Die Natur hat’s nicht so eingerichtet! So argumentiert VP-Abgeordneter Nikolaus Prinz, warum lesbische und schwule Paare nicht gleichgestellt werden sollten. Im Blog think outside your box findet sich dazu ein hervorragender Eintrag, der mich wiederum zu diesem inspirierte.
Denn diese Widernatürlichkeiten, Perversitäten, Gottlosigkeit und Degeneriertheit (Untergang des Abendlandes!) dieser homosexuellen Grauslichkeiten ist ja echt das Letzte. Da stehen einem ja die Schamhaare zu Berge! Wo kommen wir denn da hin?
Diese Gottlosigkeit des Storchenpaares Holger und Edgar etwa. Die zwei männlichen Störche lebten doch tatsächlich 16 Jahre gemeinsam im Osnabrücker Zoo. Als ein gottloser Blasphemiker spaßeshalber ein Pinguin-Ei ins Nest legte, brüteten sie dieses schamloserweise abwechselnd. Ein gottesfürchtiger Fuchs riss Holger eines Tages. Nach einem Jahr Trauer lernte Edgar den Storch Norbert kennen. Gemeinsam bauten sie ein Nest. Rosa Flamingos wurden in einem britischen Zoo ebenfalls in solch sodomistischen homo-perversen Verhältnissen beobachtet.
Im Kölner Zoo widerum wird die Unnatürlichkeit dieser Welt bei einer Pinguin-Kolonie auf widerlichste Art und Weise demonstriert. Pinguine sind an und für sich gottesfürchtige Wesen und leben in Partnerschaften treu und lebenslang zusammen. So wie sich’s gehört! Dass es in der Kolonie auch ein gleichgeschlechtliches Paar gibt, die von der Kolonie akzeptiert wird und die ihre Kolonie mit verteidigt, darf als Beweis gelten, dass die Antarktis noch nicht genug missioniert wurde.
Delphinweibchen schieben ihre Flossen mitunter in den Genitalschlitz der Partnerin.
Delphinmännchen hingegen missbrauchen das Blasloch ihrer männlichen Kollegen und schieben dort ihren Penis hinein. Da sieht man, dass unsere Flipper und Flipperinnen dieser Welt völlig unnatürlich sind. Delphine sind sowas von wider der Natur!
Dass der afrikanische Kontinent auch von den westlichen Werten unterzugehen droht, beweisen Giraffenmännchen. Es wurden welche beobachtet, die sich liebevoll den Hals umeinanderlegen.
Schwule Schwäne sind überhaupt das Letzte. Das gibt es Paare, die verjagen Heteros, um an deren Kindern ranzukommen und großzuziehen.
Zwergschimpansen beweisen, dass Mensch und Affe unmöglich verwandt sein können, und dass die Adam-und-Eva-Theorie wahrscheinlicher ist. Manche von diesen Zwergenschimpansen saugen nämlich am Penis von anderen Männchen.
Man muss es ja nicht gleich machen wie die Bonobos. Die scheinen alles zu vögeln, was zu vögeln ist. Ich meine jetzt nicht Vögel, sondern andere Bonobos, Geschlecht egal.
Besonders fies sind Silbermöwen. Oder besser die Silbermöwinnen. Manche von denen gaukeln Heterosexualität vor und lassen sich von Männchen befruchten. Aber was machen diese blasphemischen und betrügerischen Weibchen? Sie gehen sofort zu ihren Lebensgefährtinnen und ziehen die Kinder mit denen auf!
Austernfischer wurden bei Dreier beobachtet. Widerliches bisexuelles Pack! Da braucht es eine neue Moralenzyklika, oder wie das heißt… Benedikt, tu was!
Tatächlich hatte ich in meiner Schulklasse in Bad Ischl eine Kollegin. Die hatte einen schwulen Hund mit dem Namen Peppino. Der interessierte sich nur für Männchen. Als ich öfter mit ihm spazieren ging, war ich dann doch überrascht, wie viele andere Hundemännchen sich auch für ihn interessierten.
Tatsächlich wird Homosexualität in der Natur erst seit kurzem erforscht – was erstaunlich ist, wenn man bedenkt, wie lang sich der Mensch seid Freud und Co. schon darüber Gedanken macht, wie denn das alles nun zu verstehen sei. 1999 erschien das Buch Biological Exuberance – Animal Homosexuality and Natural Diversity vom Biologen der University of British Columbia Bruce Bagemihl.
Das Osloer Naturhistorische Museum kannte die Arbeit von Bruce Bagemihl und Joan Roughgarden (Transsexuelle Biologinnen gibt es nämlich auch) und eröffneten im September 2007 die Ausstellung Against Nature? Dort wurden die 1500 Spezies gezeigt, bei denen homosexuelle Handlungen – vom bloßen kurzfristigen Vergnügen bis lebenslange Partnerschaften – nachgewiesen werden konnten.
Das wäre doch mal was für das Naturhistorische Museum in Wien! Ich würden alle von der ÖVP und die gesamte Bischofskonferenz einladen…
Ein Teil der oben genannten Verhaltensweisen von Tieren habe ich dem Buch Anderes Ufer, andere Sitten (von Ariane und Björn Grundies) entnommen. Ein hervorragendes Buch, nämlich eine Gebrauchsanleitung für Heteros! Erschienen im Deuticke Verlag und sehr empfehlenswert! ISBN 3-552-06050-2