Öffentlich zugänglicher Augartenspitz ist tot. Jetzt kommt ein Zaun.

Am hervorragenden Blog unser Augartenspitz wird berichtet, wie die WEGA; eine Spezialeinheit der Polizei, die Besetzung auflöste. Die Leute, die Widerstand als Bürgerpflicht sahen und sich für ihr Grätzel und den öffentlichen Raum einsetzten, haben meine größte Hochachtung.Dieser Satz aus dem Blog, der kurz nach polizeilicher Räumung geschrieben wurde, ist eine hervorragende Zusammenfassung:Es ist einfach deprimierend, wenn man zuschauen muss, wie der Öffentlichkeit der öffentliche Raum geraubt wird. Und das von den sogenannten „Freunden und Helfern“ im Auftrag der Burghauptmannschaft, die das Gelände, das nicht ihr gehört, nur für die Allgemeinheit verwalten soll.Es ist ein Skandal, wie in diesem Land und dieser Stadt mit dem öffentlichen Raum umgegangen wird. Man denke nur an Halbschalen und Gewista, Museumsqaurtier und Verbote, Kommerzialisierung statt mehr Freiraum, usw.Die große Hoffnung aber: Es gibt Widerstand. Es gibt immer mehr Bewusstsein darüber: „Hallo, dieser öffentlicher Raum gehört mir!“ Und das ist gut so. Nehmt ihn euch zurück!

MQ: Stell dir vor, der Raum wäre öffentlich

Das Museumsquartier verbietet neuerdings das Konsumieren selbst mitgebrachter Getränke. Dagegen läuft innerhalb kürzester Zeit auf Facebook eine Protestbewegung, die sofort von tausenden Menschen unterstützt wird. Gestern abend meldete sich das Museumsquartier zu Wort und machte eine schon leicht zurückrudernde Stellungnahme hier.
Diese Stellungnahme hat es wirklich in sich. Da wird tatsächlich behauptet, das Gelände sei nun mal Privatgrund und es gäbe ja nur Durchgangsrecht. Das mag rein juristisch stimmen, aber zeigt trotzdem das Dilemma der Geschäftsführung des Museumsquartiers, denn dieses Gelände bekommt Steuergelder – und zwar gar nicht knapp! Das bedeutet, es werden Menschen gemaßregelt, die dafür bezahlen. So geht das nicht!
Die Maßnahme, selbst mitgebrachte (angeblich jetzt nur noch alkoholische) Getränke nicht mehr konsumieren zu können, dient wohl ausschließlich der Stärkung der Gastronomie vor Ort. Es ist nur eine Alibi-Behauptung, wenn gesagt wird, es gehe um Randalierer_innen und Vandalismus. Dagegen gibt es nämlich ohnehin Gesetze und die Polizei kann in solchen Fällen jederzeit gerufen werden.
Wenn das Museumsquartier sich plötzlich als Privatgrund und überhaupt als privat begreift, dann stimmt’s hinten und vorne nicht. Liebe Wiener_innen, ihr bezahlt dafür, also nehmt euch den öffentlichen Grund und zeigt der Geschäftsführung, wer bezahlt.
Protestaktionen am 13. Juni (Facebook Link) und am 20. Juni (Facebook Link)

Wir wollen Guerillagärten in Wien!

Heute machten wir eine Presseaktion zum Thema Guerilla Gardening. Liebe Wienerinnen und Wiener, erobert euch den öffentlichen Raum zurück! Das wollten wie heute damit ausdrücken. Noch immer ist die Gestaltung des öffentlichen Raums „herrschaftliche“ Aufgabe. Dabei gehört dieser Raum allen! Wie der öffentliche Raum zurückerobert werden kann, beweisen etwa im 5. Bezirk die Gehsteig Guerilleros, die „die Frechheit“ besitzen, Stühle und Tische und auf den Gehsteig zu stellen, um dort zu sitzen. Guerilla Gardening gibt es wiederum seit 10 Jahren in vielen Städten der Welt. In New York etwa wurden die community gardens mittlerweile fest im Stadtbild verankert und werden auch von der Stadtverwaltung unterstützt.Der öffentliche Raum wird noch viel zu wenig als politisches Thema wahrgenommen, dabei ist es eine zutiefst demokratische und kulturelle Frage, wie damit umgegangen wird. Das Beispiel der Außenplakatfirma Gewista, die ein Monopol auf kulturelle Ankündigungen hat (und an der die SPÖ dann „zufällig“ auch noch beteiligt ist) sei nur als eine genannt. Für Normalbürger_innen und kleine Kulturveranstaltungen ist eine Einladung im Stadtbild nicht mehr leistbar und machbar.Dazu ensteht auch die Website platzda.org.Video dazu von vienna.at: