Im aktuellen Standard ist ein interessantes Interview mit dem Sexualpädagogen Wolfgang Kostenwein zu lesen (HIER). Tatsächlich dürfte sich der Zugang zu Sexualität in den letzten Jahren sehr verändert haben. Wenn ich an meine eigene Pubertät und die ersten Ansätze eines Coming-outs erinnere (Bravo sei Dank), denke ich oft, dass Informationen und Vernetzungen im Internet mir damals sehr geholfen hätten. Darum beneide ich die Jugend heute ein bisschen.
Gleichzeitig ist das Internet sicher auch eine Gefahr. War zu „meiner Zeit“ (Meine Güte, klinge ich alt!) Sex noch etwas, worüber man nur vereinzelt und mit ausgewählten Menschen reden konnte, erhöht sich heute sicher der Druck von der anderen Seite: Leichter Zugang zu Pornographie und dessen weite Verbreitung kann sicher auch dazu führen, dass der Druck eine „gute Leistung“ vollbringen zu müssen und genau so toll zu sein, wie die in den Filmchen, höher ist.
Leider fehlt mir im Interview ein Beitrag zu Aufklärung in Sachen Homosexualität und Safer Sex. Denn gerade in den Schulen kann hier sicher wertvolles geleistet werden. Dazu habe ich ja in dieser Legislaturperiode ein grün-rotes Projekt in Wien initiiert, das leider von der SPÖ Wien und dem Stadtschulrat bislang erfolgreich verschleppt wird. Diesbezüglich muss ich den Herren und Damen der Wiener Regierung wohl noch etwas in den Allerwertesten treten. Vielleicht und hoffentlich wird das einfacher, wenn die jetzt zuständige Stadträtin Grete Laska abgedankt hat und wir wissen, wer ihr Nachfolger oder ihre Nachfolgerin wird. Vielleicht ändert sich ja auch im Stadtschulrat noch personelles. Die Wiener Schulen hätten es sich verdient…