Ein junger Mann ging vor einigen Wochen zu einem deutschen Boulevard-Medium, um seine persönliche Geschichte mit dem ehemaligen Landeshauptmann von Kärnten zu erzählen, der vor 14 Monaten alkoholisiert und mit überhöhter Geschwindigkeit bei einem Autounfall ums Leben kam. „Die Anzahl der trauernden Witwen steigt auf 3“ meinten dazu Stermann & Grissemann. Bereits vor diesem Going-public* des jungen René war die Sexualität Haiders ständiges Thema, auch in einem Kommentar der Anderen für den Standard, den ich verfasste (hier zu lesen), und in einem Blogbeitrag hier.Die mediale und politische Diskussion nach Renés Going-public drehte sich vor allem um die Frage, was privat und was öffentlich ist. Darf ein Medium das Privatleben (z.B.) eines Politikers darstellen? Welche Voraussetzungen müssen gegeben sein, um darüber berichten zu dürfen? Hat Haider nicht selbst sein Privatleben öffentlich gemacht und muss sich also – auch posthum – gefallen lassen, dass sein vermeintlich verheimlichtes Privatleben ebenfalls öffentlich wird?NEWS meinte in dieser Debatte etwa, veröffentlichen sei okay, Armin Thurnher vom Falter meinte wiederum, sogar das Privatleben Jörg Haiders müsse geschützt bleiben.Ein Aspekt wurde allerdings in diesen Diskussionen überhaupt nicht berücksichtigt: Die abgrundtiefe und widerliche Doppelmoral Kärntens; die Tatsache, dass in Kärnten alle Meldungen über Haiders angebliche Bi- oder Homosexualität als etwas ganz Schreckliches dargestellt wurde und eine Rufschädigung bedeuten würden. Das wäre nämlich tatsächlich eine Geschichte wert gewesen: Wie abgrundtief ein Bundesland mit Homosexualität an sich umgeht. Man hätte nämlich auch ganz gelassen mit einem „Na und?“ reagieren können. Tat man aber nicht. Auch nicht die einzige offizielle Witwe Haiders: Claudia.Diese klagte nämlich die Zeitung BILD vor einem Gericht. Und dieses Grazer Gericht hat gestern ein Urteil gesprochen, wie ein anderes Boulevardblättchen (hier) berichtet: Jörg Haider darf nicht mehr homosexuell oder schwul genannt werden!Ein wirklicher Skandal ist die Begründung des Gerichts: Die Darstellung von Haider in der BILD-Zeitung wäre „ehrenrührig“ gewesen, würden Haider ein „unehrenhaftes und gegen die guten Sitten verstoßendes Verhalten“ vorwerfen und ihn in der „Öffentlichkeit verächtlich machen und herabsetzen“.Das Urteil des Richters Herbert Painsi ist ein Skandal und lässt eher vermuten, der Richter hat ein etwas gestörtes Verhältnis zu Homosexualität und bräuchte dringend etwas wissenschaftliche und sexualkundliche Aufklärung. Ich hätte verstanden, wenn das Gericht BILD verurteilt hätte, weil die Zeitung die Privatsphäre missachtet hat. Aber Homosexualität ist was Unehrenhaftes? Etwas Sittenwidriges? Etwas, das verächtlich macht? Hallo? Wir haben das Jahr 2009 und eine moderne Sexualwissenschaft!Glauben Sie, ein österreichisches Gericht hätte so geurteilt, wenn es sich um eine Affäre mit einer Frau gehandelt hätte? Wohl kaum. Das Urteil ist also zutiefst homophob, denn (zum Glück) steht in keinem österreichischen Gesetz mehr irgendetwas davon, dass Homosexualität unsittlich oder unehrenhaft sei. Das dürfte eher ein Problem des Richters sein – stellvertretend für ein ganzes Land allerdings.Wir könnten es ja mal versuchen: Outen Sie mich doch irgendwo als heterosexuell. Lassen Sie mich das dann einklagen und Sie werden sehen: Kein Gericht dieses Landes würde eine öffentlich kolportierte Affäre eines Mannes mit einer Frau als etwas Ehrenrühriges wahrnehmen. Daher ist dieses Urteil so falsch und wirft jede Aufklärung um Jahre zurück!* Going-public ist kein Coming-out und kein Outing, was leider immer verwechselt wird: Going public ist der Schritt in die Öffentlichkeit, Coming-out bedeutet, seine Homosexualität seinem persönlichen Umfeld zu erzählen und dazu zu stehen. Von Outing ist dann die Rede, wenn eine andere Person die sexuelle Orientierung aufdeckt, meist unfreiwillig und gegen den Wunsch des Betroffenen.
Jörg Haider
Aufgedeckt! Die geheimen Pläne der Kärntner Listen.
Aufgedeckt wurden die geheimsten Pläne der Kärntner Landesparteien.
Eine Satire.
