Warum sich der Fachverband der Film- und Musikindustrie weigert mit Peter Sunde zu diskutieren.

Ich habe mich schon sehr auf das Sommergespräch „Kunst im digitalen Zeitalter“ am 19.8. im Museumsquartier gefreut. Das tu ich übrigens immer noch! Immerhin suchte ich mir das Thema aus, schlug es den Grünen Wien vor und konnte es inhaltlich vorbereiten.Die geplante Gästeliste:Peter Sunde, Mitbegründer The Pirate Bay, Gründer von FlattrDr. Werner Müller, Fachverband der Film- und MusikindistrieSusanne Kirchmayr, DJane Electric IndigoEva Lichtenberger, Abgeordnete zum EuropaparlamentWolfgang Zinggl vom Nationalratsklub, um das Grüne Kultur-Flatrate Modell zu präsentieren.Unter anderem sagte mir – sehr spät – eben Peter Sunde zu. Peter Sunde war Mitbegründer von The Pirate Bay und gründete das Micropayment-System Flattr. Unter anderem sagte auch der Geschäftsführer des Fachverbands der Film- und Musikindustrie der Wirtschaftskammer, Dr. Werner Müller, zu. Zugegeben zu einer Zeit, in der noch nicht bekannt war, ob Peter Sunde teilnehmen würde oder nicht.Dr. Werner Müller sagte jetzt ab. Seine Begründung im vollen Wortlaut (mit Dank an Dr. Müller, dass ich die Begründung hier veröffentlichen darf):Sie haben mich freundlicherweise eingeladen, am Podium einer Veranstaltung des Sommergesprächs der Grünen über „Urheberrecht im digitalen Zeitalter“ teilzunehmen, wofür ich zugesagt habe.Am Freitag, den 6. August, wurde ich auf Anfrage über die Teilnehmer erstmals informiert und ich habe daher erst dann erfahren, dass Peter Sunde, ein verurteilter Mitbegründer des Bit Torrents-Download-Portals The Pirate Bay, an dieser Diskussion teilnehmen wird.Aus diesem Grunde möchte ich hiermit meine Teilnahme zurückziehen.Um Missverständnissen vorzubeugen: als Vertreter der Musik- u. Filmwirtschaft, in der Wirtschaftskammer scheuen wir nicht die Diskussion, natürlich auch nicht die mit „Andersdenkenden“; zuletzt wurde beispielsweise beim Musikwirtschafts-Symposium leidenschaftlich und kontroversiell diskutiert, gestritten und das auch mit expliziten Kritikern der derzeitigen Urheberrechtssituation im Bezug auf die neuen Auswertungsmöglichkeiten im Internet und die Flatrate als Deus ex machina für die als unlösbar angesehene Problematik der „Piraterie“ im Internet.Die Ansicht, das geltende Urheberrecht sei im Hinblick auf das „Digitale Zeitalter“ nicht mehr zeitgemäß, ist ja legitim und diskussionswürdig – und dass sich auch das Recht weiterzuentwickeln habe, steht ja grundsätzlich außer Zweifel und ist das Urheberrecht so wie jedes andere Spezialrecht in seinem gesellschaftlichen Umfeld zu diskutieren, in Zweifel zu stellen und gegebenenfalls zu adaptieren.Damit habe ich überhaupt kein Problem.Sehr wohl habe ich ein Problem, dass die Grünen einen strafrechtlich verurteilten Mitbegründer eines Portals zu einer Diskussion einladen – Menschen also, die sich mithilfe dieses Portals professionell und gewerbsmäßig am kreativen Schaffen der Urheber unrechtmäßig bereichert haben und sich – wie man den Aussagen seither entnimmt – trotz Urteils zu diesem Tun weiterhin bekennen.Um es in der Sprache der Fabel zu sagen : der Bauer diskutiert mit dem Fuchs nicht über die Sinnhaftigkeit von Hühnerställen.Oder etwas deutlicher:1) Der professionelle Diebstahl von immateriellen Eigentumsrechten fügt der Musik- u. Filmindustrie, den kreativen Urhebern und – Künstlern und Filmschaffenden enormen finanziellen Schaden zu und ist2) ein Grund, warum sich das Potential legaler Download-Plattformen für Audio- u. audiovisuellen Content noch nicht in dem Maße entwickelt hat, wie es möglich und wünschenswert wäre.3) Es gibt keinen Grund, im Internet einen rechtsfreien Raum zu sehen. Bei Themen, wie die Beschränkung von Kinderpornografie oder rassistischem Material , ist das auch weitestgehend gesellschaftlicher Konsens. Beim Schutz von immateriellen Eigentumsrechten ist dieser Konsens halt leider nicht so.4) Ist die Regulation des Internets weder unmöglich, noch die völlige Deregulierung gesellschaftlich wünschenswert. Nicht jeder Eingriff in das „Menschenrecht“ Internet ist mit der chinesischen Zensurkeule zu erschlagen.Das das Urheberrecht manchmal technisch in den Entwicklungen hinterher hängt – no na – ist keine Berechtigung zu professionellen Diebstahl am kreativen Eigentum anderer.In dieser Deutlichkeit müsste das auch dort gesagt werden und nachdem Herr Peter Sunde, ein Gast Ihrer Partei und letztlich ein Gast des Landes ist, hätte ich ihn als Teilnehmer des Podiums als solchen zu respektieren, was ich mir als Geschäftsführer des FAF aber auch des VAP- Verein für Antipiraterie – aber eben ersparen möchte.Sollten Sie Flatrate-Modelle diskutieren wollen, (was im Übrigen mit dem Thema oben aber nur am Rande zu tun hat, weil Flatrate Modelle grundsätzlich ja auch im geltenden Urheberrecht unter bestimmten Umständen möglich wären), bin ich dazu gerne bereit und das auch gerne in einen kontroversiellen Rahmen und mit kontroversiellen Diskutanten das, wofür Herr Sunde steht, halte ich für kein Kavaliersdelikt und lehne daher eine Diskussion mit ihm ab.Sollten sie den Text dem Publikum zugänglich machen wollen, tun Sie das – dann aber bitte in der Vollversion !mit freundlichen Grüßen,Dr. Werner MüllerNun ist die Haltung der Film- und Musikindustrie logisch, nachvollziehbar und bekannt. Gerade deshalb sah ich im Sommergespräch auch eine Möglichkeit, zwei sehr konträre Positionen miteinander diskutieren zu lassen – und auch darüber nachzudenken, was wir gemeinsam wollen. Zum Beispiel, dass Künstler_innen bezahlt werden. Offensichtlich ist aber die Feindschaft so groß, dass (noch?) nicht einmal miteinander geredet werden kann.Ich hätte es begrüßt, wenn der Fachverband seine Positionen beim Sommergespräch kundgetan hätte, es wäre ja eine gute Gelegenheit gewesen. Ich bedauere daher die Absage von Dr. Werner Müller sehr, und werde mich natürlich um Ersatz bemühen.Was ich daraus lerne? Dass die Zeit leider noch nicht reif ist, dass man offen – jeder mit jedem – über dieses Thema diskutiert, obwohl es so dringend an der Zeit wäre!

