Pro und Contra, Aufklärung und das fundamentalistisch-katholische Netzwerk

„Diese Broschüre manipuliert und indoktriniert und will Kinder umerziehen. Dagegen verwehren wir uns.“
Die unfassbarste Aussage des Abends kam zum Schluss, als niemand mehr etwas entgegnen konnte. Obige Sätze waren der Schlusssatz der Sendung Pro und Contra auf Puls 4 (Stream der gestrigen Sendung), bei der ich auch zu Gast war. Thema: Die Aufklärungsbroschüre „Ganz schön intim“ (PDF) des Vereins Selbstlaut. Das Unterrichtsministerium hatte die Broschüre finanziert. Und das passt Frau Gudrun Kugler-Lang, Theologin, Fundamentalistin, Abtreibungsgegnerin, frühere ÖVP-Kandidatin in Wien und ihrem Netzwerk angeblicher „besorgter Eltern“ nicht. Sie wartete bis zum Schluss um ihre und die ihrem Netzwerk rund um Weihbischof Andreas Laun übliche Ideologie kundzutun, wie sie im obigen Zitat erschütternd offenbar wird.

Zuvor zeigte sie ihre NLP-Schulung, wie es widerlicher nicht mehr geht. Immer ein bisschen Verständnis vorgaukeln, sich höflich für ein Statement bedanken, um dann wieder im Subtext kundzutun: Homosexualität soll in den Schulen ein Tabu bleiben, Randgruppe bleibt Randgruppe. Und immer wieder wurde suggeriert, wir würden von einer Broschüre für 6 bis 12-jährige Kinder reden. Dass es sich bei „Ganz schön intim“ um eine pädagogische Hilfe für Lehrer_innen geht und mitnichten um eine Broschüre für Kinder wurde kontinuierlich ausgeblendet, so oft die anderen Diskussionsteilnehmer_innen auch darauf hinwiesen.

Die angeblich besorgten Eltern in den Medien

Über die ideologischen Hintergründe des Netzwerkes der angeblich „besorgten Eltern“ haben Medien kaum recherchiert. Besorgte Eltern sind einfach eine coole Geschichte, dachte sich da wohl so mancher Redakteur und Redakteurin. Da bohrt man dann lieber nicht genau nach. Da sind Umfragen, wie sie der Kurier machte, einfach besser verkaufbar. Und man kann in der Geschichte dann auch noch das schön diffamierende Wort Machwerk verwenden, wenn man die Broschüre meint, so wie es Kurier-Redakteur Nihad Amara macht. Besorgte Eltern klingt so super nach Bürger_inneninitiative. Das verkauft sich besser.

Oder  vielleicht hat man auch gar nicht recherchiert.

Nur wenige Medien durchschauten das perfide Spiel von Gudrun Kugler-Lang und ihren christlichen Eiferern. NEWS etwa deckte die Machenschaften und sogar die von Frau Kugler-Lang selbst ausgearbeiteten Kommunikationsstrategien auf, die sie im Fall dieser Broschüre genau so anwendete. Der Humanistische Pressedienst und Christoph Baumgarten hat auch (hier) recherchiert.

Soll man den Kugler-Langs dieser Welt eine Plattform bieten?

Paul Aigner bloggt auf Querg’schrieben zur gestrigen Sendung. Und ich stimme dem ersten Teil völlig zu. Dann schreibt er:
Demokratischer Diskurs ist nicht, wenn Alle gar alles sagen dürfen, was ihnen in den Kram passt. Demokratie verlangt auch, dass systematische grobe Respektlosigkeiten gegenüber großen Gruppen von Menschen erst gar keine Plattform bekommen. Zensur wäre, Gudrun Veronika Kugler das Mikro abzudrehen. Sie erst gar nicht einzuladen, wäre ein Zeichen journalistischer Verantwortung gewesen.
Nun liegt es mir fern Journalist_innen zu sagen wen sie einladen dürfen, und wen nicht. Aber der Gedanke als Denkanstoß hat schon etwas für sich, wenn… Ja, wenn die Empörung bei ein paar fanatisierten Hetzer_innen geblieben wäre! Allerdings ist die Strategie von Frau Kugler, Kugler-Lang (oder wie immer sie jetzt heißt) ja voll aufgegangen. Ein paar Leserbriefe, ein paar Pressekontakte (Die Presse!) und schwupps: Schon hat man ÖVP, FPÖ und BZÖ instrumentalisiert. Und daher ist es sehr wohl ein politisches Thema, das man behandeln muss.

Worum’s eigentlich geht

Und genau darum ging es übrigens immer in der gesamten Diskussion (und es ging nur am Rande um die Broschüre, die diente nur als Projektion): Den Launs, Kuglers und all den anderen Hetzer_innen geht es darum Mehrheiten zu finden, die wieder das konservative Bild der katholischen Kirche hochhalten. Es geht darum, dass diese Netzwerke natürlich spüren, dass die Gesellschaft längst liberaler geworden ist, längst einen entspannteren Zugang zu Sexualität hat, längst Liebe und Sexualität nicht unbedingt als immer zusammen gehörende Sache wahrnimmt, die auch mal One Night Stands okay findet, die mit Lesben und Schwulen schlicht keine Probleme mehr hat und die Haltung der Erzkonservativen auslacht.

Allerdings ist diese Mehrheit leise geworden. Denn man kann solche Moraldiskussionen eigentlich schon nicht mehr hören. Oder wie es eine Facebook-Userin auf der Facebook-Seite der Moderatorin Corinna Milborn ausdrückte: „Eine Diskussion aus dem vorigen Jahrhundert. Sorry ohne mich!“ Das eröffnet den Kuglers dieser Welt die Möglichkeit den öffentlichen Diskurs wieder zu dominieren, obwohl sie eine kleine Splittergruppe sind. Die liberale aufgeklärte Gesellschaft ist in diesem zutiefst bedeutsamen gesellschaftlichen Auseinandersetzungen einfach lahmarschig geworden. Muss man leider sagen. Denn wo sind die großen Debatten über ein modernes Partnerschaftsrecht? Ein moderneres Eherecht, weil das jetzige aus dem Jahr 1938 stammt? Darüber, ob Partnerschaft und Familie noch unbedingt mit Sexualität kombiniert gesehene werden muss (im Eherecht gibt es immer noch die Pflicht zur Treue!). Es interessiert traurigerweise kaum.

Beispiel?

Man möge nur meinen Blogbeitrag vom 21.11. lesen. Beim Antidiskriminierungsgesetz, der den rechtlichen Diskriminierungsschutz aufgrund der sexuellen Orientierung  mit dem der ethnischen Herkunft gleichstellen will, war es die Bischofskonferenz, die in einer Stellungnahme meinte, das sei unnötig und man könne das nicht vergleichen. Die ÖVP nahm diese Argumentation auf. Genau so wie sie es jetzt rund um die Aufklärungsbroschüre machte.