Nachdem das BZÖ heute bekannt gegeben hat, unter welchen Listennamen sie zur Landtagswahl in Kärnten antreten werden, stehen die anderen Parteien vor großen Herausforderungen. Nun gilt es, den orangen Knüller, den Listennamen Die Freiheitlichen – Liste Jörg Haider, BZÖ, zu toppen.
Die Grünen Andersrum wollten es genau wissen, und besuchten das Klagenfurter Lokal Stadtkrämer – seit jeher ein beliebter Ort für Klemmschwester aller Parteien. Mit Vodka „bewaffnet“, konnten sie die geheimsten Geheimpläne den enthemmten Männern entlocken:
Liste 1: Die Freiheitlichen – Liste Jörg Haider, BZÖ
Der Listenname des BZÖ ist ja bereits bekannt. Was der Öffentlichkeit aber noch vorenthalten wurde, sind die originellen Kampagnenpläne. Als Gimmicks sollten demnach Matchbox-Phaetons und kleine Vodka-Fläschchen verteilt werden. Außerdem ist ein Gewinnspiel geplant, in dem CDs mit Jörg Haider singt zu gewinnen sind. Als Hauptpreis winkt sogar ein tolles Hotel auf der Saualpe. Stefan Petzner soll angeblich der Einheizer bei Wahlkampfveranstaltungen werden. Er interpretiert Udo Jürgens Songs mit dem Bärentaler Bläser-Ensemble.
Liste 2: Die Kärntner Sozialdemokratische Heimatpartei – Liste Fred Sinowatz, SPÖ
Ein besonderes Problem ergab sich bei der Listenbezeichnung für die SPÖ. Sehr rasch war allen klar: „Wir benennen uns nach einem großen Kärntner Sozialdemokraten“, wie es in den Sitzungen geheißen haben soll. Nur konnte man keinen finden. Zwar wurden von Parteihistorikern ein paar Namen vorgeschlagen, aber die waren sogar dem Parteivorstand unbekannt. Der Kompromissvorschlag war Fred Sinowatz, weil „an den kann sich jeder noch erinnern und er trank gern ein Glaserl“, so wurde aus den Vorstandssitzungen berichtet. Die Wahlplakate sollen im Hintergrund den Ulrichsberg zeigen und das rote Logo einen leichten Braunstich erhalten.
Liste 3: Volkspartei Kärntens – Liste Engelbert Dollfuß, ÖVP
Besonders gewagt geht die ÖVP in die Kärntner Wahl. „Die besseren Austrofaschisten sind wird“ darf – so die geheimen Informationen aus Klagenfurt – zwar nicht öffentlich gesagt werden, aber das Signal, die Liste nach Engelbert Dollfuß zu benennen, ist eine klare Kampfansage an das BZÖ. Maria Fekter soll eine Hauptrolle im Wahlkampf erhalten. Geplant sind u.a. ein Triumphzug der Innenministerin mit Darstellungen, wie sie über die kosovarischen und tschetschenischen Stämme siegte. Die katholische Kirche soll eine herausragende Rolle im Wahlkampf spielen. Ziel ist, katholische Werte als Heimatwerte darzustellen. Das Wort „Klerikalfaschismus“ soll allerdings öffentlich vermieden werden.
Liste 4: Grün-Alternative Kärnten – Liste Günther Nenning, Die Grünen
oder
Liste 4: Grün-Alternative Kärnten – Liste Ingeborg Bachmann, Die Grünen
Noch nicht entschieden ist der Name der Kärntner Grünen. „Wir sind noch zu jung. Wir haben keine g’scheiten Tote“, soll während einer Pause der Vorbereitungsgespräche gesagt worden sein. Aber zwei Vorschläge kristallisieren sich heraus. Eine Gruppe möchte die Landesliste nach Günter Nenning benennen, weil er der einzige tote Grüne ist, an den man sich noch erinnern könne. Eine Gruppe Grüner Frauen haben bereits Protest angemeldet, und konnten sich bei den ErbInnen von Ingeborg Bachmann die Erlaubnis einholen, ihre Liste nach der Schriftstellerin zu benennen. Allerdings müssten die Grünen dafür Die gestundete Zeit flächendeckend plakatieren, so die Auflage der Nachlassverwaltung. Voggenhuber soll angeblich brieflich den Vorschlag gemacht haben, dass doch beide Listen antreten sollen, denn: „dann sehe man ja, wen die Wähler mehr unterstützen, den grünen kritischen Männern oder den Hofstaat der Frauen“. Der Kompromissvorschlag, die Liste nach Stermann & Grissemann zu benennen, scheiterte allerdings, da das Duo nicht bereit war paritätisch aufzutreten.
Die Grünen werden sich zwei Wochen vor der Wahl aber auf den Listennamen basisdemokratisch einigen. Dann findet eine dafür eingerichtete Sonder-Landesversammlung mit Kampfabstimmung statt.
