Neulich im Klagenfurter Stadtkrämer

Dieses Wochenende war ich auf Einladung der Grünen Andersrum Kärnten/Koroška in Klagenfurt. Der Termin war ja schon vor dem Tod Jörg Haiders geplant und die Location des Treffens – der sogenannte Stammtisch Andersrum – auch schon: Zum Stadtkrämer. Das Lokal wurde mittlerweile berühmt, denn bekanntlich verbrachte Haider dort die letzten Stunden seines Lebens.
Die Berichterstattung war aber unglaublich. Darüber habe ich mich schon in einem Kommentar der Anderen in Der Standard geärgert. Den Grünen Andersrum in Kärnten gefiel mein Kommentar und so wurde ein Satz daraus auf T-Shirts gedruckt:

Der Besuch von Schwulenlokalen gefährdet nicht das eigene Leben! 

Hintergrund: Die österreichisches Medien waren mehr an Schmuddelgeschichten interessiert, als an die wirklich wichtige Botschaft: Don’t drink and drive! Der Besuch Haiders im Stadtkrämer wurde ganz merkwürdig transportiert: Als etwas Schmutziges, etwas was man entweder lieber nicht sagt (pietätlos!) oder ausgeschlachtet wurde (Schwul! Pfui!).
Der Abend im Stadtkrämer war übrigens sehr fein! Auch meine Kärntner Landtagskollegin Barbara Lesjak war dabei oder der Sprecher der Grünen Andersrum Kärnten, Markus René Einicher.
Die BesucherInnen wollten vieles wissen: Energiewende, Homo-Ehe, usw. Haider war kaum ein Thema… Die Kellner und Betreiber des Stadtkrämers waren aber begeistert über die T-Shirts und schlupften gleich rein.
Auffallendes Detail am Rande: Die ganze Nacht hindurch (auch die nächste Nacht, denn es verschlug mich wieder in den Stadtkrämer) wurde die Tür geöffnet, Menschen jeglichen Alters und Couleurs, riskierten einen Blick hinein, weil sie es dann doch wissen wollten. Rein traute sich dann aber kaum jemand.