37 Gedanken zu „Warum sich der Fachverband der Film- und Musikindustrie weigert mit Peter Sunde zu diskutieren.“

  1. Vielleicht eines der Kernprobleme: Die Piraten (damit meine ich nicht die Partei) diskutieren unter sich, die Musikindustrie bleibt unter sich – und die Künstler? Haben alle was besseres zu tun, als sich einzubringen! Okay, ist jetzt verknappt und etwas generalisierend, aber wahrscheinlich das Grundproblem. Schade. Ich komme trotzdem zum Sommergespräch, denn es ist ein wichtiges Thema.

  2. Vielleicht eines der Kernprobleme: Die Piraten (damit meine ich nicht die Partei) diskutieren unter sich, die Musikindustrie bleibt unter sich – und die Künstler? Haben alle was besseres zu tun, als sich einzubringen! Okay, ist jetzt verknappt und etwas generalisierend, aber wahrscheinlich das Grundproblem. Schade. Ich komme trotzdem zum Sommergespräch, denn es ist ein wichtiges Thema.

  3. Finde eine solche Absage besser als ein trolliges Dialogverhalten vorort.
    Wie siehts mit "strafrechtlich verurteilten Mitbegründer" aus? Ist Sunde das bereits? Wiki sagt mir "Under Swedish law, the verdict is not effective until all appeals have been processed."
    Verleumndung anyone??