Als Wahlkampfgag ist auch schon was geplant: Genannte Stermann & Grissemann werden in Klagenfurt auftreten, die BesucherInnen erhalten anschließend Tickets für den öffentlichen Verkehr. „Sicher mit Öffis“ als Kampagne gegen Autos, deren Rad-Anbringungen aufgeschraubt wurden.
Liste 5: Die echten Freiheitlichen – Liste Jörg Haider II/Das wahre Erbe, FPÖ
Die geheimen Pläne der FPÖ wurden auch bekannt. Nachdem Emails aus Kärnten von HC Straches Account mit einem Auto-Reply beantwortet werden (Inhalt: „Wir sind das wahre Erbe des Landesführers Dr. Jörg Haider“), machten sich die Kärntner Blauen diese Zeilen ihres großen Führers zueigen. Plakatiert werden Haider neben Strache – gemeinsam auf einem Bild! Darunter stehen heimattreue Slogans in Frakturschrift. Für die Wahlkampf-Gimmicks konnten Nationalratspräsident Martin Graf und seine Mitarbeiter einen kostengünstigen Deal mit einem Deutschen Online-Versand aushandeln. Strache wird auf den aus der deutschen Heimat gelieferten T-Shirts mit den von den Plakaten bekannten Sprüchen in Frakturschrift dargestellt werden.
Lei-lei.
Neulich im Klagenfurter Stadtkrämer
Dieses Wochenende war ich auf Einladung der Grünen Andersrum Kärnten/Koroška in Klagenfurt. Der Termin war ja schon vor dem Tod Jörg Haiders geplant und die Location des Treffens – der sogenannte Stammtisch Andersrum – auch schon: Zum Stadtkrämer. Das Lokal wurde mittlerweile berühmt, denn bekanntlich verbrachte Haider dort die letzten Stunden seines Lebens.
Die Berichterstattung war aber unglaublich. Darüber habe ich mich schon in einem Kommentar der Anderen in Der Standard geärgert. Den Grünen Andersrum in Kärnten gefiel mein Kommentar und so wurde ein Satz daraus auf T-Shirts gedruckt:
Der Besuch von Schwulenlokalen gefährdet nicht das eigene Leben!
Hintergrund: Die österreichisches Medien waren mehr an Schmuddelgeschichten interessiert, als an die wirklich wichtige Botschaft: Don’t drink and drive! Der Besuch Haiders im Stadtkrämer wurde ganz merkwürdig transportiert: Als etwas Schmutziges, etwas was man entweder lieber nicht sagt (pietätlos!) oder ausgeschlachtet wurde (Schwul! Pfui!).
Der Abend im Stadtkrämer war übrigens sehr fein! Auch meine Kärntner Landtagskollegin Barbara Lesjak war dabei oder der Sprecher der Grünen Andersrum Kärnten, Markus René Einicher.
Die BesucherInnen wollten vieles wissen: Energiewende, Homo-Ehe, usw. Haider war kaum ein Thema… Die Kellner und Betreiber des Stadtkrämers waren aber begeistert über die T-Shirts und schlupften gleich rein.
Auffallendes Detail am Rande: Die ganze Nacht hindurch (auch die nächste Nacht, denn es verschlug mich wieder in den Stadtkrämer) wurde die Tür geöffnet, Menschen jeglichen Alters und Couleurs, riskierten einen Blick hinein, weil sie es dann doch wissen wollten. Rein traute sich dann aber kaum jemand.
Ein kleiner Gruß von Wien nach Kärnten. Und noch was zum ORF.
Ein kleiner Gruß von Wien nach Kärnten: Besuchen Sie unsere schöne Wiener Secession und beachten Sie vor allem den schönen Spruch unter der goldenen Kuppel (Nein, das ist keine Goldhaube).
Außerdem: rigardi.org macht uns HIER darauf aufmerksam, dass der ORF nun tatsächlich eine Doppel-DVD namens Der Abschied produzierte und hier verkauft. Mythologisieren wir Demagogen, die betrunken autofahren, jetzt auch schon mit ORF-Gebühren? Unerträglich!
Zur Verteidigung von Stermann & Grissemann
Der Kärntner Landeshauptmann Gerhard Dörfler hat beim ORF protestiert. Grund: Stermann & Grissemann haben in der Sendung Willkommen Österreich eine Satire zu Haiders Tod und dem öffentlichen Umgang mit seinem Tod thematisiert. Nachzuschauen im Archiv auf der Willkommen Österreich-Website. Dörfler empörte sich und protestierte. Die Art sei geschmack- und pietätlos…
Ich habe die Satire der beiden gesehen, und empfand ihn als echte Befreiung! Nach all den Tagen der Kärntner Zwangstrauer und der medialen Selbstzensur tat das gut. Es war ganz und gar nicht pietätlos! Es war notwendig.