ÖVP unter Spindelegger – oder das erzkatholische Comeback

Dass die ÖVP gesellschaftspolitisch extrem nach rechts rutschte ist augenfällig. Es ist auch nicht mehr Josef „Perspektivengruppe“ Pröll Parteichef, sondern Michael Spindelegger, Mitglied des Ordens vom Heiligen Grab zu Jerusalem. Der Spindelegger, der einst – bevor die Eingetragene Partnerschaftsgesetz eingeführt wurde – erklärte warum Lesben und Schwule am Standesamt nichts verloren hätten:
„Weil am Standesamt der Eindruck erweckt wird, es sei eine Ehe. Es ist aber keine Ehe. Und es ist ja so, dass am Standesamt zur schönen Jahreszeit besonders gerne geheiratet wird – das führt automatisch zum Kontakt zwischen heterosexuellen und homosexuellen Paaren. Ob das so gut ist, sei dahingestellt.“
Und morgen wird im Nationalrat das Personenstandsgesetz verabschiedet. In der alle Ungleichbehandlungen der Eingetragenen Partnerschaft einzementiert werden. Und die SPÖ wird mitstimmen.

Voller Sieg für Laun, Kugler und Co.

Meine Performance

Meine Performance gestern in der TV-Sendung war keine Glanzleistung. Ich hatte mir vorgenommen ruhig zu bleiben, gelassen zu blieben, mich auf Argumente zu verlassen. Doch als ich bermerkte, dass mein Einstieg, in dem ich das ultra-konservative Netzwerk aufdecken wollte, schnell wieder verpuffte und sich Frau Kugler immer noch als besorgte Mutter inszenieren konnte und niemand sonst deutlich machte, dass es sich bei diesem Netzwerk um eine perfekt organisierte katholische Fanatiker-Gruppe handelte, wurde ich unruhig. Und ich bekam interessanterweise Sodbrennen während der Sendung, was mich übrigens wirklich zusätzlich plagte.

Ich war einer fanatisierten Hetz-Truppe ausgesetzt, die auf kein Argument einging, sondern nur in der NLP-Technik so tat als ob. Ich war einer ÖVP-Politikerin ausgesetzt, die nicht beurteilen wollte ob Lesben und Schwule gute Eltern sein können, aber auch nicht erklären wollte, warum die ÖVP Adoption oder Insemination verbietet und sonst im Grunde nur Kuglers Thesen nachbetete, nur in etwas schlechterem NLP.

Ich wurde am Ende etwas aggressiv. Verständlich, meinten viele auf Twitter. Aber eigentlich wollte ich gelassen drüber stehen. Es gelang mir leider nicht. Man möge es mir verzeihen.

Das Sodbrennen war eine Stunde nach der Sendung übrigens wieder verschwunden.

Ein schwuler Pfarrgemeinderat und die Politik.

Ich stecke in einem Dilemma. Die Tatsache, dass ein in Eingetragener Partnerschaft lebender junger Mann trotz 80{6f8c26ad3fabc3ab9e5403d0d68a89bc5a2f8a366172fd8ffa8095b282dbc8a7} Unterstützung in einem kleinen Dorf (ist ja eigentlich eh sensationell!) nicht Pfarrgemeinderat werden darf, emotionalisiert mich genauso wie Tausende andere auch. Ich finde die Argumente der römisch-katholischen Kirche schlichtweg zum Speiben.

Also fragen mich viele in meinem Umfeld – Lesben, Schwule, Grüne, Freund_innen – warum ich nichts dazu sagen würde? Immerhin wäre ich ja der einzige Vertreter lesbisch-schwuler Interessen im Parlament. Das stimmt natürlich.

Nur bin ich für eine strikte Trennung von Kirche und religiöse Institutionen auf der einen, und von Politik und Gesetzeswerdung auf der anderen Seite. Nahezu jedes mal, wenn ich irgendwo in eine Talkshow oder in eine Podiumsdiskussion hineinging, saß dort ein Kirchenvertreter, egal wer einlud. Eine Praxis, die mir immer schon auf die Nerven ging. Offensichtlich ist für viele gelernte Österreicher_innen die Ehe immer noch ein Sakrament, auch die am Standesamt. Was natürlich Blödsinn ist. Aber es steckt tief in den Köpfen drin.

Auf oben genannten Veranstaltungen habe ich immer dasselbe gesagt, etwa sinngemäß so:
„Danke Herr Bischof [oder wer auch immer da war], Ihre Meinung überrascht mich nicht. Es ist aber eine Meinung die ausschließlich Ihre kirchliche Ehe betrifft und nicht die staatliche Ehe, nichts mit der zivilrechtlichen Ehe zu tun hat. Der Staat muss ja Ehe-Möglichkeiten für alle schaffen. Für Katholik_innen, Muslim_innen, Jüd_innen, Atheist_innen, und die dürfen auch quer heiraten. Das ist eine Errungenschaft. Früher durfte nicht interkonfessionell geheiratet werden, manche Berufsgruppen hatten auch ein Eheverbot. Und ich arbeite gegen das letzte Eheverbot: Das der gleichgeschlechtlichen Ehe. Ihre Meinung ist daher für den Staat völlig irrelevant.“
Der junge Mann, der sich ehrenamtlich für seine Pfarre einsetzen will, hat meine volle Solidarität. Trotzdem – und das ist jetzt eine persönliche Meinung – überrascht mich, dass jetzt alle so überrascht sind, weil er nicht Pfarrgemeinderat werden kann, wie es derzeit zumindest aussieht. Die Haltung der katholischen Kirche zum Thema Homosexualität ist doch längst bekannt. Da nützen auch die beschwichtigenden Äußerungen nicht, die seit langem kommen: Man darf Homosexuelle nicht prinzipiell diskriminieren, auch für sie muss Platz in der Kirche sein, etc. Wenn ein Mann mit einem anderen Mann freiwillig Sex hat (Analsex, Oralsex und lauter so Sachen!) dann ist Schluss mit lustig für Kircheninstitutionen. Das wissen wir doch längst!

(Nur mit unfreiwilligen Sex und Missbrauch sowie Pädophilie scheint die Kirche jahrzehntelang weniger Probleme gehabt zu haben, aber dieses Thema würde jetzt den Blogbeitrag sprengen. Erwähnt werden musste das aber, weil die Sexualmoral der Kirche nie mit der Realität und der menschlichen Natur zusammen passte!)

Ausgelebte Homosexualität ist immer noch eine Sünde, so meines Wissens nach immer noch die offizielle Haltung der Kirche. Liberale Kräfte innerhalb der Kirche arbeiten dagegen und wollen eine weltoffenere Haltung, die real existierende Beziehungen und Lebensentwürfe – nicht nur Homosexualität, sondern auch Scheidungen und Wiederverheiratungen, uneheliche Kinder, Patchworkfamilien etc. – stärker berücksichtigen wollen. Quasi „entsündigen“ wollen. Soweit so gut. Nur das muss die Kirche bitte mit sich selbst ausmachen. Meine Unterstützung haben die liberalen Kräfte freilich, weil es auch auf die Gesellschaft an sich ausstrahlt.

Ich werde weiter für die Ehe für gleichgeschlechtliche Paare eintreten. Und zwar der standesamtlichen! Ob die Kirche das auch mal mit ihrer Ehe machen wird, muss sie selbst entscheiden und sich mit ihren eigenen lesbischen und schwulen Schäfchen ausmachen. Aber das ist nicht Aufgabe der Politik. So sehe ich das jedenfalls.

