention wir zustimmten).
Um 21.15 Uhr war der Gemeinderat zu Ende.
Und was das für mich bedeutet? Urlaub bis Jänner. Da ich dieses Jahr nur wenige Tage hatte, weiß ich das hoffentlich zu genießen (obwohl mir eine völlige Polit-Abstinenz halt schon immer schwer fällt….)

Wenn die Autos verschwinden.

Bill McGraw, ein Journalist und Kolumnist von The Detroit Free Press, veröffentlichte gestern einen interessanten Kommentar in der New York Times (hier). Darin erinnert er, was passiert, wenn die Autos verschwinden. Oder vielmehr die Auto-Industrie, am Beispiel Detroits.1956 schloss die Packard Motor Car Company ihre Fabrik., die damals schon – 1903 gegründet – eine 53-jährige Geschichte in der so genannten Motor City hatte. Packard war vor allem für ihre großen und luxeriösen Autos bekannt, die bei Staatschefs genau so beliebt waren, wie in der berüchtigten Gangster-Welt Chicags der 30-er Jahre. Zusätzlich war Packard mit der Entwicklung von Flugzeug-Motoren erfolgreich, die im Zweiten Weltkrieg in britischen und amerikanischen Militär-Flugzeugen zu finden waren. Nach dem Weltkrieg änderte sich aber der Geschmack der Konsument_innen. Die Nachfrage nach luxuriösen Autos nahm dramatisch ab.Deshalb fusionierte Packard 1954 mit Studebaker. Das half allerdings auch nicht viel. 1956 erschien der letzte Packard (beworben im Video oben). Noch im selben Jahr wurde die Fabrik in Detroit geschlossen. Packard überlebte weitere zwei Jahre bei Studebaker, aber 1958 wurde der Firmenname endgültig zu Grabe getragen.Die Packard-Geschichte hinterlässt bis heute eine Wunde in Detroit. Die große Fabrikanlage steht, an der East Grand Boulevard gelegen, nach wie vor in der Stadt und wird nur in kleinen Ecken genutzt. Weder eine wirtschaftliche noch eine kulturelle Alternative (abgesehen von Graffiti-Kunst) konnte für den Ort gefunden werden (siehe Video unten).Die Geschichte der verlassenen Fabrik – immerhin erbaut vom berühmten Architekten amerikanischen mit deutsch-jüdischen Wurzeln Albert Kahn – zeigt die verzweifelte Suche einer selbst ernannten Auto-Stadt nach neuen Nutzungen und Möglichkeiten, und allem voran deren Scheitern.Hat Detroit verabsäumt die Zeichen der Zeit zu erkennen und zu lange daran festgehalten, die Auto-Stadt zu sein? Und was kann aus dieser Geschichte für andere Auto-Produktionsstätten heißen?Packard ging unter, weil sie selbst – damals in den 50-er Jahren – die Zeichen der Zeit übersah. Die US-amerikanische Autoindustrie dürfte im frühen 21. Jahrhundert das selbe Schicksal drohen, wenn nicht bald auf neue Richtlinien wert gelegt wird und Bahnbrechendes für die Zukunft entwickelt wird: Leichte Fahrzeuge mit wenig Verbrauch, Investitionen in neue Technologien, vorzugweise ohne Öl. Aber das gilt wohl für die weltweite Autoindustrie.Denn wenn der Individualverkehr eine Zukunft haben will, dann wohl ohne Öl.So sieht das Packard-Gelände heute aus:

Heute im Gemeinderat 2 mit Finanzkrise und Abschieden

Martin Margulies (Grüne) beginnt die Aktuelle Stunde mit dem Titel Finanzkrise trifft Wien: Millionenverluste durch risikoreiche Finanzgeschäfte.

Die Wiener Stadtwerke haben 1,3 Milliarden € in Fonds veranlagt. Die Fonds haben gewaltige Verluste zu verzeichnen, wie Margulies im Detail darstellt. Es könnte der Stadt bis zu 100 bis 120 Mio € kosten – und in diesem Zusammenhang sieht auch die Gaspreiserhöhung anders aus. Im Kontrollausschuss wurde nie Auskunft gegeben, wie hoch der Verlust tatsächlich ist, weil man eine Antwort verweigerte. Auch Fremdwährungskredite sind der Stadt nicht fremd (ca. 60 Mio €). Die Cross Boarding Leasing-Verträge der Stadt Wien sind bereits kommuniziert worden. So gehört ja etwa das Wiener Kanalnetz sowie die Straßenbahnen US-amerikanischen Investoren gehören. Margulies bittet die SPÖ um wahrheitsgemäße Angaben, um gemeinsam die drohende Finanzkrise bewältigen zu können. Die Karten nicht offenzulegen ist zum Genieren.