Die österreichischen Medien hatten in den letzten Wochen offensichtlich einen Auftrag: Ja kein Sterbenswörtchen über die Unzulänglichkeiten des Jörg Haider zu verlieren, immer schön die Pietät bewahren (Wo endet eigentlich Pietät?). Ich musste ausländische Medien konsumieren, um der Heiligsprechung zu entkommen. Die Interviews von Freunden – vor allem von so genannten Nebenwitwen – taten das übrige. Ich war einer der vielen ÖsterreicherInnen, die anfangs geschockt ob der Nachricht waren, dann die Berichterstattung aber vor lauter Verlogenheit und Heiligsprechung nicht mehr ertragen konnte.
Wann ist Pietät eigentlich Pietät und wo ist die Grenze zur Pietätlosigkeit? Ob Dörfler das weiß? Hätte Haider mehr Pietät gehabt – sagen wir etwa mit zu Tode gekommenen AsylwerberInnen oder Opfer des Nationalsozialismus – hätte ich ja mit mir reden lassen. Aber Haider war eben Haider: Ein Rechtspopulist, der vor nichts zurückschreckte. Dann darf man eben auch nicht erwarten, dass nach seinem Tod alle plötzlich still sind und meinen, ein Held hätte uns verlassen.
Nein, ein Mensch ist gestorben, weil er zu viel getrunken hat. Don’t drink and drive! Das ist eine Tragödie, klar. Aber würden wir in Österreich ernsthaft meinen, dass wenn etwa ein Jean-Marie Le Pen in Frankreich oder ein Schirinowski in Russland sterben soll, dieses Land diese dann nicht mehr kritisieren darf? Dass die Medien aus Gründen der Pietät zu dessen Politik schweigen sollen? Österreich würde empört sein – und zwar zurecht!
Mein Kommentar der Anderen im heutigen Standard: Fragwürdiges Doppelleben?
Zu den teils homophoben Medienberichten, aber auch was an Jörg Haiders vermutlichem Doppelleben politisch ist: mein heutiger „Kommentar der Anderen“ in Der Standard. Online HIER zu lesen.
Doppelmoral in Kärnten: Das schwierige schwule Leben in der Provinz.
Im Fernsehen läuft gerade das Begräbnis von Jörg Haider. Staatstragende Menschen, Haiders Familie, PolitikerInnen aller Art, Ex-MinisterInnen,…
Seit gestern wissen wir mehr oder weniger offiziell, wie Haider die letzten Stunden vor seinem tragischen Tod verbracht hat. Gerüchte gab es ja immer schon und bereits einige Tage nach seinem Tod erzählten mir Freunde, dass er im Stadtkrämer war – das Schwulenlokal Klagenfurts, wo auch die Grünen Andersrum Kärnten gerne Veranstaltungen durchführen…
Im Fernsehen spricht soeben Ex-Minister Böhmdorfer und erzählt von Haiders Familie – seinem „Fundament“…
Wirklich überraschend kommen die Statements zum Privatleben Haiders wohl nicht wirklich. Schon jahrelang gab es Outingversuche, Gerüchte, Fotos von Komasauf-Parties mit Landeshauptmann samt Jungs, usw. Es war die FPÖ, die auf der Vorurteilsklaviatur zu spielen begann und im vergangenen Wahlkampf lieber von „warmen Brüdern“ als vom BZÖ sprach. Auch ich wurde immer wieder angesprochen, wie das denn nun sei mit Haiders Homo- oder Bsexualität. Ich antwortete immer in etwa: Ich kenne ihn nicht persönlich. Ich habe auch davon gehört. Seine Partei hat immer gegen die Gleichstellung von Lesben und Schwule gestimmt. Angehörige seiner Partei haben oft extrem homophobe Sprüche gesagt. Nein, Jörg Haider selber nicht. Ich bin gegen Zwangsoutings.
Die Sonne fiel vom Himmel (Immer noch!). In Kärnten sind die Uhren stehen geblieben, heißt es beim Begräbnis vom neuen Landeshauptmann.
Is Haiders sexuelle Orientierung privat? Ja! Ist Schwulsein oder Bisein überhaupt etwas Privates? Ja! Geht es der Öffentlichkeit etwas an? Nein, aber es gibt ein öffentliches Interesse – und genau hier liegt das Problem. Solang nämlich Coming-out Prozesse bei Jugendlichen mit großen Schwierigkeiten verbunden sind – sogar mit erhöhter Suizid-Gefahr -, Lesben und Schwule diskriminiert werden – egal ob staatlich im Recht, in der Arbeit, in der Familie -, müssen wir über Homosexualität reden, denn nur dann wird es sowas von normal, dass es niemandem mehr interessiert. Das ist der Hauptgrund, warum ich als offen schwuler Politiker agiere. Man ist erstens nicht mehr angreifbar, schafft zweitens Sichtbarkeit, kann drittens politisch agieren und bessere Rahmenbedingungen für Lesben und Schwule schaffen – und setzt schließlich das Signal: Sehr her, man kann ganz selbstbewusst schwul sein. Jörg Haider machte das nicht und das gibt dem Begräbnis, der aktuellen Berichterstattung und dem Gossip eine merkwürdige Note. Einerseits wird Haider glorifiziert, angebetet und betrauert. Und wenn über die letzten Stunden geredet wird, appelliert man mit den Worten Pietät und Respekt. Und was oder wer Haider war wird Gegenstand von Spekulation und Gerüchten, über die „man nicht reden darf“.