  4. Finde eine solche Absage besser als ein trolliges Dialogverhalten vorort.
    Wie siehts mit "strafrechtlich verurteilten Mitbegründer" aus? Ist Sunde das bereits? Wiki sagt mir "Under Swedish law, the verdict is not effective until all appeals have been processed."
    Verleumndung anyone??

  5. mal ganz davon abgesehen, dass es tatsächlich sehr schade ist, dass dieses gespräch jetzt mit einer deutlich anderen gewichtung stattfinden wird, sind ja die argumente schon sehr schwammig.

    wer piratebay kennt, weiss, dass hier "lediglich" eine plattform zum austausch angeboten wird, "fladern" tun die user schon noch selbst, dass dies gewerbsmässig betrieben wird, ist ja ein ziemlicher holler.

    weiters stimmts ja nicht, dass dadurch downloadportale mit audiovisuellem content nicht zum zug kommen, oder wie groß muss beispielsweise der itunes-store noch werden, damit er wahrgenommen wird?

    insgesamt ist die absage und deren formulierung zeugnis der veralteten sichtweisen und auch der arroganz, mit der sich diese herrschaften brüsten. nun gut, wie gesagt, schade, mich hätte so ein gespräch schon sehr interessiert, vor allem auch eine echte diskussion, abseits von worthülsen und phrasen…

  6. mal ganz davon abgesehen, dass es tatsächlich sehr schade ist, dass dieses gespräch jetzt mit einer deutlich anderen gewichtung stattfinden wird, sind ja die argumente schon sehr schwammig.

    wer piratebay kennt, weiss, dass hier "lediglich" eine plattform zum austausch angeboten wird, "fladern" tun die user schon noch selbst, dass dies gewerbsmässig betrieben wird, ist ja ein ziemlicher holler.

    weiters stimmts ja nicht, dass dadurch downloadportale mit audiovisuellem content nicht zum zug kommen, oder wie groß muss beispielsweise der itunes-store noch werden, damit er wahrgenommen wird?

    insgesamt ist die absage und deren formulierung zeugnis der veralteten sichtweisen und auch der arroganz, mit der sich diese herrschaften brüsten. nun gut, wie gesagt, schade, mich hätte so ein gespräch schon sehr interessiert, vor allem auch eine echte diskussion, abseits von worthülsen und phrasen…

  7. Schade. Ich hätte die Diskussion gerne mit der geplanten Medienliste gesehen. Die Absage ist in meinen Augen etwas billig. Vor Allem, da Sunde mit Flattr eine rechtmäßige, faire Alternative zum Ausschlaten von Urheberrechten á la Musik- und Filmindustrie aufzeigt.

    Gerade wenn man die Beteiligung als Flattr etwas in den Fordergrund steht – was durchaus gerechtfertigt ist, nachdem es sein letztes Projekt war – finde ich die Absage sehr fadenscheinig …

    Cheers,
    @bobschi

  8. Schade. Ich hätte die Diskussion gerne mit der geplanten Medienliste gesehen. Die Absage ist in meinen Augen etwas billig. Vor Allem, da Sunde mit Flattr eine rechtmäßige, faire Alternative zum Ausschlaten von Urheberrechten á la Musik- und Filmindustrie aufzeigt.

    Gerade wenn man die Beteiligung als Flattr etwas in den Fordergrund steht – was durchaus gerechtfertigt ist, nachdem es sein letztes Projekt war – finde ich die Absage sehr fadenscheinig …

    Cheers,
    @bobschi

  9. Ich meinte natürlich:
    * … zum Ausschlachten …
    * die Beteiligung an Flattr.

    Ich brauche echt jemanden, der meine Kommentare und Mails Korrektur ließt …

  10. Ich meinte natürlich:
    * … zum Ausschlachten …
    * die Beteiligung an Flattr.

    Ich brauche echt jemanden, der meine Kommentare und Mails Korrektur ließt …

  11. Die Verurteilung gibt es – sie ist nur nicht rechtskräftig. Ausserdem waren die Umstände (Der Richter ist mit der Verwerterindustrie verbandelt) sehr zweifelhaft.
    Der Herr Müller sollte sich mal die Statistiken ansehen wie viel der bezahlten Gelder wirklich bei den Urhebern ankommen und dann nochmal sagen wer hier wen ausbeutet!
    Alter Mann mit Kugelschreiber!

