Äußerst konstruktiv und offen war gestern eine Gesprächsrunde bei der Wiener Polizei, das ich nach Beschwerden aus der Community initiiert habe. Generalmajor Karl Mahrer (designierter Nachfolger von Horngacher als Landespolizeikommandant) und Obersteleutnant Friedrich Kovar luden mich und Szene-Wirte aus der lesbisch-schwulen Community ein. Dabei waren zudem auch Ewald Widi von den Gay Cops Austria sowie Gela Schwarz von der Wiener Antidiskriminierungsstelle.
Loklabetreiber bzw. Angehörige von Lokalwirten waren von der Alten Lampe, Sling, Café Willendorf, Why Not/Felixx/Mango/Sportsauna, Village und Wiener Freiheit dabei. Manche hatten sich nämlich öfter bei mir über homophobe Äußerungen oder merkwürdig distanziertes Verhalten von Exekutivbeamten beschwert. Von tatsächlich homophoben Äußerungen bis Berührungsängste, aber auch von etwaigen Missverständnissen war die Rede.
Klar war uns allen: Vorurteile gibt es in beide Richtungen. Es ist aber wichtig, dass die Community und die Polizei sich mehr als PartnerInnen begreift. Gerade Lesben und Schwule haben ja großes Interesse, dass TäterInnen innerhalb ihrer Szene gefasst werden und könnten da echt helfen. Dass es Homophobie gibt, wurde von der Polizeispitze auch gar nicht geleugnet, aber sie werden sich einzelnen Fällen annehmen. Und sie wollen auch, dass Vorurteile und Berührungsängste abgebaut werden – eben in beide Richtungen.
Was wir jetzt brauchen ist besseres Kennenlernen einerseits, aber auch mehr Information andererseits. Dazu werden wir – die Grünen und die Gay Cops Austria gemeinsam mit der Wiener Polizei – weitere Veranstaltungen und Treffen organisieren. So war es erfreulicherweise auch von Generalmajor Mahrer vorgeschlagen.
Das Treffen gestern war jedenfalls sehr konstruktiv und hoffentlich zukunftweisend! Ich bedanke mich an dieser Stelle bei Generalmajor Mahrer und Oberstleutnant Kovar. Und natürlich bei allen, die dabei waren.