…Jörg, du hast vielen Menschen Freundschaft geschenkt….
Was bleibt? Eine Familie, die hoffentlich das wohl schwierige Zusammenleben auf die Reihe bekam. Ein junger Mann im Stadtkrämer, der mit Haider – laut Zeitungen – Vodka trank. Er hat es wohl am wenigsten verdient da hineingezogen werden und sein Foto in den Zeitungen wiederzufinden. Denn egal ob dieser junge Mann, Jörg Haider selbst oder andere schwule Männer und lesbische Frauen, die in ähnlichen Familien – oftmals nationalsozialistische Familien – aufwuchsen: Sie hatten es nicht leicht. Und oft mussten sich gerade solche Töchter und Söhne aus ländlich-konservativen oder nationalistischen Familien sich besonders behaupten, noch braver und kräftiger sein als die anderen, um nicht ganz ausgeschlossen zu werden. Das ist es, warum Haiders Tod bei mir Traurigkeit hinterlässt. Er tut – oder tat – mir im Grunde leid. Wie einfacher wäre es doch für alle gewesen, wäre offen damit umgegangen worden.
Die Politik und der Alkohol.
Politik und Alkohol. Eine verhängnisvolle Liaison, wie der Tod des Kärtner Landeshauptmanns vor Augen führt. Ehrlich gesagt, habe ich mich über dieses Thema oft den Kopf zerbrochen und wenn ich das Thema mit KollegInnen besprach, wird eigentlich gar nicht so gerne darüber geredet. Ich frage mich zum Beispiel: Könnte ein/eine Nicht- oder Wenig-TrinkerIn je BürgermeisterIn von Wien werden?
Ich bin beispielsweise ein durchaus geselliger Mensch. Ich bin gerne mal unter Leute, diskutiere stundenlang, feiere auch mal spät Nachts (oder Frühmorgens) oder treffe mich mit FreundInnen. Zudem bin ich ein leidenschaftlicher Wahlkämpfer und habe auch außerhalb der Wahlen viele Einladungen zu Abendveranstaltungen, Vernissagen, Premierenfeiern, usw.
Ich trinke aber nicht viel. Ich vertrage nicht viel Alkohol. Ich bin nicht gerne betrunken. Ich habe den Vorteil in Wien nicht Auto fahren zu müssen, könnte also durchaus mal über die Strenge schlagen. Ich mag es aber schlichtweg nicht. Am schlimmsten sind ja die nächsten Tage. Man muss ja wieder aufstehen, Termine vormittags wahrnehmen, fit und vorbereitet sein… und da tut ein Brummschädel nicht gut. Ich trinke ganz gerne hie und da ein Bierchen oder ein Gin-Tonic. Aber nach zwei Gläser ist für mich meist schon wieder Schluss mit lustig.
Und da kommt aber der gesellschaftliche Zwang zum Tragen. Man steht mitten in einer Menge, diese Menschen wiederum wissen, dass man Politik macht, und laden einen ein. Man will ja nicht fad wirken oder abweisend wirken (Ja! Man will gewählt werden – zugegeben – so ist das!) und man geht das Risiko schon mal ein, lässt sich überreden und trinkt dann das Zeug runter und denkt sich insgeheim: „Ich will das jetzt gar nicht.“ Und wenn ich dann mal ablehne und höflich sage: „Auf ein Mineralwasser gerne!“ wird man angeschaut, also ob man von einem anderen Planeten stammt.
Ich kenne das aber noch aus meiner Studentenzeit, als ich durch Barkeeping mein Studium finanzierte. Auch dann laden die Gäste dich dauernd ein. Man muss mittrinken. Hätten diese Gäste das Geld, was sie für meinen Drink bezahlten, halbiert und mir als Trinkgeld gegeben, wäre es für sie günstiger gewesen und für mich auch angenehmer. Als Student konnte ich 20 Schilling besser brauchen als vier Vodka. Aber so funktioniert das nunmal nicht. Auch auf ein Cola oder ein Mineralwasser wollte mich niemand einladen. Die Gäste brauchten wohl mich als Mittrinker um ihr eigenes Trinken irgendwie zu entschuldigen oder zu rechtfertigen.
Ein Politiker, der bei all den Gelegenheiten nicht mittrinkt, gilt als suspekt. Es wäre wirklich an der Zeit, dass sich das ändert. Dafür muss sich aber die ganze Kultur des Landes ändern. Schwierig…
Ich habe heute beschlossen mich nicht mehr überreden zu lassen. Ob mir das dann wirklich gelingt?