Pfarrgemeinderat werden wollen ist eine ehrenamtliche Sache. Ich kann da als Politiker nichts machen. Die internen Wahlordnungen der Kirche muss sich die Kirche selbst ausmachen. Die öffentliche Debatte offenbart die Haltungen ohnehin eindrucksvoll. Und spricht für sich. Viele werden dem Pfarrgemeinderat, der keiner werden darf, vielleicht auch den Kirchenaustritt nahelegen. Und nicht die Kirche auffordern, ihn zu akzeptieren.

Was anderes wäre es allerdings, wenn es sich um einen Angestellten der Kirche handeln würde, etwa einem Sekretär, einem Hausmeister oder einem Dombau-Ingenieur, der aufgrund von Homosexualität seinen Job verliert. Dann würde meiner Meinung nach das Antidiskriminierungsgesetz zur Anwendung kommen müssen, die genau davor schützen soll. Kirchen sind aber mitunter davon ausgenommen. Hier wäre die Politik also dann sehr wohl gefragt – je nach dem zu welchem Urteil ein Gericht kommen würde. Noch gab es keine solche Verfahren.

Am Ende hat mich aber dann doch etwas – politisch! – beeindruckt: Dass in einer kleinen ländlichen Gemeinde namens Stützenhofen ein offen schwuler Mann 80{6f8c26ad3fabc3ab9e5403d0d68a89bc5a2f8a366172fd8ffa8095b282dbc8a7} Unterstützung erhält wäre vor einigen Jahren noch undenkbar gewesen. DAS freut mich auf jeden Fall und zeigt, dass wir in den letzten Jahren und Jahrzehnten viel erreicht haben!

Wie die katholische Kirche am Glücksspiel mitverdient.

Es ist nichts Unbekanntes, was ich hier blogge. Aber wenn ich mich in meinem Bekanntenkreis umhöre und frage, ob jemand weiß, dass die österreichische römisch-katholische Kirche an Roulette, Spielautomaten, Black Jack, Poker und Co. mitverdient, dann weiß das erstaunlicherweise kaum jemand. Diese Beteiligung ist aber Tatsache, wenn auch offensichtlich eine wenig bekannte.

Glücksspiel in Österreich

Wenn es um öffentliche und politische Diskussionen rund um das Thema Glücksspiel geht, dann wird meistens über das so genannte „Kleine Glücksspiel“ gesprochen, also die Automaten, an denen man sitzt, Geld einwirft und je nach Zufall etwas gewinnt oder verliert. Die Casinos Austria bieten auch Automatenhallen an. Wie man pathologisches Spielen aus den „Spielhöllen“ entfernt, ist bei allen großen Glücksspielanbietern mittlerweile ein großes Thema, bei den Casinos Austria ebenso, wie bei der (meistens in diesem Zusammenhang genannten) Firma Novomatic. (siehe Website „Spiele mit Verantwortung“ der Casinos Austria, sowie Responsible Gaming der Novomatic).

Die Casinos Austria haben in diesen Debatten einen Vorteil: Noch immer haben sie das Image eines staatlich gelenkten Betriebs, das alleine schon deshalb besonders kontrolliert sei. Was allerdings längst nicht mehr stimmt, denn die Casinos Austria sind eine privatisierte Aktiengesellschaft. Zu einem Drittel ist sie allerdings indirekt noch in staatlichem Besitz, weil die Münze Österreich (die wiederum der Nationalbank gehört), mit diesem Anteil an den Casinos Austria beteiligt ist und somit der zweitgrößte Aktionär ist. Der Rest ist Privatbesitz. Viele Beteiligungen an den Casinos Austria führen übrigens zum Raiffeisen Konzern (wie man hier nachlesen kann, auch welche weiteren Beteiligungen es gibt samt Grafik. Anm.: Ich habe allerdings den Hintergrund und die Glaubwürdigkeit der Betreiber von spiele-info.at noch nicht überprüft, die Beteiligungen sind jedenfalls richtig dargestellt).

Die Beteiligung der Kirche

Eine der Aktionäre der Casinos Austria ist das private Bankhaus Schelhammer & Schattera AG. Diese ist gleich doppelt an den Casinos Austria beteiligt. Zum einen ist die Bank über 10 {6f8c26ad3fabc3ab9e5403d0d68a89bc5a2f8a366172fd8ffa8095b282dbc8a7} an der Medial Beteiligungs Ges. m. b. H. beteiligt, die wiederum zu etwa einem Drittel an den Casinos Austria beteiligt ist – und somit der größte Aktionär der österreichischen Casinos ist. Zum anderen ist das private Bankhaus auch zu mehr als 5 {6f8c26ad3fabc3ab9e5403d0d68a89bc5a2f8a366172fd8ffa8095b282dbc8a7} direkt an den Casinos Austria beteiligt und ist somit der viertgrößte Aktionär.

Das Portfolio und die Produktpalette des Bankhauses Schelhammer & Schattera AG liest sich prinzipiell interessant. Besonders die christlichen Werte werden auf ihrer Website oder in ihrem Geschäftsbericht betont, aber auch die Sorgfalt der ethischen Prinzipien, der Nachhaltigkeit und des sozial und ökologisch verantwortungsbewussten Handelns sind bemerkenswert. Ich würde alles sofort unterschreiben und tatsächlich liest sich vieles im Geschäftsbericht oder auf der Website höchst spannend, interessant und vernünftig.

Wem gehört aber die Bankhaus Schelhammer & Schattera AG? Sie sagt es selbst und nennt sich auch die Bank der Kirche:
„Als älteste Privatbank in Wien fühlen wir uns der Tradition verpflichtet. Mit einem Anteil von rund 85{6f8c26ad3fabc3ab9e5403d0d68a89bc5a2f8a366172fd8ffa8095b282dbc8a7} des Aktienkapitals bilden Institutionen der römisch-katholischen Kirche Österreichs unsere Kernaktionäre. Die besondere Verantwortung der Kirche in sozialen und ethischen Belangen bestimmt auch unser Handeln. In unserer Geschäftspolitik orientieren wir uns an langfristigen Werten und den Kernprinzipien der Nachhaltigkeit.“
In ihrem Geschäftsbericht 2010 (Download hier) dürfen dann auch viele Geistliche zu Wort kommen und überhaupt hat man den Eindruck ein offizielles Organ der Kirche zu lesen. Am Cover ist ein Kirchenraum zu sehen. Das Vorwort wird vom Präsidenten des Aufsichtsrats, Abt Mag. Ambros Ebhart, geschrieben, der gleichzeitig Abt des Stiftes Kremsmünster ist. Wir erfahren, dass im Aufsichtsrat auch Geistliche zu finden sind, etwa P. Erhard Rauch, Generalsekretär der Superiorenkonferenz. Im Beirat des Bankhauses sind dann bekannte Namen zu finden: Die Diözesanbischöfe Dr. Alois Schwarz, Dr. Paul Iby, Dr. Ludwig Schwarz, Dr. Egon Kapellari, DDr. Klaus Küng, die Weihbischöfe DDr. Helmut Krätzl und Dr. Ferenc Cserháti, der Militärbischof Mag. Christian Werner, die Äbte Bruno Hubl, Wolfgang Peter Wiedermann, Mag. Gregor Henckel Donnersmarck, Columban Luser, usw.