  12. Die Verurteilung gibt es – sie ist nur nicht rechtskräftig. Ausserdem waren die Umstände (Der Richter ist mit der Verwerterindustrie verbandelt) sehr zweifelhaft.
    Der Herr Müller sollte sich mal die Statistiken ansehen wie viel der bezahlten Gelder wirklich bei den Urhebern ankommen und dann nochmal sagen wer hier wen ausbeutet!
    Alter Mann mit Kugelschreiber!

  13. "2) ein Grund, warum sich das Potential legaler Download-Plattformen für Audio- u. audiovisuellen Content noch nicht in dem Maße entwickelt hat, wie es möglich und wünschenswert wäre."

    Ich Dummerchen, ich dachte immer, das läge an der Unfähigkeit der Film- und Musikindustrie, vernünftige legale Angebote zu schaffen.

  14. "2) ein Grund, warum sich das Potential legaler Download-Plattformen für Audio- u. audiovisuellen Content noch nicht in dem Maße entwickelt hat, wie es möglich und wünschenswert wäre."

    Ich Dummerchen, ich dachte immer, das läge an der Unfähigkeit der Film- und Musikindustrie, vernünftige legale Angebote zu schaffen.

  15. Paulo Coehlo twitterte vor kurzem:

    "Every saint was a past, every sinner was a future"

    Man suche sich aus, wer hier der "sinner" ist – Peter Sunde oder (stellvertretend für den abgehalfterten Kapitalismus des 20. Jahrhunderts) Herr Dr. Müller.

    Egal wie, wer die Diskussion verweigert, zeigt, dass er seine Macht anders auspielen will und eine transparente Diskussion als überflüssig betrachtet.
    Hochmut kommt vor dem Fall, Mr. Müller

  16. Paulo Coehlo twitterte vor kurzem:

    "Every saint was a past, every sinner was a future"

    Man suche sich aus, wer hier der "sinner" ist – Peter Sunde oder (stellvertretend für den abgehalfterten Kapitalismus des 20. Jahrhunderts) Herr Dr. Müller.

    Egal wie, wer die Diskussion verweigert, zeigt, dass er seine Macht anders auspielen will und eine transparente Diskussion als überflüssig betrachtet.
    Hochmut kommt vor dem Fall, Mr. Müller

  17. Schade. Aber das zeigt halt auch wieder einmal, wie sich die Film- und Musikindustrie selbst ins Abseits manövriert hat und wie fern sie schon jetzt dem gesellschaftlichen Konsens steht. Offenbar wird bei diesem Sommergespräch darüber gesprochen werden, wie die rechtliche Lage in den nächsten Jahren aussehen könnte. Wenn die Musik- und Filmindustrie da nicht mitreden möchte, dann muss sie natürlich auch nicht-eine Betroffene ist sie in jedem Fall.

  18. Schade. Aber das zeigt halt auch wieder einmal, wie sich die Film- und Musikindustrie selbst ins Abseits manövriert hat und wie fern sie schon jetzt dem gesellschaftlichen Konsens steht. Offenbar wird bei diesem Sommergespräch darüber gesprochen werden, wie die rechtliche Lage in den nächsten Jahren aussehen könnte. Wenn die Musik- und Filmindustrie da nicht mitreden möchte, dann muss sie natürlich auch nicht-eine Betroffene ist sie in jedem Fall.

  19. Die Film- und Musikindustrie – sind das nicht die, die es bei Open Content nicht so genau nehmen und mal ein Auge zudrücken, weil das ja von Nicht-Mitgliedern erzeugt wurde (oder überhaupt wie bei der AKM die Einnahmen dafür an andere, unbeteiligte auszahlt). Und sind das nicht auch die, die schon mal "irrtümlich" abmahnen oder Videos auf Plattformen sperren lassen und sich damit die Urheberschaft an eigenen, auch wenn es ihnen gar nicht gehört.

    Jemand der sich nur ums Urheberrecht schert solange es um kommerzielle Interessen geht ist nie glaubwürdig. Der Vergleich mit Fuchs und Hühnerstall zeigt sofort, dass "Andersdenkende" immer nur Feinde sind. Da hat er dann wohl nicht so unrecht sich mit einem Bauern gleichzusetzen 😉

  20. Die Film- und Musikindustrie – sind das nicht die, die es bei Open Content nicht so genau nehmen und mal ein Auge zudrücken, weil das ja von Nicht-Mitgliedern erzeugt wurde (oder überhaupt wie bei der AKM die Einnahmen dafür an andere, unbeteiligte auszahlt). Und sind das nicht auch die, die schon mal "irrtümlich" abmahnen oder Videos auf Plattformen sperren lassen und sich damit die Urheberschaft an eigenen, auch wenn es ihnen gar nicht gehört.