Sehr persönliche Notizen zum Tod Jörg Haiders.
Die Person und das Phänomen Jörg Haider war ein Hauptgrund, warum ich ein politischer Mensch wurde. Wenn wohl auch nicht so, wie er es hätte haben wollen. Ich entwickelte nämlich Widerstand – vor allem gegenüber einer Politik, die er verkörperte. Da es in den Medien genug Erinnerungen und Rückblicke gibt, veröffentliche ich hier lieber sehr, sehr persönliche Gedanken zum plötzlichen Tod Haiders. Das tue ich, weil er nun einmal prägend für mein Leben war und ich – heute an seinem Todestag – nicht darüber schweigen kann und will. Denn mein politisches Bewusstsein wäre ohne Jörg Haider nicht so, wie es ist.
Das Salzkammergut.
Was Jörg Haider und ich gemeinsam haben ist die Region, in der wir aufwuchsen. Er südlich von Bad Ischl – in Bad Goisern; ich ab meiner Volksschulzeit westlich davon – zuerst in St. Wolfgang, dann in Bad Ischl. Der Unterschied: Er wuchs in einer nationalsozialistisch geprägten Familie auf, ich in einer zugewanderten Familie, die zwar nicht ganz als „Gastarbeitsfamilie“ galt, denn NiederländerInnen waren irgendwie keine „bösen Ausländer“, aber ich begriff sehr bald, was es heißt zuhause eine andere Sprache zu sprechen als in der Schule – und was es heißt zur Muttersprache den Kontakt zu verlieren ohne die neue Sprache (anfangs) perfekt zu beherrschen.
Das Salzkammergut war immer schon geprägt von Gegensätzen. Ein Teil des Salzkammerguts ist katholisch. der südliche Teil im oberösterreichischen Teil ist aber seit der Gegenreformation fast ausschließlich evangelisch. Einerseits gab und gibt es noch immer zahlreiche Verherrlicher der NS-Zeit, andererseits war gerade im Inneren Salzkammergut auch eine starke Widerstandsgruppe aktiv (noch heute werden viele Orte traditionell rot regiert). Einerseits war das Salzkammergut – dank kaiserlicher Traditionen und Tourismus – geprägt von Weltoffenheit und langer kultureller Tradition, andererseits gab es aber auch ländliche Strukturen und Abschottungstendenzen. Das Salzkammergut war und ist eine Region der Gegensätze. Was alle im Salzkammergut eint – und wohl auch Haider und mich einte: Die Liebe zur wunderbaren Natur, den Seen, die Berge, des kulturellen Reichtums. Vielleicht ist letzteres ohnehin die klassische Heimatliebe. Who knows?
Die Mittachtziger.
Die 80-er Jahre waren prägend in meinem Leben und machten mich zu einem politischen Menschen. Ich konnte mich zwar noch an Kreisky erinnern, aber das war bevor ich wirklich politisch wurde. Das passierte erst so richtig ab 1984, und da spielt Jörg Haider sehr bald eine Rolle. Jetzt muss ich aber etwas ausholen…
Denn es waren drei Ereignisse, die mich vor allem prägten:
1. Hainburg: Als noch sehr junger Bub, der aber schon eigenständiges Denken entwickeln konnte, war ich von dem Widerstand, der in Hainburg – weit weg im Osten Österreichs – passierte, sehr beeindruckt. Widerstandsgeist gefiel mir. Sich nicht alles gefallen lassen, sondern auch mal aufmucken, wenn einem das Gewissen oder der Gerechtigkeitssinn sagt, dass man sich wehren muss… Das imponierte.
2. Tschernobyl: 1986. Meine Eltern waren gerade bei ihren Eltern in den Niederlanden. Meine Schwester und ich wurden – und das fanden wir toll! – zum ersten Mal als alt genug angesehen, allein auf uns selbst aufzupassen, denn mitfahren ging nicht, denn wir mussten ja in die Schule. Da passierte das Unglück in der damaligen Sowjetunion.
Ich erinnere mich noch an die erste Meldung in den Morgennachrichten, als von einer radioaktiven Wolke die Rede war. Irgendwo auf den Weg nach Skandinavien. Kurz darauf wurden wir eingeschult: Schuhe draußen stehen lassen, nicht in Sandkasten spielen, uvm. Das war ein traumatisches Erlebnis. Man konnte die Gefahr nicht sehen, nicht riechen, nicht anfassen. Sie war aber da.
Ich wollte kurz danach auch zu den Anti-Wackersdorf Demos, fand aber keine Mitfahrgelegenheit, was ich sehr bedauerte. Ich weiß auch bis heute nicht, ob mir meine Eltern das überhaupt erlaubt hätten.