Eines wird jedoch im Geschäftsbericht nicht erwähnt: Die Beteiligung an den Casinos Austria. In einem Interview mit dem FORMAT 2009 war die Antwort des Generaldirektors von Schelhammer & Schattera, Komm.-Rat Helmut Jonas, auf die Frage, wie das denn nun mit den Beteiligungen an den Casinos sei, eine sehr ausweichende Antwort. Eine, die offensichtlich nicht hochspielen will, sondern das in Wahrheit gerne versteckt und nicht weiter beachtet sehen will. Er antwortete:
„Diese Beteiligung ist für uns kein großes Thema mehr.“
Schelhammer & Schattera macht übrigens nichts Illegales. Das Bankhaus darf sich freilich an Casinos oder andere Glücksspielgeschäfte beteiligen. Dass es aber im Hintergrund die römisch-katholische Kirche ist, die an den Gewinnen der Roulette-Tischen, der Automatenzimmer, der Jackpot Casinos, der Black Jack- und Pokerräume beteiligt ist und Geld damit verdient, finde ich jedenfalls höchst bemerkenswert.

Henryk M. Broders verquere Logik.

In der deutschen Welt-Online greift Henryk M. Broder in seinem Artikel Der Papst lässt keine Schwulen steinigen die Lesben- und Schwulencommunity frontal an, vor allem den deutschen LSVD. Hintergrund sind angekündigte Demonstrationen gegen den Papst-Besuch in Deutschland.

Prinzipiell halte ich die oft bewusst provokant formulierten Äußerungen Henryk M. Broders für nicht selten intelligent und regen zu Debatten an. Das ist einer Demokratie zuträglich. Daher darf er sich so äußern, wie er sich äußert. Allerdings: Wenn man schon provozieren will, dann muss man auch mit Gegendarstellungen und Gegenmeinungen rechnen. Und aus meiner Sicht sind Broders Äußerungen schlicht verquer und dumm.

Ich halte Broders Äußerungen übrigens nicht für deshalb dumm, weil er bekennender Hetero ist wie beispielsweise queer.de das in seinem Artikel betont. Im Gegenteil. Ich finde es sogar gut, wenn sich Heteros und Heteras Gedanken über die lesbisch-schwule Emanzipation und der aktuellen Lage machen. Und das als Journalisten auch schreiben.

Ich halte es für deshalb dumm und bin deshalb von Broder enttäuscht, weil ich gerade ihm die Bedeutung universeller Menschenrechte zugetraut hätte, ihm bessere Vergleiche mit anderen Gruppen zugetraut hätte und weil ich davon ausgegangen bin, dass Broder Geschichtsverständnis hat, was er in diesem Artikel vollends vermissen lässt.

Broders merkwürdige Vergleiche

Hier ein Beispiel über Broders Vergleiche in seinem Artikel:
„Man muss tatsächlich zugeben, dass die Rechte von Lesben, Schwulen und Transgender nicht an der Spitze der politischen Agenda des Papstes stehen. So wie er sich nicht hauptsächlich um die Versorgung der Juden mit koscheren und der Moslems mit halal Lebensmitteln kümmert. Auch die Anliegen der Vegetarier, der Nichtraucher und der Anonymen Alkoholiker werden von ihm nicht mit dem Ernst vertreten, den diese Gruppen von ihm erwarten. Der alte Herr im Vatikan kann sich eben nicht um alles kümmern.“
Wie bitte? Meint Broder, dass lesbisch oder schwul sein eine religiöse Frage ist, wie sein Vergleich mit Muslimen und Juden vermuten lässt? Oder findet er doch, dass lesbisch oder schwul sein eine persönliche und freie Lebensentscheidung wäre – und nicht etwa etwas, wofür man nichts kann? Dieser Satz sagt leider mehr über Broders Ahnungslosigkeit als über die Lesben- und Schwulencommunity. Weder ist Homosexualität eine Religion, noch ein bewusster Lebensstil etwas zu essen oder nicht zu inhalieren. Und schon gar keine Krankheit à la Alkoholismus. Dass Broder diese Dinge in einem Atemzug nennt ist schlicht ungeheuerlich. Da hat jemand wohl über ein Thema geschrieben, über das er sich noch nie Gedanken gemacht hat oder sich jemals informiert hätte. Anders lässt sich so etwas nicht erklären.

Der Papst – Hauptverantwortlicher oder nicht?

Broder kritisiert das Bündnis Der Papst kommt!, in dem eben auch der LSVD vertreten ist, weil sie den Papst als Hauptverantwortlichen für die weltweite Unterdrückung von Lesben und Schwulen bezeichnet. Und weiter:
„Kaum anzunehmen, dass in Ländern, deren Bürger nicht einmal das Recht haben, ihre Meinung frei zu äußern, ein Wort des Papstes etwas bewirken würde, das die Lage der Lesben, Schwulen und Transgender verbessern könnte.“
Welche Veränderungen ein Papst in der Weltpolitik erreichen kann, ist unter Historiker_innen eigentlich unumstritten: Ohne einen polnischen Papst und seine Reisen nach Krakau oder Warschau wären die Umwälzungen 1989 vermutlich nicht passiert. Da sind sich nahezu alle einig. Das wissen sogar nicht-christliche oder atheistische Menschen.

Viel wichtiger aber, dass es der Vatikan war, der sich explizit immer wieder gegen UNO-Resolutionen ausgesprochen hat, die eine Entkriminalisierung von Homosexualität weltweit forderten. Aus dem Vatikan waren in solchen Momenten Sätze zu hören, die unmissverständlich waren: Solche Resolutionen würden einen „Niedergang des traditionellen Ehebegriffs und moralischer Werte“ bedeuten. Anders gesagt: Dem Vatikan waren – offiziell! – in solchen Fällen Länder lieber, die Homosexuelle verfolgen, einsperren oder gar umbringen, als eine Entkriminalisierung, weil es die von ihr gehüteten „moralischen Werte“ zu sehr bedrohen würde. Noch im Jahr 2010 bezeichnete der aktuelle Papst Benedikt XVI. in einem Interview-Buch mit Peter Seewald Homosexualität als „gegen Gottes Wille“ und als „moralisch nicht richtig“. Da befindet sich der Vatikan ideologisch näher zum Iran als zum liberalen Staat.

Broder scheint das okay zu finden. Oder er scheint die offiziellen Äußerungen des Vatikans zum Thema gar nicht zu kennen. Das hätte ich mir nicht von ihm erwartet. Ehrlich nicht. Denn anders als zu Fragen (und den dummen Vergleichen) wie Alkoholismus, Vegetarier oder anderer Religionen, äußert sich der Vatikan ständig zum Thema Homosexualität! Seit nahezu 2000 Jahren macht sie das und trug zu einer langen – sehr langen – Verfolgung bei. Bis heute. Lernen Sie Geschichte, Herr Broder!

Noch eine Anmerkung: Hätte Broder übrigens die Frage gestellt, ob sie Zuspitzung der Demos gegen den Papst (persönlich) sinnvoll seien, oder aber ob es nicht gescheiter wäre, gegen die Dogmen der Kirche insgesamt zu demonstrieren: Ja, das wäre okay gewesen und eine durchaus sinnvolle Fragestellung. Aber darum geht es Broder nicht. Auch darüber zu diskutieren, wie zersplittert und zerstritten die Kirche gerade in dieser Frage ist, wäre eines Blickes würdig gewesen. Wir – vor allem die lesbischen und schwulen Menschen, die in einer katholischen geprägten Umgebung leben –wissen, dass es in der Kirche viele liberale und humanistische Stimmen gibt. Und eben genauso heftig und brutal die Gegenstimmen, die sich immer wieder Gehör schaffen. Insbesondere aus dem katholischen Hauptquartier im Vatikan.

