Plasmaspender_innen werden bei Werbungen immer gern gesucht. Besonders in U-Bahn Stationen können die Werbetafeln angetroffen werden: Plasmaspender sind durch nichts zu ersetzen! oder Retten Sie Leben! heißt es verlockend. Geld winkt zudem, wenn bei Unternehmen wie Baxter, Plasmapunkt oder Humanplasma gespendet wird. 20 Euro können gerade für Menschen, die gerade knapp bei Kassa sind, eine große Hilfe sein. Besonders bei Menschen, die in Sozialheimen wohnen (und punperlgesund sind).
Dass schwule Männer kein Blut spenden dürfen war bekannt und ist schon lange ein heiß diskutiertes Thema. Dass dies auch bei Plasmaspender_innen der Fall ist, deckte gestern die (unterschätzte) Wiener Zeitung in diesem Artikel auf. Geahnt habe ich das schon lange und wurde mir – allerdings ohne Belege – schon öfter berichtet.
Warum Schwule (inwieweit dieser Ausschluss auch für Lesben gilt, weiß ich nicht, wäre aber interessant zu erfahren – Erfahrungsberichte bitte an mich) ausgeschlossen werden, ist auch bekannt: Sie vögeln scheinbar zu viel durch die Gegend, so das Vorurteil. HIV oder Hepatitis-Risiken seien daher zu groß.
Gibt es also keine promiskuitiven Heterosexuelle? Ich habe bei Gesprächen mit dem Roten Kreuz schon öfter darauf aufmerksam gemacht, dass in den Fragebögen ja einfach gefragt werden könnte: Hatten Sie in den letzten Monaten häufig wechselnde Sexualpartner_innen? Das wäre weniger diskriminierend. Es gibt nämlich promiskuitive Heteros und Homos, aber auch eben nicht. Das ist ja wohl keine Frage der sexuellen Orientierung!
Außerdem hoffe ich ja doch, dass die Pharma-Unternehmen und Rettungsorganisationen die Blut- und Plasmaspenden auch kontrollieren. Denn immerhin kann auch ein Spender oder eine Spenderin im Fragebogen schlicht die Unwahrheit sagen oder eben heterosexuell Leben – und das ausgiebig. Was ich im übrigen jedem und jeder herzlich gönne…