3. Waldheim – Haider – Gedenkjahr: In der selben Woche, als in der Ukraine ein Reaktor explodierte, wurde in Österreich ein neuer Bundespräsident gewählt. Die Wahl wurde von Kurt Waldheim gewonnen. Als davor seine Vergangenheit Hauptthema des Wahlkampf wurde, begann ich mich für die Geschichte Österreichs, aber auch für meine eigene Geschichte zu interessieren. Woher komme ich? Was bin ich? Wer sind meine Feinde? Wo finde ich Allianzen? Ganz normale Gedanken eines nach Identität suchenden Pubertierenden… Ich fragte also nach – insbesonders 1988, als auch in meiner Schule das so genannte Gedenkjahr mit großem Aufwand betrieben wurde und wofür ich heute noch dankbar bin.
Ich war 6 Jahre alt, als meine Eltern die Niederlande verließen um in Österreich zu leben. Nun fand ich plötzlich heraus, dass meine Großeltern die NS-Zeit ja erlebt hatten und wollte wissen, wie das damals war. Da fand ich heraus, dass mein Geburtsort Putten eines der am härtesten bestraften Gemeinden der Niederlande war. Die Nazis brannten bei der so genannten Razzia von Putten im Oktober 1944 nach einem Attentat das Dorf nieder und alle Männer, deren sie habhaft wurden, verschleppten sie in Konzentrationslager. Mein Großvater wurde mit großem Glück verschont. Meine Großeltern mütterlicherseits wiederum kamen aus Rotterdam und berichteten von den Zerstörungen der alten stolzen Hafenstadt und dem Leid während der NS-Zeit. Und da wurde mir – im Zuge des Wahlkampfs 1986 bis zum Gedenkjahr 1988 – bewusst, dass meine Eltern in ein Land gezogen waren, in denen die Männer lebten, die meinen Großeltern, meinem Dorf, der Stadt meiner Mutter, das angetan hatten. Ich sah zum ersten Mal Gedenkbücher meines Geburtsortes und fand einige mit dem Namen Schreuder unter den Opfern. Österreich war plötzlich nicht nur ein schönes Land. Es legte sich ein Schatten über meine Liebe zu Österreich. Die Liebe aber blieb.
Gleichzeitig gehörten meine Eltern den Jehovas Zeugen an – eine Religion in der ich aufwuchs (die ich auch bald verlassen sollte, aber vor der ich durchaus Respekt habe). Unser Nachbar und „Glaubensbruder“ war der heute noch lebende Leopold Engleitner, der sechs Jahre KZ überlebte und darüber mit großem Engangement berichtete – und heute 103-jährig noch immer berichtet.
Meine eigene Homosexualität konnte ich damals schon erahnen, aber noch nicht wirklich fassen. Das gelang aber kurz darauf und half mir diese Identitätsfindung voranzutreiben. Mir war bald auch in dieser Hinsicht klar, zu einer potenziellen „Opfergruppe“ zu gehören. Zu einer Minderheit, die gerne diskriminiert und verfolgt wird und wurde.
Und genau in dieser Zeit der persönlichen Entwicklung begann der Aufstieg Jörg Haiders. In den aktuellen Rückblenden kann darüber genug gelesen werden, daher erspare ich mir jetzt die Erinnerungen an 1986, dem deutschnationalen Putsch innerhalb der FPÖ, den Aufstieg, dem Bann von Vranitzky, den Äußerungen zur „ordentlichen Beschäftigungspolitik“, usw.
Ich will aber davon berichten, dass genau diese Äußerungen und die plötzliche Salonfähigkeit rechtsnationaler Ideologien mich echt schockierten. Ich wurde aktiv! Einer meiner ersten Aktionen war diesbezüglich ein Maturaheft einer Parallelklasse in der Tourismusschule Bad Ischl. Darin wurde ein enorm xenophober Text veröffentlicht. Einige meiner Klasse (darunter auch Christine Hartenthaler, die heute erfolgreich das Theaterprojekt muunkompanie betreut) wehrten sich vehement gegen diesen offenen Rassismus und bekamen prompt Unterstützung seitens des Schuldirektors. Das Heft wurde eingestampft. Mein erster politischer Erfolg.
Nach dem politischen Erdbeben in Hainburg und Gründung der Grünen, der Vergangenheitsbewältigung des Landes durch die Diskussionen rund um Waldheim und der Anti-AKW-Bewegung nach dem Trauma Tschernobyl, war mir plötzlich klar: Widerstand kann sich lohnen. Nationalsozialismus, Nationalismus, Andere zu Sündenböcken machende Politik: Das war bald meine Hauptantriebsfeder meines politischen Denkens.
Die Neunziger.
Ich wurde nicht gleich Politiker, aber politisch. Ich hatte noch keine österreichische Staatsbürgerschaft, denn ich hoffte bald irgendwann eine doppelte Staatsbürgerschaft haben zu dürfen. Ich erwartete immer, dass irgendwann die Menschen und die Politik verstehen, dass man zugleich eine österreichische UND eine niederländische Identität haben kann (…darauf warte ich übrigens bis heute).