Menschenrechte sind nicht national

Dann erklärt uns Broder, wie rosa das Leben der Lesben und Schwulen doch sei. In Deutschland zumindest:
„Konnte sich jemand vor nur 20 Jahren vorstellen, dass es eines Tages einen offen schwulen Außenminister, einen bekennenden schwulen Regierenden Bürgermeister, eine AG für Lesben, Schwule und Bisexuelle in der CDU/CSU geben würde, nur eine Generation nachdem Franz-Josef Strauß ausgerufen hatte, er wäre lieber ein kalter Krieger als ein warmer Bruder?“
Und dann kommen noch so tolle Beispiele, etwa die TV-Dokusoap Bauer sucht Frau, weil dort ein Bauer auch mal einen Mann suchen dürfe. Ist Ihnen das unangenehm, Herr Broder? Möchten Sie lieber in einem Land leben, wo das nicht passiert? Nein, das traue ich Henryk M. Broder nicht zu, möchte ich an dieser Stelle betonen. Aber warum erwähnt er das dann extra? Vermutlich weil es doch gar nicht so selbstverständlich ist, wie man gemeinhin glauben mag. Ich erinnere nur mal an das Tamtam rund um Alfons Haiders Tanz mit einem Mann hierzulande – einem übrigens sehr katholisch geprägten Ländchen (siehe Brief an Lauda hier).

Aber viel mehr wiegt die Tatsache, dass Menschenrechte – freilich auch die von Lesben, Schwulen und Transgendern – universell zu gelten haben. Broder erwähnt selbst in seinem Artikel Uganda als ein Beispiel. Wer die Debatten um einen Anti-Homosexuellen-Gesetz in diesem afrikanischen Land verfolgt hat, weiß wie sehr dort mit christlichen Moralvorstellungen argumentiert wird. Bis zur Verteidigung einer Todesstrafe, die immer noch von einzelnen Politiker Ugandas unterstützt wird. Ob ein deutliches Wort des Papstes geholfen hätte? Vielleicht. Vielleicht auch nicht. Schweigen hat aber ganz bestimmt nicht geholfen, Herr Broder. Das wissen Sie genauso gut wie der Papst selbst.

Die Lesben und Schwulen Deutschlands können sich zurecht freuen in einem sogar für europäische Verhältnisse liberalen Staat zu leben, in dem lesbische Tatort-Kommissarinnen genauso möglich sind wie schwule Außenminister. Aber zu meinen, man habe sich als Interessensvertretung nur für die Belange im eigenen Land zu interessieren, ist natürlich Humbug. Zumal jeder und jede weiß, dass es auch in den liberalsten Ländern wie den Niederlanden oder Deutschland noch immer Tragödien gibt – etwa weil sich jemand in einer streng religiösen Familie outet. Immer noch europäischer Alltag. Noch lange nicht überwunden.

Der Hinweis auf den Iran

Im letzten Satz schreibt Broder:
„Würden sich die im Anti-Papst-Bündnis vereinten 33 Organisationen in den nächsten drei Monaten um die Opfer der iranischen „Justiz“ kümmern, könnten – vielleicht – ein paar Leben gerettet werden. Immerhin ist im Vatikan lange keine Ehebrecherin gesteinigt und kein Schwuler aufgehängt worden.“
Da hat er natürlich recht, ich verstehe nur den Zusammenhang mit seinem vorher geschriebenen Geschwurbel nicht.

Eine Frage, Herr Broder: Ist Ihnen eine Aussage des Papstes, der die Ermordung von Lesben und Schwulen im Iran verurteilt, bekannt? Ich kenne solch eine Aussage nicht! Und ja freilich haben Lesben und Schwulen auch gegen die Verfolgung und Ermordung von Lesben und Schwulen zu demonstrieren, wenn sie nicht im Namen der katholischen Kirche verfolgt werden, sondern aufgrund anderer religiös-fundamentalistischen Gründen oder irgendwelcher kranken Rassen- oder völkischen Theorien. Aber der Papst und die römisch-katholische Kirche steht eben auch in der hitsorischen Tradition der Verfolgung. Das zu negieren, ist – wie gesagt – dumm und zeugt von kompletter Ahnungslosigkeit über die Geschichte der Homosexuellen-Verfolgung.

Subtext

Und ich komme nicht umhin einen Subtext in Broders Artikel herauszulesen: Ihm sind die Lesben und Schwule, die da jetzt in Deutschland überall sichtbar und öffentlich werden, scheinbar unangenehm. Herr Broder, ich fürchte Sie haben da wirklich ein persönliches Problem.

Islam und Politik. Ein Plädoyer für eine Debatte ohne Wahlkampf.

