Am 25. November wird im Wiener Lokal „Reigen“ der jamaikanische Dancehall-Artist Beenie Man auftreten. In einigen Songs früherer Alben rief auch er – wie andere jamaikanische Künstler – zu Morden an Lesben und Schwulen auf. Das Thema ist sehr sensibel, denn in Jamaika werden Lesben und Schwulen-Aktivisten leider tatsächlich ermordet (siehe dieser TV Beitrag) und es finden leider immer wieder grauenhafte Hetzkampagnen statt. Gleichzeitig gab es nicht nur weltweit Proteste gegen solche so genannten „Battyman-Tunes“, sondern mittlerweile auch auf Jamaika, wo allmählich ein politischer Prozess gegen Diskriminierungen von Lesben, Schwulen und Transgendern stattfindet. Ein Weg, der freilich erst langsam beginnt.
Umso erfreulicher, dass ich beim Veranstalter des Beenie Man-Konzerts im Reigen, großes Verständnis für dieses Thema finden konnte und wir überein kamen, dass Beenie Man vorab garantieren muss, dass keine solchen Hetzkampagnen in Wien stattfinden. Beenie Man hat diese Erklärung mittlerweile abgegeben und unterschrieben (siehe Grafik).
Ich freue mich jedenfalls sehr, dass mittlerweile auch bei den Veranstaltern und Veranstalterinnen eine Sensibilität für dieses Thema vorhanden ist. Ich hoffe sehr, dass solche Vorab-Erklärungen problematischer Acts aus Jamaika bald selbstverständlich für alle werden. Ein Dank an die wunderbare Kooperation mit den Wiener Veranstaltern, die folgende Stellungnahme klar deutlich machen wollen:
„Die Achtung der Menschenrechte hat für uns oberste Priorität. So sehr die Themen Liebe und Respekt auch Teile der Dancehall-Kultur darstellen, wurden Lesben und Schwule in der Vergangenheit nicht nur vergessen, sondern von einigen Artists ausgeschlossen. Das ist definitiv nicht in unserem Sinne! Wir freuen uns daher, beim bevorstehenden Konzert im Reigen, ausdrücklich jede/n Besucher/in herzlich willkommen zu heissen, ungeachtet von Herkunft oder sexueller Orientierung.“