Jörg Haiders FPÖ eilte von Wahlerfolg zu Wahlerfolg. Er initiierte das so genannte „Ausländer-Volksbegehren“ und ich war eines der vielen Lichter beim so genannten Lichtermeer 1993 (ich trug eine Tafel mit der Aufschrift: Ich bin Ausländer, ich bin schwul, was noch?). Ich war am Max-Reinhardt-Seminar und wir überlegten uns, wie wir in unserer künstlerischen Arbeit auf die neue Rechts-Bewegungen antworten konnten – fanden aber nur unbefriedigende Lösungen. Ein Phänomen, das sich im Kunstschaffen Österreichs leider bis heute fortsetzt – mit einer Ausnahme: der kurz davor verstorbene Thomas Bernhard.
1999 dann der Wahltriumph der FPÖ.
2000 – 2008
Die Regierungsverhandlungen 1999/2000 sind bekannt. Das Ergebnis auch. Auch mein Geburtsland zeigte Österreich die diplomatische kalte Schulter. So sehr ich mich über die Aufnahme einer extrem rechten Partei in die Regierung empörte, empfand ich plötzlich Widersprüche. Ein großer Teil meiner Freundinnen und Freunde wählten grün, liberal, schwarz oder rot – und wurden nun kollektiv mit abgestempelt. Das empfand ich ebenfalls als ungerecht. Ich musste bei vielen Auslandsaufenthalte – besondern in den Niederlanden – einen differenzierteren Blick auf Österreich einmahnen. Es ist vielleicht diese Diskrepanz, die auch irgendwie typisch österreichisch ist: Einerseits die Politik und das Ewiggestrige bekämpfen – andererseits das Land vor banalen Schubladisierungen verteidigen müssen. Ein ständiges zwischen den Stühlen sitzen. Anti-Nationalistisch sein und trotzdem das Land lieben.
Ich kam Ende 2001 in die Politik. Nach den Attentaten in New York und Washington war die politische Diskussion ganz wo anders. Erst später sollte die FPÖ auseinander fallen und mit HC Strache ein Mann groß werden, der den Islam als Hauptfeind aussuchte – um dadurch gleichzeitig eine differenzierte Debatte wieder zu verunmöglichen, da man vor allem mit der Bekämpfung der banalen populistischen Sprüche beschäftigt war, statt sich ernsthaft mit dem Thema auseinanderzusetzen.
Was bleibt.
Nach Bruno Kreisky ist Jörg Haider sicher einer der prägendsten politischen Figuren Österreichs. Auch einen wirklichen Verdienst kann man ihm zuschreiben. Er trat auch an, um die österreichische Tradition, die das ganze Land in eine rote und eine schwarze Reichshälfte einteilte (von Sportvereinen bis Autofahrerklubs, von Rettungsdiensten bis staatsnahen Betrieben), zu bekämpfen. Das ist ihm sogar in vielen Bereichen gelungen.
Was aber auch bleibt: Eine ernsthafte, sinnvolle und inhaltliche Debatte über die Aufgaben von Integrationspolitik und Zuwanderung wurde durch plumpe Propaganda unmöglich gemacht. Die Klaviatur der Vorurteile wurde so geschickt gespielt, dass bis heute die Auseinandersetzung über diese Vorurteile vorherrscht. Deswegen ist es kaum möglich in einer inhaltlichen und öffentlichen Debatte über Integration ernsthaft zu reden. Mit HC Strache hat er diesbezüglich einen Schüler, der dies ebenso beherrscht und es sogar noch weiter trieb. Auch ein Erbe Haiders…
An seinem heutigen Todestag muss man natürlich vor allem an seine Familie und an seine Angehörige und FreundInnen denken. Der Tod ist schockierend. Der Autounfall unfassbar und passiert mitten in einer spannenden Zeit – weltpolitisch und innenpolitisch.
Es gab aber auch in den Erinnerungen heute etwas äußerst Irritierendes: Seine Äußerungen zur NS-Zeit wurde in den österreichischen Medien wieder unter der Rubrik „Was das Ausland zum Tod Haiders sagt“ gebracht. Dass er den Rechtsstaat missachtete – etwa bei den Orttafeln in Kärnten – wird kaum erwähnt. Warum kann Österreich eigentlich nicht selbst darüber reflektieren, sondern lässt das wieder nur als Außensicht geschehen? Pietät: ja. Verschweigen: nein.
Auch das bleibt von Jörg Haider, einem Mann der mich politische mitprägte.
Foto: Das Lichtermeer 1993 (SOS Mitmensch). Ein Beispiel, wie Jörg Haider nicht nur seine AnhängerInnen, sondern auch diejenigen, die seiner Politik eine klare Absage erteilten, mobilisierte.
Schattenkabinett von Jörg Haider.
Anmerkung – Sonntag, 11.10.2008:Aus Gründen der heute angebrachten Pietät, habe ich diesen (eher humorvollen) Eintrag gelöscht.