    Jemand der sich nur ums Urheberrecht schert solange es um kommerzielle Interessen geht ist nie glaubwürdig. Der Vergleich mit Fuchs und Hühnerstall zeigt sofort, dass "Andersdenkende" immer nur Feinde sind. Da hat er dann wohl nicht so unrecht sich mit einem Bauern gleichzusetzen 😉

  21. Mr.Müller sir, you are a fool. Copying data is never to be considered a ciminal act, since it is a result of what happens when you use the internet and computer data. For once, try and use your brain and wake up to reality.

  22. Mr.Müller sir, you are a fool. Copying data is never to be considered a ciminal act, since it is a result of what happens when you use the internet and computer data. For once, try and use your brain and wake up to reality.

  23. Auf seine 4 Punkte einzugehen wäre es den Zeitaufwand vermutlich nicht wert, da diese rein polemisch & provozierend sind, aber seine Bauer, Henne, Fuchs-Metapher rockt einfach!

    Bezeichnet er sich da tatsächlich als den Menschen (Bauern), der von den eingesperrten Untergebenen (Künstler, Hennen) dadurch profitiert, dass er deren Produkte (Eier) abzweigt? Episch.

  24. Auf seine 4 Punkte einzugehen wäre es den Zeitaufwand vermutlich nicht wert, da diese rein polemisch & provozierend sind, aber seine Bauer, Henne, Fuchs-Metapher rockt einfach!

    Bezeichnet er sich da tatsächlich als den Menschen (Bauern), der von den eingesperrten Untergebenen (Künstler, Hennen) dadurch profitiert, dass er deren Produkte (Eier) abzweigt? Episch.

  25. Internet ist kein rechtsfreier Raum – weder strafrechtlich noch urheberrechtlich. Es wird jedoch noch eine zeitlang dauern bis sich das in den Köpfen der Menschen festsetzen wird. Diebstahl bleibt Diebstahl, egal ob er beim Kaufmann ums Eck oder im Internet passiert. Ein Künstler (Urheber) hat das gleiche Recht auf sein geschütztes Werk/Bezahlung bei Nutzung wie jemand der "real" etwas herstellt.

  26. Internet ist kein rechtsfreier Raum – weder strafrechtlich noch urheberrechtlich. Es wird jedoch noch eine zeitlang dauern bis sich das in den Köpfen der Menschen festsetzen wird. Diebstahl bleibt Diebstahl, egal ob er beim Kaufmann ums Eck oder im Internet passiert. Ein Künstler (Urheber) hat das gleiche Recht auf sein geschütztes Werk/Bezahlung bei Nutzung wie jemand der "real" etwas herstellt.

  27. Hans schreibt "…und die Künstler? Haben alle was besseres zu tun, als sich einzubringen!" Aha, interessant, welche Künstler wurden denn eingeladen und haben etwas Besseres zu tun? Ich bin Vorstandsmitglied im Dachverband der Filmschaffenden Österreichs, von uns wurde niemand aufs Podium eingeladen. Auch aus keinem anderen künstlerischen Bereich wurden UrheberInnen eingeladen. Die Grünen führen also eine Diskussion über Urheberrecht ohne UrheberInnen am Podium. Bravo. In dieser Frage geht es nicht nur um Geld sondern auch um die Rechte, die UrheberInnen vor der Bearbeitung ihrer Werke schützen. Wer genau wird am Podium diese Position vertreten? Was ist los mit den Grünen? Seltsame Einladungspolitik und dann auch noch beleidigt sein? Im Ãœbrigen fällt es mir schwer, Menschen, die sich "Anonym" und "bobschi" nennen, intellektuell sehr ernst zu nehmen.