Maria Vassilakou warnt davor, die Krisenzeit nicht für Sündenbockpolitik gegenüber MigrantInnen zu missbrauchen. Die SP wirft Nebelscheinwerfer an, um das wahre Ausmaß zu verschleiern. Die SPÖ findet unbelehrbarerweise wieder, dass wir die Stadt schlecht reden und verunsichern die Leute. Das ist ungeheuer, weil gerade in diesen Zeiten bieten die anderen Parteien der SPÖ ein gemeinsamen Vorgehen an, damit wir alle zusammenhalten. Die SPÖ will aber nicht.

Dann wird es feierlich. Gemeinderatsvorsitzender Gottfried Schuster verabschiedet sich von den Ausgeschiedenen. Er würdigt auch die Grüne Alev Korun, die in den Nationalrat einzieht. Er meint, ihr Engagement sei wichtig für alle! Unsere neue Gemeinderätin Eva Lachkovics wurde angelobt, wie die zwei anderen Neuen. VP-Stadträtin Cortolezis-Schlager hält im Übrigen eine Abschiedsrede, denn auch sie wird in den Nationalrat wechseln. Allerdings noch nicht ganz, denn ihre Nachfolge wird noch geklärt.

 
 

 

Das Ende der Weltmacht USA?

In New York muss der National Debt Clock, eine Uhr, die die Schulden der USA anzeigt, umgebaut werden. Der Schuldenstand ist nämlich nicht mehr darstellbar.
Noch vor einigen Wochen wollte ich einen Blogeintrag zur US-Präsidentenwahl schreiben. Ich glaube zwar nach wie vor, dass die Entscheidung der AmerikanerInnen, ob sie Obama oder McCain zum Präsidenten wählen werden, entscheidend für die Welt sein wird, aber nicht mehr in dem Ausmaß als noch vor wenigen Wochen. Die Finanzkrise hat das geändert.
Warum?
Die Hypothekenblase – der Auslöser für das globale Desaster – ging von den USA aus. Jetzt sind unzählige US-BürgerInnen verschuldet und sitzen auf Hypotheken, die sie nicht zurückbezahlen können, da ihre Häuser dramatisch an Wert eingebüßt haben. Der Staat springt auch in den USA ein und wird dort wohl wirklich Geld ausgeben müssen, um das System aufrecht zu halten.
Gleichzeitig ist die USA immer (noch) militärische Großmacht und – wie viele sagen – „Weltpolizist“. Die Kriege in Afghanistan und vor allem im Irak haben dem Steuerzahler und der Steuerzahlerin Milliarden an Dollar gekostet. Nun müssen aber viele US-BürgerInnen sparen – und der Staat wohl auch. Gleichzeitig droht die Rezession. Ich glaube kaum, dass die USA sich in absehbarer Zeit noch weitere Kriege leisten wird können und wohl auch genötigt sein wird, ihr jetziges Engagement so bald als möglich zu beenden.
Dass AnlegerInnen in Zukunft in den Dollar investieren werden ist ebenfalls kaum anzunehmen. Der internationale Finanzplatz USA könnte bald der Vergangenheit angehören. Andere Volkswirtschaften dürften da interessanter werden – auch Europa. Der USA droht ein großer Abfluss an ausländischem Kapital.
Hoffnung?
So schwer es für die USA und für die Welt ist (denn immerhin brauchen die großen Wirtschaftsmächte die USA als Handelspartner und eine schwache USA ist auch schlecht für viele Marktwirtschaften in der Welt), so sehe ich in dieser Situation auch eine Chance.
Die USA wird auch bei strikten Sparkursen eine Interesse an Welt- und Außenpolitik haben. Wenn sie aber Alleingänge nicht mehr bezahlen kann, wird es notwendig sein wieder auf internationale Institutionen zurückzugreifen. Und da meine ich nicht unbedingt die NATO, sondern vor allem die UNO. Die UNO könnte daher wieder die ihr zugewiesene weltpolitische Rolle spielen.
Und dann müsste noch Obama gewinnen. Mit einem Präsidenten Barack Obama wird eine spannende Debatte über die Zukunft von Marktwirtschaften, Regelwerke für Finanzsysteme und internationale Spielregeln leichter zu bewältigen sein. Denn die Zukunft unseres Planeten ist nicht nur die Klimafrage. Es werden viele Menschen eine neue Marktwirtschaft wollen. Der Kommunismus hat sich 1989 selbst erledigt. Der Neoliberalismus 2008 auch.
Die USA könnte wieder eine weltweite Rolle spielen, allerdings nicht mehr als Führungsmacht, sondern als global player. Schauen wir mal, ob das gelingt. Und ob wir auf etwas zusteuern, das soziale oder humane Marktwirtschaft genannt werden könnte. Spannende Zeiten jedenfalls!

Ist die Finanzkrise typisch männlich?

Seit vielen Tagen sehen wir immer wieder die gleichen Bilder auf unseren Fernsehschirmen. Panische Banker, Broker mit gehobenen Händen, heftig diskutierende Finanzexperten. Überall Männer, die viel Geld verspielt haben und nun neues Spielgeld und neue Spielregel brauchen. Jetzt haben sie das bekommen und schon gibt es wieder „Kursfeuerwerk“, wie das dann heißt. Von Frauen ist weit und breit nichts zu sehen.
Ist die Finanzkrise also typisch männlich?
Vieles deutet darauf hin. Der „Spieltrieb“ des Mannes ist sprichwörtlich und es stimmt wohl, dass Männer gerne spielen. Dieser Spieltrieb hat ja oft auch etwas gutes hervorgebracht – sei es in Forschung, Entwicklung oder in der Kunst. Stellt Euch etwa mal einen Leonardo da Vinci ohne Spieltrieb vor… Aber ist das Bankenwesen, sind die privaten Pensionsfonds, ist die Börse nur noch Spielplatz? Ein Art Monopoly ohne Spielregel? Vieles deutet darauf hin.
In einer Erwachsenenwelt der Männer würde man vermuten, dass die Mitspieler weise genug sind, sich selbst zu kontrollieren. In diesem Fall ist das aber offensichtlich kläglich gescheitert. Schneller als die Anderen, reicher als die Anderen und gewiefter als die Anderen zu sein war irgendwie wichtiger – auch wenn das Geld, das man da verzockt gar nicht das eigene war. Hauptsache Sieg. Als erstes durchs Ziel. Die meisten Punkte oder Dollar.
Wahrscheinlich braucht es in der Finanzwelt nicht nur neue Spielregel. Es braucht vor allem Frauen! Dann kann man/frau auch wieder spielen, denn Spiel an sich ist nichts schlechtes.

Kaupþing, Glitnir, Landsbankinn: Islands globale Krise.

Vor wenigen Minuten tickerten die Nachrichtenagenturen: Nach den beiden Banken Glitnir und Landsbankinn verstaatlicht Island nun auch die größte Bank des Landes Kaupþing. Die Banken kauften quer durch ganz Europa unglaublich viele Unternehmen auf. Das ganze auf Kredit. Gleichzeitig lebten IsländerInnen auf Pump. Die Pro-Kopf-Verschuldung ist in Island enorm hoch, obwohl es ein bisher extrem reiches, aber auch sehr teures Land war (wie Urlauber wie ich, die Island lieben und gerne besuchen immer wieder erschrocken feststellen mussten). Nahezu jeder Isländer oder Isländerin hat ein Auto oder zwei, Sommerhäuser, das Neueste und Beste und überhaupt… Und nun verschuldet sich auch der Staat, der vielleicht vor dem Kollaps steht.
Können wir aus Island was lernen?
Ja, ich denke schon. Island diskutiert zwar immer wieder über einen EU-Beitritt, aber über Debatten ist es noch nicht hinausgegangen. Gerade bei Finanzkrisen könnte die Einbettung in der EU sich als hilfreich erweisen. Was allerdings seitend der EU noch zu beweisen wäre.
Dass über den Verhältnissen zu leben nicht nur einen Privathaushalt ruinieren kann, sondern ein ganzes System, wäre wohl auch eine gute Lehre.
Dass Verstaatlichung im 21. Jahrhundert wieder eine Lösung wird, statt es generell zu verteufeln – wer hätte das vor einigen Monaten gedacht?
Zuletzt bleibt noch das Urlaubsland Island. So billig wie jetzt – die Krone wurde ständig abgewertet – war es wohl noch nie auf die Vulkan-Insel zu fahren. Und Devisen kann das Land derzeit sehr brauchen…

Das Foto der Papagaientaucher oben wurde übrigens von mir auf der isländischen Insel Papey gemacht. 

