Erdöl – Das notwendige Ende einer Kulturgeschichte.

Christoph Chorherr war neulich bei den Grünen Andersrum und hat den AktivistInnen die Energiewende in seiner unvergleichlich prägnanten und eindringlichen Art erklärt: Warum brauchen wir eine Energiewende? Dieses Wissen hat er nun auch auf seinem Blog mittels youtube-Videos online gestellt (die Videos sind auch hier in der rechten Leiste zum Anklicken – EMPFEHLENSWERT!).
Ich bin – so wie die meisten Grünen Andersrum aber auch viele anderen, die bei den Grünen eine politische Heimat gefunden haben – über die Menschenrechtsthemen politisch aktiv geworden. Anfangs war das Umweltthema für mich sozusagen eine „politische Verpflichtung“, wie ich zugeben kann und muss. Mittlerweile ist es aber mehr – und umso mehr bin ich davon überzeugt, dass die Grünen die einzige Kraft in diesem Land sind, die nachhaltig die Stadt, das Land und am Ende auch die Welt verändern können. Klingt pathetisch, ist aber machbar. Die Technologie dazu gibt es nämlich bereits.
Denn worum es am 28. September und darüber hinaus wirklich geht ist:
Sind wir bereit unsere eigene Kulturgeschichte zu verändern? Sind wir bereit die Errungenschaften der Industriellen Revolution (oder der Fossilen Revolution, wie Christoph Chorherr das gerne nennt), die vor ca. 300 Jahren begann, zu beenden und eine neue Revolution ins Leben zu rufen? Eine Revolution, die nicht mit Waffen, sondern mit Intelligenz zu gewinnen ist? Die nicht mit Aufständen, sondern mit Bewusstsein und Technologie still und ohne Krieg über die Bühne gehen kann?
Es gab mehrmals Ereignisse der Menschheitsgeschichte, die globale Auswirkungen hatten. Seien es nun die Weltkriege, die Industrialisierung oder die internationale Wirtschafts- und Kapitalverflechtung. Was allerdings nun auf uns zukommt stellt alles bisherige in den Schatten: Schaffen wir es gemeinsam den Planeten lebenswert zu erhalten? Können wir – die Menschheit – gemeinsam und mittels menschlicher Intelligenz (also Forschung und Entwicklung) unsere eigene Vergangenheit bewältigen und eine neue Zivilisation schaffen und unseren eigenen Energieverbrauch auf neue Beine stellen?
Ich halte es für ein Wahnwitz, dass diese Themen in einem Wahlkampf und darüber hinaus kaum eine Rolle spielen. Dass es tatsächlich wahlwerbende Parteien gibt, die dazu einfach keine Konzepte haben. Umso wichtiger, dass wir – Die Grünen – nicht müde werden, diese unbedingte Notwendigkeit zu kommunizieren. Ich möchte ein Teil dieser Kommunikation sein, und danke Christoph Chorherr für seinen unermüdlichen Einsatz, den ich ab sofort leidenschaftlich unterstütze.
Worum geht es?

Schwellenländer – etwa China oder Indien – sind auf dem besten Weg so zu leben, wie wir in den Industriestaaten. Dazu gehört Energieverbrauch, Autos, also Erdöl. Wir sprechen von Milliarden von Menschen! Dieser Energiehunger kann mittels zweierlei Maßnahmen gestillt werden: Ausbeutung oder neue Technologien.
Es sind die so genannten Industrieländer, die Vorbildwirkung haben, denn so wie wir, möchten viele Menschen leben. Es ist daher eine Verpflichtung eines Landes wie Österreich und einer Stadt wie Wien hier Pionierarbeit zu leisten. Diese Technologie und dieses Wissen kann ein Exportschlager werden.
Die Technologie ist da. Es gilt, diese Technologie sinnvoll zu nutzen. Die Sonne kann den Energiebedarf der ganzen Erde stillen. Sie müsste nur genützt werden.
Der Energieverbrauch unserer Geräte, die wir im Haushalt und in unserer Lampenfassungen haben sind kontrollierbar. Es ist möglich, ohne Verzicht auf Lebensqualität, unseren Energieverbrauch zu drosseln. Das kann jedes Individuum, das kann jeder Staat, jede Stadt und jede internationale Staatengemeinschaft – etwa die Europäische Union – steuern und regeln. Seien es Energiesparlampen, Wärmedämmung, Passivhaus-Bauweise, Fotovoltaik, usw. Die Technologie ist da. Nun gilt es darin zu investieren.

In den nächsten Wochen werde ich näher auf einzelne Punkte eingehen. Zum Beispiel wie eine Stadt sinnvoll investieren kann, sozial sein kann und auf völlig falsche Heizkostenzuschüsse verzichten kann, und dabei gewinnt – nämlich die sozial schwachen Schichten ebenso, wie am Ende hoffentlich der Planet!