Blog vom 30. Bundeskongress: Van der Bellens Rückblick.

Alexander Van der Bellen kann sich nicht an ein Ergebnis wie 97,4 {6f8c26ad3fabc3ab9e5403d0d68a89bc5a2f8a366172fd8ffa8095b282dbc8a7} erinnern. Das hatte ich nie, sagt er mit einem Lächeln. Er erinnert sich an seine Jahre als Grüner Bundessprecher. Von Lawinen in Galtür zum Aufstieg Haiders, von den Sanktionen der EU gegen Schwarzblau und den Grünen Erfolgen im Schatten der Rechtspopulisten. Als Highlight nenner er die Regierungsverhandlungen 2003 (Schad, ist nix geworden).
Ein Bundessprecher macht den Job nicht alleine, sagt VdB. Manchmal würde man auch zu viel vom Bundessprecher erwarten, meint er. Den großen Laden schupfen sei nicht so leicht. Er bedankt sich beim Bundesbüro
Einen eisernen Hintern braucht man vor allem, meint VdB. Viele Sitzungen sind notwendig.
Ganz besonders sind die vielen, vielen ehrenamtlichen Helfer_innen, die vielen Menschen, die politische Arbeit machen in kleinen Gemeinden, im Wahlkampf. Er hat Gemeinderät_innen in kleinen Gemeinden kennengelernt, die es mit einer schwarz-rot-blauen Übermacht zu tun haben, wo er sich oft dachte: Die haben es schwerer als ich.
Er wünscht Eva viel Kraft beim Durchschiffen durch die vielen grünen Meinungen und bei den völlig unterschiedlichen Meinungen und Interessen bei Medienvertreter_innen, Wähler_innen und Funktionär_innen.
Eine Besonderheit, auf die er hinweist: O-Ton in einer ZiB zu Beginn seiner Karriere: 23 Sekunden. Mittlerweile 18 Sekunden. Als Professor hatte er Stunden. Konnte vergessenenes auch mal eine Woche später nachholen. Das geht in der Medienwelt nicht, was in der Politik sehr schwer ist.
Die letzten Abchiedsworte: Ich habe euch viel zugemutet, ihr habt mir viel zugemutet. Danke euch, es war schön.

Bundeskongress Blog Teil 3

Danke Sascha.

Danke Sascha!
Seit gestern kann ich nicht definieren, welche Emotion in mir dominiert. Denn einerseits bin ich sehr traurig, dass mein beliebter „Chef“ geht. Andererseits freue ich mich auf Erneuerung, frischen Wind und Eva.
Aber an diesem Wochenende überwiegt die Dankbarkeit und Erinnerung an über 10 Jahre Alexander Van der Bellen aka VdB aka Sascha. Er hat wie kein anderer die Grünen geprägt und meiner Partei einen Kurs gegeben. Sein Humor, seine Intelligenz und seine wunderbare Art wird mir echt fehlen. Zum Glück bleibt er uns Grünen im Parlament erhalten. Und in einer Zeit, in der sich in ganz Europa und in der ganzen Welt nach der Finanzkrise die Frage stellen wird, in welcher Art Marktwirtschaft wir überhaupt leben wollen, ist ein Volkswirtschafter wie VdB wichtig für die Grünen. Ich freue mich schon auf seine Arbeit – wenn auch nicht an der Spitze.
Zu Eva werde ich in Zukunft sicher noch viel bloggen können. Darauf freue ich mich. Ich wünsche Dir alles Liebe, Eva! Pack ma’s an!

Witzige Begegnungen im Wahlkampf Teil 3

Gestern waren die Grünen Andersrum mit Alexander Van der Bellen im Lesben- und Schwulencafè Savoy. Unser Edmund war natürlich wieder dabei und weiß, was geschah. Van der Bellen war ob der Euphorie seines Einsatzes für die Ehe für Lesben und Schwule (er sagt halt gerne „Homos“; daran werden die Grünen Andersrum die nächsten 124 Jahren noch arbeiten) baff erstaunt.
Auf dem Bild von links nach rechts: Petra Galková, Sprecherin der Grünen Andersrum, Marco Schreuder und Alexander Van der Bellen.

TV Duell: Van der Bellen und Molterer haben nicht geheiratet.

Danke Sascha, der unsere Postkarte der Grünen Andersrum soeben VP-Chef Molterer überreichte. Molterer meint leider immer noch, dass er „gegen Diskriminierung“ sei, aber keine „Gleichstellung“ will… Das meint er wirklich! Das soll er uns aber bitteschön nochmal erklären.
Also keine Gleichstellung im Fremden-, Steuer-, Errecht, und, und, und… Wenn Lesben und Schwule am Standesamt „Ja“ sagen würden, so wäre das – zumindest laut Molterer – das Hauptproblem für die demographische Entwicklung, also der Untergang des Abendlandes… Bitte, Herr Molterer, was soll das? Werden Lesben und Schwule brave, VP wählendeund kinderzeugende  Heterosexuelle, nur weil sie nicht am Standesamt heiraten dürfen? Das ist wirklich der größte Unsinn, den ich je zu diesem Thema gehört habe (bis auf Äußerungen fundamentalistischer Kleinparteien).
Auf jeden Fall ein Dankeschön an VdB: Eine klare Hürde für die VP. Da wird sie drüber müssen, wenn sie mit uns ein „Ja-Wort“ tauschen will. Nur halt mit dem Unterschied, dass nicht der Tod, sondern die Legislaturperiode scheidet…
Molterer war übrigens die ganze Sendung hindurch defensiv und unsicher. VdB hat ihn buchstäblich an die Wand diskutiert. Ob Bildungspolitik oder Integrationspolitik, ob Asylrecht oder Steuerpolitik.
Dieses TV-Duell war wieder so ein richtig schöner Moment, denn ich weiß wieder ganz genau (obwohl ich das eh immer weiß, aber es war so wunderbar bestätigend), warum ich ein Grüner bin!
PS an Sascha: Super, dass Du deutlich gemacht hast, dass es bereits Kinder in gleichgeschlechtlichen Beziehungen gibt… Es heißt übrigens Regenbogenfamilien, aber das kriegen wir schon noch hin. 😉

Alexander Van der Bellen in Elefantenrunde auf Puls4: Homo-Ehe kostet nix!

Gestern konnte ich weder die Elefantenrunde auf Puls 4, noch die Elefantenkuhrunde (wie es zoologisch korrekt heißen muss, wie mir Eva Glawischnig bei unserer gemeinsamen Veranstaltung vorab sagte) sehen. Aber das Schlussstatement von Alexander Van der Bellen dürfte so vielen Leuten gefallen haben, dass ich es zig-fach gesimst und gemailt bekam.

Das sagte also VdB auf die Frage: Was werden Sie in den ersten 100 Tagen in einer Bundesregierung umsetzen?
VdB: Ich glaube in den ersten hundert Tagen wird man mal alles machen was sehr sinnvoll ist und nichts kostet. Zum Beispiel die Gleichstellung der Lesben und Schwulen, die Homoehe, die Eingetragene Partnerschaft, you name it, Ende der Diskriminierung auf allen Gebieten. Das kostet nichts! Und den Rest, die anderen 99 Tage machen wir ein vernünftiges Budget 2009/2010, in denEeckpunkten zumindest, mit dem Schwerpunkt Kindergarten, Schule, Universität. Bildung Priorität vor allem.

Erstaunlich auch: Das Thema wurde von den anderen SpitzenkandidatInnen nicht aufgegriffen. Auch von Heide Schmidt erstaunlicherweise nicht…