Die FPÖ hat mehr gewonnen, als erwartet wurde. Grund für den Wahlerfolg war auch das Thema, das die FPÖ auf Platz 1 ihres Wahlkampfs gestellt hat: Den Islam (und die Tatsache, dass alle anderen der FPÖ auf den Leim gegangen sind und kein anderes Thema entgegenstellen konnte). Offenbar hat es der FPÖ dabei keineswegs geschadet, mittlerweile nicht mehr allgemein „ausländerfeindlich“ zu sein, sondern mittlerweile in „brave“ und „böse“ Migrant_innen zu unterscheiden. Die „braven“ kommen aus den christlichen Nachbarländern und vom Balkan, die „bösen“ sind muslimische Zuwanderer und Zuwanderinnen. Die FP-Gefolgschaft, die in den 90-ern noch „gegen Ausländer“ votierten, machten eifrig mit und votierten eben jetzt „gegen den Islam“. Erstaunlicherweise gab es innerhalb der FPÖ über diesen Kurswechsel keine (zumindest öffentliche) Diskussion. Gelernt hat die FPÖ dabei von anderen erfolgreichen antiislamischen Parteien, wie Geert Wilders PVV in den Niederlanden. Österreich schwimmt im europäischen Mainstream.Bis 2013 finden in Österreich keine Wahlen mehr statt. Wer nicht will, dass die FPÖ zukünftig noch mehr gewinnt, sollte sich die Sorgen mancher Menschen vielleicht genauer anschauen. Mir ist übrigens schon klar, dass nicht alle (wahrscheinlich nur die wenigsten) FPÖ-Wählerinnen und -Wähler die FPÖ nur aufgrund des Themas Islam wählten. Viele kreuzten sicher auch wieder nur diffus „gegen Ausländer“ die FPÖ an und bekamen den Kurswechsel gar nicht so genau mit (irgendetwas mit „anständigen und unanständigen“ gab’s ja eh immer). Trotzdem glaube ich, dass eine Debatte notwendig wäre.Eine Islamdebatte ist im Wahlkampf allerdings unerträglich. Daher sollten wir die Chance jetzt nützen.Linke DebatteIch glaube, dass eine solche Debatte antirassistisch, antidiskriminierend und demokratisch möglich ist! Ich halte das sogar für dringend notwendig. Es kann nicht sein, dass ein religionskritischer Mensch – also auch ein islamkritischer Mensch – sofort in eine rechte Schublade gesteckt wird. Es kann aber auch nicht sein, dass jemand, der nicht will, dass Kopftuch tragende Frauen diskriminiert werden, in ein relativistische Schublade gesteckt wird, der angeblich Scheuklappen tragen würde. So einfach ist es nämlich nicht. Und daher tut sich die Rechte viel leichter. Denn gegen etwas sein war immer einfacher, als eine differenzierte Debatte zu führen. Aber wie gesagt: 3 Jahre keine Wahlen! Das sollte doch reichen für eine interessante Debatte, die Österreich – mit ein wenig Glück – 2013 ganz woanders stehen lassen könnte.Die politische Linke hat eigentlich viel Erfahrung in Religionskritik. Zwar kommen auch die Freiheitlichen – rein ideologisch – aus einer antiklerikalen Ecke (die mitunter von Ewald ‚wehrhaft christlich‘ Stadler, HC ‚Holzkreuz‘ Strache & Co. konterkariert wurden), aber die Linke war zumeist federführend in religionskritischer Politik – sei es bei den Frauenrechten, den Rechten für Lesben und Schwulen, Fragen rund um Abtreibung, Sexualaufklärung in Schulen, etc. Diesen Kampf gegen religiöse Eiferer – zumeist der römisch-katholischen Kirche – hat die Linke im Laufe des 20. Jahrhunderts sogar für sich entscheiden können. Seit einigen Jahren und Jahrzehnten werden diese Errungenschaften politisch verteidigt. Das macht natürlich auch einen Unterschied aus: War man zuvor Angreifer, ist man nun Verteidiger. Verteidigen ist manchmal schwerer, als anzugreifen. Letzteres sollte man aber nicht nur den Rechten und der Hetze überlassen!DemokratieproblemNun ist der Islam mittlerweile zweitgrößte Religion geworden. Viele Muslime und Musliminnen haben die oben beschriebenen Debatten des 20. Jahrhunderts nicht in dieser Form erlebt, obwohl sie natürlich auch in der Türkei und anderen Ländern vehement geführt werden. Aber: Sie wanderten in ein Österreich ein, das diesen Kampf zwischen Politik und Religion bereits nahezu ausgefochten hatte bzw. unter sich ausmachte. Oder sie interessierten sich schlicht nicht für Debatten die zwischen Kirche und Politik geführt wurden. Das ging sie ja schlussendlich auch nichts an: Sie durften ja nicht wählen, also mitbestimmen, waren demokratisch ausgeschlossen und christlich waren sie auch nicht. Was ging sie also Österreich an? Oder der Papst? Das Land lud sie nicht ein, mitzudiskutieren. Zurecht machen immer mehr Experten und Expertinnen darauf aufmerksam, dass das Hauptdefizit der so genannten Integrationspolitik vielmehr ein demokratiepolitisches Problem ist. Menschen, die nicht teilhaben dürfen, nehmen eben auch nicht teil. Der Profiteur dieser Politik: Die FPÖ, denn die braucht im Grunde nicht-integrierte Zuwanderer und Zuwanderinnen zur Stimmenmaximierung.Was ist der Islam überhaupt?Ich kann diese Frage in einem vermutlich ohnehin zu langen Blogbeitrag leider nicht vertiefen. Trotzdem muss diese Frage zumindest angestreift werden, denn sie ist sehr wichtig. Zum Unterschied zur römisch-katholischen Kirche – die in Österreich nunmal eine Art Richtschnur ist – kennt der Islam keinen Vatikan, keinen Papst, keine so klar definierte Hierarchie (was ja eigentlich symphatisch ist).Es gibt auch andere wesentliche Unterschiede, die in jeder so genannten Islamdebatte berücksichtigt werden müssen:Entstand etwa das Christentum als Minderheit in einem anderen System und musste lernen, innerhalb dieses Systems zu überleben („Gib dem Caesaren, was des Caesars, und gib Gott, was Gottes ist.“) schuf der Prophet Mohammed mit seiner neuen Religion gleich eine irdische Macht, also ein staatlich-juristisches System. Daher wird auch Juristisches wesentlich stärker angesprochen (Scharia).In der Folge sind Islamgelehrte nicht nur Theologen, sondern eben auch Rechtsgelehrte und daher ist eine Unterscheidung zwischen Rechtsstaat und Religion im Islam bedeutend schwieriger. Den Islam gibt es so gar nicht. Viele Schulen haben sich entwickelt, und bereits kurz nach Mohammeds Tod stritten sich die Nachfolger. Die Spaltung zwischen Sunniten und Schiiten passierte bereits in der Frühzeit. Der Streit über viele Standpunkte setzt sich bis heute fort. So gibt es Fatwas, die Selbstmordanschläge als Teufelswerk bezeichnen. Trotzdem gibt es auch den Islamismus. Mustafa Kemal ‚Atatürk‘ versuchte die Trennung zwischen Staat und Religion radikal und nationalistisch umzusetzen. In der heutigen Türkei Erdoğans wird diese Trennung wieder in Frage gestellt.Der Islam hatte viele völlig unterschiedliche Perioden und eine historische Auseinandersetzung lohnt sich allemal. So war der Islam etwa im Mittelalter der westlich-europäischen Kultur sowohl kulturell als auch wissenschaftlich weit überlegen. Zudem gab es im Islam oftmals eine wesentlich tolerantere Haltung gegenüber andere Religionen, als dies etwa christliche Länder in ihrer Geschichte an den Tag legten.Die Entstehung und Bedeutung des „politischen Islam“ ist spätestens seit 9/11 ein Riesenthema, wenn nicht DAS Thema. Und tatsächlich ist der politische Islam eine der größten Bedrohungen und Probleme der Welt – und des Islams! In der Frage des politischen Islams entsteht derzeit die wohl größte Bruchlinie innerhalb des Islams. Und so glaube ich etwa, dass der von vielen als „Clash of Civilizations“ bezeichnete Konflikt, der von radikalen Islamisten ausgeht, nicht unbedingt ein Kampf des Islams gegen den Westen ist, sondern vielmehr ein inner-islamischer Richtungsstreit, der über und daher auch im Westen geführt wird.< /span>Wie gesagt (bevor ich heftig kritisiert werde): es ist thematisch jetzt nur angestreift und es gibt zahlreiche genauere Berichte, Bücher und Studien dazu – und ja: Es ist total inkomplett, umstritten und vieles braucht eben genau das: Debatte!Eine progressive DebatteWie könnte also – daraus schlussfolgernd – eine moderne Debatte, die auch von Links und progressiv geführt werden kann, aussehen?Der Schlüssel liegt wohl darin, Menschenrechte als individuelle Freiheit zu definieren. Dass das Hauptrecht eines Menschen darin liegt, sich persönlich entfalten zu dürfen. Darin enthalten ist die freie Ausübung der Religion ebenso, wie diese Religion ablehnen zu dürfen. Schutz vor Diskriminierungen müssen für die Karriere einer Kopftuch tragenden Frau ebenso gelten, als für eine Frau, die das Kopftuch ablegen möchte und deshalb von ihrer Familie ausgegrenzt oder bedroht wird.Kurzum: Die Freiheit der Religionsausübung ist ebenso wichtig, wie die Freiheit genau diese Religionen kritisieren zu dürfen. Das würde auch bedeuten, nicht die elende Einteilung der Bevölkerung seitens der FPÖ zu folgen: diese Gruppe hier, jene Gruppa da, die wir dann schön gegeneinander aufhetzen.Es müssten doch Musliminnen und Muslime für ein westlich-humanitäres und aufgeklärtes Staatswesen zu gewinnen sein, wenn klar ist, dass eine freie Religionsausübung selbstverständlich ist – als Teil der individuellen Freiheit? Gleichzeitig muss aber auch klar gemacht werden, dass jede und jeder diese Religion kritisieren darf, verlassen darf, ablehnen darf oder was auch immer. Das beinhaltet naturgemäß auch eine Ablehnung am radikalen Islamismus und dem politischen Islam.Am Ende muss dies aber alles auch bedeuten, dass Muslimmen und Muslime stärker eingebunden werden müssen: In unsere politischen Debatten, in unser demokratisches System an sich. Das würde wohl vieles entschärfen.Und wenn wir denn endlich auch eine offizielle muslimische Religionsgemeinschaft hätten, die nicht aus einer kleinen Clique rund um Anas Shakfeh besteht, die nur von einem Mini-Bruchteil gewählt wird, sondern von einer breiten Mehrheit getragen ist, dann gäbe es auch eine Chance, dass wir vorwärts kommen. Denn Demokratie zu wollen und auch anzubieten, bedeutet auch, diese von der IGGÖ einzufordern. Dann würde sich die Frage islamischer Religionslehrer und -lehrerinnen ebenso lösen lassen. Am Ende – oder vielleicht sogar besser am Anfang – müssten wohl auch unsere Universitäten islamisch-theologische Lehrstühle und Institute anbieten. So verhindern wir, dass Islam-Gelehrte aus dem Ausland importiert werden müssen. Die Politik muss aber den Mut haben, dies alles auch einzufordern und anzubieten. Und dies würde bestimmt alles gegen den Willen der FPÖ gemacht werden. Denn die ist meistens gegen solche Maßnahmen.Die so genannte Islamdebatte kann von der Linken gewonnen werden. Sie müsste sich nur trauen, sie offensiver zu führen, sie nicht den Rechten zu überlassen und das Thema ‚politischer Islam‘ und Islamismus anzupacken. Denn den orthodoxen Islam anzupacken, die Ungleichbehandlung von Frauen und Männer, der verkorksten Haltung zu Homosexualität, usw.: Ja das gehört auch behandelt. Und das ist doch bei der Kirche auch gelungen, auch wenn wir teilweise noch heute heftig diskutieren. Warum soll die Linke das beim Islam nicht machen, und die liberalen und aufgeklärten Kräfte, die es im Islam sehr wohl gibt – mit ins Boot holen?Ist eine Islamdebatte an sich nicht schon eine Kapitulation?Natürlich ist die so genannte ‚Islamdebatte‘ eine von der Rechten geführten. Und diese Debatte so zu bezeichnen wird von vielen als linke Kapitualition vor der Rechten gesehen. Das kann ich auch verstehen.Am Ende muss eben die progressive Linke auch sagen: Das, was wir mit der Kirche ausgefochten haben – und immer noch ausfechten – müssen wir mit allen Religionen ausfechten, die eine individuelle Freiheit des Menschen ablehnen oder in Frage stellen. Oder die eine Gleichstellung aller Menschen ungeachtet ihrer Herkunft, Geschlecht, sexuelle Orientierung, usw. ablehnen. Denn Gleichstellung ist ein Grunprinzip der Demokratie. Und diese ist Garantie für eine aufgeklärte Demokratie. Und eine aufgeklärte Demokratie ist ein Garant für die freie Religionsausübung! Sie verlangt „nur“ gewisse Grundregeln.