700 Milliarden.

Ich versuche mir eine Summe von 700 Milliarden Dollar vorzustellen. Wie das da liegt, so vor einem. Wird wohl ein ganzer Berg an Geld sein. Der Senat der USA hat heute diese Summe genehmigt, um das Finanzsystem zu retten. Jetzt warten wir auf das Repräsentantenhaus. Und alle sagen uns täglich, wie wichtig diese Maßnahme ist.
700 Milliarden Dollar! Wie viel Hunger könnte man eigentlich damit besiegen? Gleich auf der ganzen Welt? Wieviel wäre 700 Milliarden für ein Land wie – sagen wir mal – Äthiopien. Wie viele Aids-Medikamente für wie viele Jahre könnten nach Afrika geschickt werden? Fragen über Fragen…
700 Milliarden Dollar! Schon viel Geld. Und trotzdem das Ende der USA als Handelsmacht Nummer 1.

Das Platzen der neo-liberalen Blase.

Als vor einigen Tausend Jahren Menschen in den frühen Kulturen im Zwischenstromland entschieden Arbeitsteilung zu schaffen, entstand Wirtschaft. Eine Person kann etwas anbieten, das eine andere Person braucht, die wiederum im Tausch etwas anderes anbieten kann. Geld als verbindliche Tauschware wurde bald erfunden. Die Kulturgeschichte der Menschheit erfand Wirtschaft nicht für das Geld, sondern immer noch für das Wohl des Menschen. Dreht sich das um, stimmt mit dem Wirtschaftssystem etwas nicht. Geht es nur noch um das Geld, aber nicht um die Waren und Dienstleistungen, die Menschen in Anspruch nehmen müssen oder wollen, ist doch irgendwo ein Haken?

In den letzten Wochen und Monaten konnten aufmerksame ZeitzeugInnen dramatische Änderungen mit globaler Wirkung wahrnehmen. Klimawandel, Kaukasus-Krise, Finanzkrise. Und worüber diskutieren wir im österreichischen Wahlkampf?… Eben.
Die derzeit aus den USA überschwappende Finanzkrise kommt eigentlich nicht unerwartet, haben doch viele Gruppen, ExpertInnen, PolitikerInnen und JournalistInnen immer wieder davor gewarnt: Die neoliberale Blase droht zu Platzen. Es konnte nicht gut gehen. Die USA hat sich im festen Glauben daran, dass Kapital sich ungehindert vermehren kann, staatliche Regulierungen kontraproduktiv sind und dass das Kasino spielen an den Börsen immer funktionieren kann, restlos verschuldet. Der Staat und die BürgerInnen in gleicher Weise.
Nun rettet die US-Regierung marode Firmen, die in den letzten Jahren unglaublich viel verdienten, waren sie die Spitze des legalen Pyramidenspiels. Die Verschuldung der USA wird durch diese Finanzspritzen noch mehr steigen. Diesmal sind es aber nicht AnlegerInnen, die Verluste übernehmen müssen – nein, es wird auf die SteuerzahlerInnen umverteilt. Dass dies zwangsläufig zu Sparmaßnahmen Einzelner und des Staates führen muss, sagt die Logik.
Es stimmt schon. Österreich war weniger betroffen, da die Hoffnungsmärkte österreichischer UnternehmerInnen vor allem in Ost-Europa liegen. Aber klar ist, dass eine internationale Rezession und Finanzkrise auch hierzulande zu spüren ist. Dass die VertreterInnen der großen Parteien so tun, als sei Österreich immer noch eine Insel der Seligen ist verantwortungslos.
Im Wahlkampf 2008 geht es nicht um den 28. September. Ganz und gar nicht. Es geht um die Politik in den Jahren 2008 bis 2013. Es geht darum, welche Ideen, Konzepte und Maßnahmen ergriffen werden sollen um auf uns zurollende Probleme zu bewältigen (auch wenn „Augen zu und durch“ das Credo in Österreich zu sein scheint und Klimawandel oder Wirtschaftskrise keine Rolle zu spielen scheinen).