60 Jahre Menschenrechte – Teil 5:Homophobie im Westen kann auch sehr brutal sein. Das ist bei weitem keine islamistische Spezialität. Das beweist auch immer wieder die Westboro Baptist Church und dessen Leiter Fred Phelps in den USA. Sie steht gerne auf der Straße um lautstark zu verkünden: „God hates fags – Gott hasst Schwuchteln!“ Sie erklärt sich Weltereignisse auch anders. Die 9/11-Anschläge waren eine Strafe Gottes an Amerika, denn es gäbe zu viele Lesben und Schwule im Land. Und der Tsunami war auch super, denn es sind viele Schweden ums Leben gekommen – auch so ein Land der Sünde… Und so errichteten sie Websites mit den sinnigen domains godhatesfags.com, godhatessweden.com, godhatesamerica.com. godhatesaustria gibt’s übrigens (noch?) nicht.Dass aber auch ironisch mit FanatikerInnen umgegangen werden kann beweist dieser (niederländisch untertitelte) TV-Beitrag aus Australien. In der Menschheitsgeschichte war Humor nicht selten eine Antwort auf Unterdrückung, Diskriminierung und Verfolgung. Man denke nur an viele Witze aus dem 2. Weltkrieg, insbesondere jüdische Witze. Humor haben mittlerweile auch Lesben und Schwule als einer der Waffen im Kampf gegen Homophobie entwickelt. Das Lachen bleibt einem trotzdem mitunter im Halse stecken. Deshalb wirkt ein solcher Humor auch so subtil und stark.Die Westboro Baptist Church war übrigens 1998 beim Begräbnis von Matthew Shepard dabei. Shepard wurde in Wyoming bei einem so genannten hate crime bestialisch umgebracht – weil er schwul war. Fred Phelps und seine Anhänger_innen hatten Parolen wie „Matt Shepard verrottet in der Hölle“ dabei, als er zu Grabe getragen wurde.