Willkommen in der Unheil-Bar.

Hier ein Link zu einem feinen Video von vienna.at: „Willkommen in der Unheil-Bar“ HIER.Es kamen heute viele Leute zu unserer Aktion, die Buttons und T-Shirts (übrigens ab sofort auch im Grünzeux-Shop online oder in der Lindengasse 40, 1070 Wien, zu kaufen) gingen weg, wie die warmen Semmeln. Und doch traf ich auch viele Leute, die noch immer meinten, wie seien arm und sollten uns doch bittegarschön heilen lassen…Und hier das YouTube-Video der Wiener Grünen:

Freitag, 10:30 Uhr: Die Unheil-Bar am Stephansplatz

Die unerträgliche und unselige Diskussion innerhalb der römisch-katholischen Kirche, ob denn nun Homosexualität eine Krankheit sei oder nicht, schadet. Auch wenn sich jetzt wieder kirchliche Kräfte zu Wort melden, für die wir – Lesben und Schwule – nicht krank sind (aber arme und schwer geprüfte Geschöpfe Gottes sind wir allerweil).
Was mich aber wirklich ärgert: Kaum ein_e Politiker_in hat diese Äußerungen als Grund genannt, um eine Aufklärungs-Offensive zu starten. Dabei ist es der liberal-demokratische Staat, der hier besonders gefordert ist: Etwa in der Aufklärung an den Schulen, in der Bekämpfung von Homophobie, bei der rechtlichen Gleichstellung. Aber die meisten Minister_innen dieser Republik und Stadträt_innen dieser Stadt schütteln zwar wahrscheinlich den Kopf ob der innerkirchlichen Debatte, aber dass sie die Ärmel hochkremplen und was dagegen unternehmen würden: Weit gefehlt!
Daher werde ich gemeinsam mit den Grünen Wien und den Grünen Andersrum am Freitag eine Aktion am Stephansplatz machen: DIE UNHEIL-BAR wird zwischen Stephansdom und Haas-Haus aufgestellt werden. Wir verteilen Buttons und Info-Flyer. Für warme alk-freie Getränke wird auch gesorgt sein. Zudem kann man_frau aus drei T-Shirt-Motiven wählen: UNHEILBAR HETERO, UNHEILBAR SCHWUL und UNHEILBAR HETERO. Ich freue mich schon.

Freitag, 20.2., 10:30 – 14 Uhr, Stephansplatz 
 

Pfarrmania – Wer wird der Superkatholik?

Heute abend twitterte ich eine lustige Idee und schrieb es auch in facebook:

Vorschlag für kath. Talentshow Pfarrmania: Jede Woche wird die schlimmste Sünde hinaus gevotet. Der Letzte darf in der Kirche bleiben. 
 

Und kaum tat ich das, bastelte Georg von rigardi.org schon an einer Grafik dafür. Aslo auf zum Katholiken-Casting. Denn das beste kommt noch. Für eine große Ansicht auf den Link zu rigardi.org klicken!

Sehr geehrter Herr Weihbischof!