  28. Hans schreibt "…und die Künstler? Haben alle was besseres zu tun, als sich einzubringen!" Aha, interessant, welche Künstler wurden denn eingeladen und haben etwas Besseres zu tun? Ich bin Vorstandsmitglied im Dachverband der Filmschaffenden Österreichs, von uns wurde niemand aufs Podium eingeladen. Auch aus keinem anderen künstlerischen Bereich wurden UrheberInnen eingeladen. Die Grünen führen also eine Diskussion über Urheberrecht ohne UrheberInnen am Podium. Bravo. In dieser Frage geht es nicht nur um Geld sondern auch um die Rechte, die UrheberInnen vor der Bearbeitung ihrer Werke schützen. Wer genau wird am Podium diese Position vertreten? Was ist los mit den Grünen? Seltsame Einladungspolitik und dann auch noch beleidigt sein? Im Übrigen fällt es mir schwer, Menschen, die sich "Anonym" und "bobschi" nennen, intellektuell sehr ernst zu nehmen.

  29. Hallo Eva,
    ich bin leider auf 4 Personen reduziert. So ist das Setting, an das ich mich halten musste. Electric Indigo habe ich daher eingeladen, weil sie nicht nur DJane und Labelbetreiberin ist, sondern auch Komponistin – also eine Urheberin. Bei 4 Teilnehmer_innen kann man leider nie alle Perspektiven einladen.
    Liebe Grüße,
    Marco

  30. Hallo Eva,
    ich bin leider auf 4 Personen reduziert. So ist das Setting, an das ich mich halten musste. Electric Indigo habe ich daher eingeladen, weil sie nicht nur DJane und Labelbetreiberin ist, sondern auch Komponistin – also eine Urheberin. Bei 4 Teilnehmer_innen kann man leider nie alle Perspektiven einladen.
    Liebe Grüße,
    Marco

  31. Die Frage war "wie viel der bezahlten Gelder wirklich bei den Urhebern ankommen". Die Antwort ist:Rund 90{6f8c26ad3fabc3ab9e5403d0d68a89bc5a2f8a366172fd8ffa8095b282dbc8a7} bei der Auszahlung durch die Verwertungsgesellschaften. Auch wenn die Parole ist "Ich lass mir keine gute Gschicht durch eine Recherche zusammenhauen", das ist das Faktum.

  32. Die Frage war "wie viel der bezahlten Gelder wirklich bei den Urhebern ankommen". Die Antwort ist:Rund 90{6f8c26ad3fabc3ab9e5403d0d68a89bc5a2f8a366172fd8ffa8095b282dbc8a7} bei der Auszahlung durch die Verwertungsgesellschaften. Auch wenn die Parole ist "Ich lass mir keine gute Gschicht durch eine Recherche zusammenhauen", das ist das Faktum.

  33. "Nicht jeder Eingriff in das "Menschenrecht" Internet ist mit der chinesischen Zensurkeule zu erschlagen."

    Finde ich höchst spannend, dass der Chef der VAP so ewtas von sich gibt! Im Standard war kürzlich zu lesen, dass der VAP jetzt mit Klagen strafrechtlich gegen Provider vorgeht, um den Zugriff auf bestimmte Websites zu unterbinden. Die Piratenpartei hat dazu richtigerweise bemerkt, dass der VAP offensichtlich chinesische Zustände wünscht. Es geht ja hier nicht um das "Recht auf Internet", sondern mehr um die Frage, ob man sich als Internet-UserIn von einem privaten Lobbyverein der Verwertungsindustrie totalitär aufzwingen lassen soll, welche Seiten man besuchen darf und welche nicht. Es hat also mit der Informationsfreiheit zu tun, die vom VAP offenbar bekämpft wird.

  34. "Nicht jeder Eingriff in das "Menschenrecht" Internet ist mit der chinesischen Zensurkeule zu erschlagen."

    Finde ich höchst spannend, dass der Chef der VAP so ewtas von sich gibt! Im Standard war kürzlich zu lesen, dass der VAP jetzt mit Klagen strafrechtlich gegen Provider vorgeht, um den Zugriff auf bestimmte Websites zu unterbinden. Die Piratenpartei hat dazu richtigerweise bemerkt, dass der VAP offensichtlich chinesische Zustände wünscht. Es geht ja hier nicht um das "Recht auf Internet", sondern mehr um die Frage, ob man sich als Internet-UserIn von einem privaten Lobbyverein der Verwertungsindustrie totalitär aufzwingen lassen soll, welche Seiten man besuchen darf und welche nicht. Es hat also mit der Informationsfreiheit zu tun, die vom VAP offenbar bekämpft wird.

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