Ich könnte das nicht so schön formulieren, denn ich bin weder katholisch noch besonders spirituell. Aber ein spiritueller schwuler Freund hat diesen offenen Brief an den Weihbischof geschrieben, und ich veröffentliche ihn hier gerne:Sehr geehrter Herr Weihbischof Wagner,auch wenn Sie sich von den aktuellen öffentlichen Diskussionen scheinbar nicht beeindrucken lassen, trete ich dennoch an Sie persönlich heran. Als bekennender Homosexueller ist es sehr schmerzhaft, zu beobachten, dass Sie leider die Konsequenzen solcher Unruhen nicht weiter verfolgen können, da ihr Blick offenbar ausschließlich auf das Wohl der hierarchischen kirchlichen Struktur ausgerichtet ist. Mir ist an dieser Stelle natürlich bewusst, dass mein Schreiben Ihre Haltung kaum verändern kann, dennoch haben Sie als Mann der Kirche das Recht, die Konsequenzen solcher Aktionen neu zu bewerten.Wenn ich Ihnen hier schriftlich gegenübertrete, dann nur deshalb, weil mich das Leben mit den Themata Kirche, Schuld und Sünde, Heilung und Tod und den Folgen der scheinbaren Sünden ausreichend konfrontiert hat.Als Konsequenz dieser Erfahrungen habe ich mit den mir angeborenen Fähigkeiten, die mir vielleicht auch von höherer Stelle zugewiesen worden sind, in der Zwischenzeit mehr als 5000 Menschen unterstützt. Unter diesen Hilfesuchenden waren sowohl Hausfrauen, Manager, Politiker, Menschen von der Straße, als auch Universitäts-professoren, Nonnen, Pater, wie auch Homosexuelle beiderlei Geschlechts, darunter einige Priester, die trotz der ehrlichen Berufung ihre teils gleichgeschlechtliche Sexualität leben, ohne sie als Krankheit, oder Sünde zu empfinden, sondern als weiteres schöpferisches Kommunikationsmittel. Wenn Menschen hingegen durch Umstände und scheinbar von Gott erschaffenen Regelngegen ihre angeborene Natur ankämpfen müssen, dann führt dies häufig zu Handlungen, die nicht nur bei ihnen selbst, sondern auch im sozialen Umfeld zu Not, Schande, Ausgrenzung und zuletzt Krankheit führen. Nicht der Mensch, Mann oder Priester, der sich als bedürftiger Mensch nach Nähe, Wärme und Berührung sehnt, (egal nach welchem Geschlecht) ist krank, sondern die unnatürlichen Bedingungen, die ihn unter Druck setzen, und ihn zuletzt zu Handlungen verleiten, die ihn selbst und andere schädigen.Ich wurde selbst Zeuge einer Begegnung, bei der ein älterer Priester im Krankenhaus versuchte, die Vergebung von einem schwerkranken 25jährigen Mann zu erhalten, den er Jahre davor sexuell verführt hatte, als jener noch ein kindlicher Ministrant und dieser klerikalen Autorität seelisch und intellektuell völlig unterlegen war. Der Priester hatte ihm damals gesagt, dass er in die Hölle käme, würde er jemals von diesen Geschehnissen berichten. Nun, die Seele eines Kindes, das von einem Priester, also einer glaubwürdigen Autorität, zu der es aufsieht, mit der „Hölle“ konfrontiert wird, hat psychologisch kaum noch eine andere Wahl, als diesen satanischen Zustand bereits im eigenen Körper zu manifestieren, da das Kind auf einer subtilen Ebene einen Befehl befolgt, der ihm aber selbst keineswegs bewusst ist. Oder erst bewusst wird, wenn der ganze Körper tagelang im Fieber brennt. Der betreffende junge Mann verstarb mit diesem Geheimnis im Alter von 27 Jahren, glücklicherweise in so viel Liebe und in das Wissen eingebettet, dass er die Hölle für immer hinter sich haben würde. Er verließ uns mit der tiefen Überzeugung, dass es nur eine „Hölle“ gibt, nämlich jene, die wir vor unserem Aufstieg hier selbst erschaffen.Diese und andere Begegnungen mit schönen, mutigen, selbständigen Menschen aus dieser und vielen anderen Kulturen, haben mich damals bewogen, ein Buch zu verfassen, in dem ich neugierigen, gleichgesinnten, liberalen und intelligenten Menschen eine Möglichkeit mehr bieten wollte, diese Mechanismen zu durchschauen, um sich für ein Leben ohne Angst und krank machende Verdammung zu entscheiden.In vielen anderen Kulturen gilt angeborene Homosexualität als die von Gott verschenkte Gabe, mit anderen Bewusstseinsformen und höheren Mächten zu kommunizieren, und die betreffenden Menschen werden wertgeschätzt und erhalten einen Platz voller Würde und Ansehen, an dem sie sich auch diesen verantwortungsvollen Aufgaben, als Heiler und Mittler zwischen spiritueller und menschlicher Welt, kraftvoll stellen können.Unter anderem habe ich dieses Buch verlegt, um Homosexuelle (und alle anderen geneigten LeserInnen) aus der sogenannten spirituellen Verdammung zu befreien. Bisher ist mir keine Textstelle bekannt, in der man Jesus wörtlich zitieren hört, dass er für Homosexuelle Bestrafung von höherer Stelle fordert. Was ich hingegen sicher weiß, ist, dass Menschen geneigt sind, sich lediglich wegen anerzogener Werte und subtil unterschobener Schuldgefühle und der daraus resultierenden sozialen, wie auch spirituellen Isolation, später mittels Krankheit, Leid und Einsamkeit selbst zu bestrafen. Alles, worum ich Sie an dieser Stelle mit Respekt, aber auch innerhalb ihrer öffentlichen Verantwortung als Priester ersuche, ist, sich etwas bewusster mit den Folgen ihrer eigenen Wortwahl zu befassen, denn es könnte ja sein, dass nicht das krank ist, was Sie als solches zu erkennen glauben, sondern, dass eine Seele erst deshalb erkrankt, weil sie unbewusst dem unglückseligen Befehl einer scheinbaren Autorität folgt. Es könnte also auch möglich sein, dass ihre öffentlichen Aussagen völlig gesunde Menschen krank machen. So etwas nennt man im Volksmund auch einen Fluch.Das wäre ja demnach wohl das völlige Gegenteil des Auftrages, den der Menschenfischer Jesus von 2000 Jahren an seine Apostel weitergegeben hat.Ich erlaube mir daher, Ihnen meine damalige Buchschöpfung als alternativen Denkanstoß zu überreichen, und wünsche Ihnen und uns allen tolerante und heilsame Worte, Gedanken, Gefühle und Gespräche.Mit besten GrüßenLothar LehnerSchamane, Lehrer, Homosexueller und gesundes Kind Gottes und seiner Schöpfung

Bischof Wagner und der Holocaust-Leugner, der das auch mit 9/11 macht.

Zu Bischog Wagner hat bassena einen hervorragenden Blogbeitrag geschrieben. Warum der Bischof eher nicht hoffen soll, warum der Hurrikan Katrina keine Strafe Gottes war. Die katholische Kirche wurde nämlich mehr zerstört, als die Vergnügungsviertel New Orleans. Sehr lesenswert:bassena: Was wenn Bischof Wagner Recht hat?Dass der Papst tatsächlich plant, einen Holocaust-Leugner zu rehabilitieren, und jetzt verzweifelt zurückrudert (aber eher wegen öffentlichem Druck, wie mir scheint, weniger, weil er es bereut – aber gut, kann ein angeblich selbst ernannter Unfehlbarer überhaupt bereuen?), dachte ich mir, schauen wir uns diesen Mann, Richard Williamson, nochmal an. Erschreckend, dass dieser Richard Williamson nicht nur den Holocaust leugnet. Er tut das auch mit den Terrorattacken von 9/11.Die Holocaust-Leugnung, neulich im schwedischen TV (mit deutschen Untertiteln):Und derselbe Mann zu 9/11: